Hey Entdecker:in,
Software-Experten und -Expertinnen der Gruppe Zerforschung haben bei einer Praxissoftware mehrere gravierende Probleme entdeckt. Zu einer datenschutzkonformen Software sind die Hersteller aber auch nicht verpflichtet.
Patientendaten ungeschützt im Netz
Zerforschung ist eine Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, IT-Sicherheitslücken aufzudecken. Bei der Software „inSuite“ von Doc Cirrus haben sie es nun geschafft, in kürzester Zeit Zugang zu E-Mail-Konten in der Software zu erlangen.
So konnten sie die E-Mail-Kommunikation einsehen, persönliche Daten abgreifen und auch hochsensible Daten wie Diagnosen, Laborbefunde, Blutwerte oder Atteste waren für Dritte zugänglich. Betroffen seien wohl 60.000 Patientinnen und Patienten von mehr als 270 Praxen.
Das Unternehmen spricht von einem Programmierfehler. Laut Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten seien die Hersteller aber auch nicht verpflichtet, datenschutzkonforme Software zu liefern. Verantwortlich seien letztlich die Praxen an sich. Die Tagesschau berichtet. Sämtliche Details zur Sicherheitslücke und das Vorgehen von Zerforschung gibt es in ihrem Blogbeitrag. Link / Tagesschau Link / Zerforschung
Russlands Botschafter droht im UN-Sicherheitsrat
Gestern haben sich die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats zur Situation am Atomkraftwerk im ukrainischen Saporischschja ausgetauscht. Das wurde zuletzt mehrmals beschossen.
Die Ukraine und Russland geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Die Lage am Atomkraftwerk sei ernst, dazu waren sich sämtliche Staaten einig. UN-Generalsekretär Antonío Guterres sagte dazu auch vor Kurzem, dass er „zutiefst besorgt“ vor einer nuklearen Katastrophe sei.
Nach einer hitzigen Diskussion zwischen dem ukrainischen Vertreter Sergej Kyslytsya und dem russischen Botschafter Wassili Nebensja widersprechen fast alle dem russischen Botschafter. Daraufhin ergriff Nebensja nochmal das Wort und drohte: „Wenn die westlichen Länder das Kiew-Regime weiterhin unterstützen, gefährden sie ihre eigenen Bürgerinnen und Bürger.“ Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Hinweise auf hochgiftigen Stoff in der Oder gefunden
Im Fluss Oder kommt es aktuell zu einem massiven Fischsterben. Nach Angaben des brandenburgischen Umweltministeriums haben sich erste Hinweise auf einen hochgiftigen Stoff ergeben.
Die polnische Umweltschutzbehörde geht von einer Verschmutzung durch die Industrie aus. Inzwischen ermittelt auch das Landeskriminalamt. Es gibt auch weiterhin die Warnung Kontakt mit dem Wasser aus der Oder zu meiden.
Laut einem Bericht des RBB gibt es Hinweise auf eine hohe Konzentration von Quecksilber. Einen gesamten Überblick der verstorbenen Fische in der Oder gibt es weder in Polen, noch in Deutschland. Auf polnischer Seite seien bisher mindestens zehn Tonnen Fische geborgen worden. Der Spiegel berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Olaf Scholz in der Sommer-PK: Beim Thema Cum-Ex wird er ruppig. Zeit
RKI-Wochenbericht: Gipfel aktueller Corona-Welle scheint überschritten. FAZ
USA: FBI suchte bei Trump offenbar nach Unterlagen zu Atomwaffen. Welt
Trotz Verbots von RT und Sputnik: Wie Russland Maßnahmen gegen seine Desinformation und Propaganda umgeht. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Importverbot gegen Russland: Kohlemarkt sortiert sich neu. taz
Zwei Dürrejahre in Folge: Eine Million Somalier fliehen vor Dürre. Tagesschau
„Nahezu täglich melden sich Notaufnahmen ab“: Klinikärzte und Pflegekräfte warnen vor Kollaps in Berliner Rettungsstellen. Tagesspiegel