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die Holzverbrennung wird in der EU seit Jahren gefördert und als klimaneutraler Brennstoff definiert. Eine internationale Recherche deckt nun zahlreiche Phänomene zur fortschreitenden Entwaldung auf.
Holzverbrennung – eine Gefahr für Klimaziele
Am Rechercheprojekt unter der Leitung des Internationalen Konsortiums für investigative Journalisten nahmen über 100 Journalist:innen teil. Aus Deutschland sind WDR, NDR, die Süddeutsche Zeitung und der Spiegel daran beteiligt.
Sie zeigen den illegalen Handel mit Edelholz, Geschäfte der rumänischen Holzmafia und fragwürdige Praktiken großer Zertifizierungsunternehmen auf. Eine der Ursachen ist die Einkategorisierung von Holz in Europa.
In der EU müssen für das Verbrennen von Holz keine CO2-Zertifikate gekauft werden – im Gegensatz zur Kohleverbrennung. 40 Prozent der erneuerbaren Energien in Europa werden mit Holz erzeugt, deklariert als CO2-neutral. Daher fördere die EU das Verbrennen von Holz, der Bedarf nach Holz als Brennstoff steigt. Das hat nicht nur Folgen für Europas Wälder. Einblicke in die weltweite Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link
Sahnen die Versorger ab?
Seit gestern ist die Energiepreisbremse in Kraft getreten. Die Großhandelspreise für Erdgas und Strom sind bereits gesunken. Aber die Preise der Grundversorger wurden erhöht – zuvor lagen sie laut Statistischem Bundesamt unterhalb der Preisbremse.
Laut Bundesnetzagentur bezieht jeder vierte Haushalt Strom über die Grundversorgung. Sie planen ihre Beschaffung oft weiter im Voraus als die privaten Anbieter und konnten so während der Krise auch lange Zeit günstigere Tarife als die Konkurrenz anbieten.
Fraglich ist daher, ob die Grundversorger die Preise erhöht haben, da der Anteil des Preises, der über den Grenzwerten liegt, vom Staat übernommen wird? Die Süddeutsche Zeitung geht der Frage nach. Link
Details aus Sondierungspapier: CDU und SPD in Berlin einigen sich auf Rahmengesetz für Enteignungen
Die Berliner SPD möchte eine Koalition mit der CDU. Dem Tagesspiegel liegt dazu auch ein Bericht einer Sondierungsgruppe vor. So soll ein „Vergesellschaftungsrahmengesetz“ erarbeitet werden, das Volksentscheide zur Enteignung großer Immobilienunternehmen ermöglichen soll.
Allerdings ist die bisherige Formulierung noch sehr offen gewählt. Außerdem sollen sich CDU und SPD in einem Ergebnispapier auf eine Fortführung des 29-Euro-Tickets geeinigt haben.
Aus Sicht der SPD sei eine rot-grün-rote Koalition kein „belastbares Projekt“ mehr, da die Grünen „stark überwiegende Eigeninteressen“ hätten und die Linken eine „stark angespannte parteiinterne Situation“. Der Tagesspiegel berichtet. Link
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