🧪 Milliardenverschwendung bei PCR-Tests?

Hey Entdecker:in,

Staat und Krankenkassen haben PCR-Tests zum Coronavirus bisher mehr als sechs Milliarden Euro gekostet. Laut Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung hätte man wohl Milliarden sparen können.

---

Hinweise auf mögliche Milliardenverschwendung

Bereits Ende Januar 2020 schlugen Vertreter der Ärzteschaft und die Kassenärztliche Bundesvereinigung vor, die Kosten für einen PCR-Test auf 59 Euro festzulegen. Man orientierte sich dabei an einem vergleichsweise seltenen Hepatitis-Test und nicht etwa an PCR-Tests für Influenza- oder RS-Viren – diese werden mit 19,90 Euro vergütet.

Das Rechercheteam vom NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung hat zu den PCR-Test-Preisen mehr als 1.000 Seiten interner Akten sowie weitere vertrauliche Dokumente ausgewertet und mit Insidern gesprochen. Demnach könnte der Preis viel zu hoch angesetzt worden sein. Es kann somit eine bis heute andauernde, möglicherweise milliardenschwere Verschwendung geben. Das Gesundheitsministerium beantwortet entsprechende Nachfragen nicht.

Wie lukrativ das Geschäft mit PCR-Tests ist, sieht man beispielsweise auch in den Geschäftszahlen der wenigen Anbieter. Der Laborkonzern Sonic Healthcare hat im zurückliegenden Geschäftsjahr den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 47 Prozent gesteigert. Der Gewinn erhöhte sich jedoch von 82 auf 274 Millionen Euro – ein Zuwachs um 234 Prozent. Die exklusive Recherche gibt es bei der Tagesschau. Eine Podcast-Folge dazu gibt es auch im neuen Tagesschau-Podcast 11KM. Link / Tagesschau Link / Podcast

---

Schock in Brasilia

In der brasilianischen Hauptstadt Brasilia haben Anhänger des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro mehrere Regierungsgebäude gestürmt. Die gestrigen Vorfälle erinnern stark an die Attacken auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021.

Gegen 15 Uhr Ortszeit stürmten tausende Anhänger:innen des ehemaligen rechtsextremen Präsidenten das Regierungsviertel. Sie schlugen Fenster des Kongressgebäudes ein, drangen ein, beschmierten Wände und zerstörten Gegenstände.

Erst nach Stunden kam Verstärkung bei der Polizei. Der geplante Sturm soll bekannt gewesen sein. Dennoch hat der Sicherheitschef von Brasilia, Anderson Torres, eine Verstärkung vorab abgelehnt. Torres war Justizminister unter Bolsonaro. Der nun amtierende Präsident Lula entließ in seiner Rede den Sicherheitschef. Die Tagesschau berichtet. Link

---

Staatsanwaltschaft prüft Korruptionsermittlungen gegen Christian Lindner

Im Oktober 2022 enthüllte der Spiegel eine private Immobilienfinanzierung des Bundesfinanzministers Christian Lindner. Er kaufte ein Zweifamilienhaus in Berlin für 1,65 Millionen Euro. Nach einem aufwendigen Umbau ließ Lindner in zwei Schritten eine Grundschuld zugunsten der BBBank eintragen.

Die Differenz zwischen Kaufpreis und mutmaßlicher Darlehenssumme betrug nun 1,15 Millionen Euro – das sei in der Immobilienbranche eher unüblich. Kurz vor der zweiten Eintragung der Grundschuld sendete Lindner ein dreiminütiges Videogrußwort an die BBBank.

Laut Lindners Anwalt und seiner Aussage im Oktober 2022 bestehe keine Verbindung zwischen privaten und dienstlichen Interessen. Laut Informationen des Tagesspiegels prüft die Berliner Generalstaatsanwaltschaft aber nun, ob sie gegen Lindner Korruptionsermittlungen aufnehmen soll. Der Spiegel berichtet. Link

---

Was es sonst noch zu entdecken gibt:

 

Giftanschlag geplant? Anti-Terror-Einsatz in NRW – Was wir bisher wissen. Redaktionsnetzwerk Deutschland

Keine drohende Gasmangellage: Bundesnetzagentur-Chef gibt Entwarnung für diesen Winter. FAZ

Lützerath: Aktivisten stürmen Gelände und werfen Steine auf Polizei. Zeit

Waffenrecht: Nancy Faeser für Verbot von halbautomatischen Waffen. Zeit

Berliner Wohnungen ungenutzt: Was wird getan bei Leerstand? Tagesspiegel

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit: Gift aus dem Ausland. taz

Geschwisterreihenfolge: Werden Erstgeborene eher Führungskräfte? Was die Forschung sagt. WirtschaftsWoche