Hey Entdecker:in,
Recherchen von STRG_F legen nahe, dass in Kleidung deutscher Marken wie Adidas, Hugo Boss, Puma und Jack Wolfskin weiterhin Baumwolle aus Xinjiang stecken könnte.
Baumwolle aus Zwangsarbeit?
Wegen des Verdachts der systematischen Zwangsarbeit haben deutsche Unternehmen behauptet, keine Produkte mehr aus der chinesischen Provinz zu beziehen. In Zusammenarbeit mit dem Agroisolab in JĂĽlich und der Hochschule Niederrhein hat das Rechercheteam eine Analyse von Isotopen durchgefĂĽhrt, die sich in Baumwollprodukten finden.
Das Ergebnis: Es finden sich Hinweise auf Baumwolle aus Xinjiang. Knapp 90 Prozent der chinesischen Baumwolle werden in dieser Region produziert – rund 20 Prozent der weltweiten Produktion. Und die Zwangsarbeit auf den Baumwollfeldern von Xinjiang durch die muslimische Minderheit der Uiguren ist dokumentiert.
Auf Nachfrage bestreiten die Hersteller die Vorwürfe. Beispielsweise teilte Adidas mit, dass es keine Baumwolle aus Xinjiang beziehe. Doch kein Audit-Unternehmen könne derzeit unabhängig in Xinjiang arbeiten. Die Tagesschau berichtet. Die gesamte Reportage gibt es bei STRG_F. Link / Tagesschau Link / STRG_F
Selenskij: Mehr als 2000 Raketenangriffe
Nach Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat die russische Armee seit Beginn der Invasion bereits 2.682 Luftangriffe registriert. Diese Zahlen lassen sich aber nicht unabhängig prüfen.
Der Sender NBC News berichtet, dass Geheimdienstinformationen der USA dem ukrainischen Militär beim Versenken der „Moskwa“ geholfen hätten – dem Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte. Sie hätten auf Nachfrage der Ukraine bei der Identifizierung und der Lokalisierung geholfen. Die New York Times berichtete zudem am Mittwoch, dass sich die ukrainische Armee bei ihrem Widerstand teilweise auf Informationen aus den USA beruft.
Die diplomatische Situation zwischen Kiew und Berlin hat sich inzwischen scheinbar wieder gelegt – Außenministerin Annalena Baerbock in Kürze nach Kiew reisen. Alle neuesten Entwicklungen gibt es im Liveblog der Süddeutschen Zeitung. Link
Die LĂĽgen des Kreml
Aus westlicher Sicht wirkt es erstaunlich, wie viele Russinnen und Russen die Kriegspropaganda des Kremls glauben. Um das zu verstehen, muss man sich aber das Mediensystem in Russland näher anschauen.
Der russische Staat gibt seit Beginn des Kriegs nun dreimal mehr Geld für seine Medien aus als zuvor. Laut russischem Finanzministerium waren es im März umgerechnet 165 Millionen Euro. Dazu kommt: Laut dem unabhängigen Umfrageinstitut Lewada-Zentrum in Moskau gaben 90 Prozent der Bevölkerung an, dass sie sich vorwiegend über den Fernseher informieren.
In vielen russischen Haushalten laufe der Fernseher permanent. Kritische Medien werden oft zerschlagen, kritische EigentĂĽmer mĂĽssen ihre Anteile oft verkaufen und neuerdings drohen mit verschärften Gesetzen bei „Fake News“ bis zu 15 Jahre Haft. Die taz gibt einen Einblick in das russische Mediensystem. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
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Energiepreise:Â Bevor es billiger wird, wird’s noch teurer. Zeit / Interaktiv
Zinswende:Â Erste Banken lockern die Negativzinsen. FAZ
Nach Selenskyj-Telefonat:Â Scholz kĂĽndigt Baerbock-Reise in die Ukraine an. Welt
Vor Landtagswahl in Schleswig-Holstein: RND-Wahltalk – Daniel Günther lobt Friedrich Merz. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Telefonat mit Israels Premier Bennett:Â Putin entschuldigt sich fĂĽr Lawrows Hitler-Ă„uĂźerung. Tagesspiegel
Kernfusion als Energiequelle: Start-ups steigen ins Rennen ein. RiffReporter
Passwort-Nachfolge: Apple, Google und Microsoft unterstĂĽtzen erweitertes FIDO. heise online
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