Hey Entdecker:in,
die Coronafälle steigen wegen der Omikron-Variante weltweit rasant an. Und die Länder reagieren unterschiedlich darauf.
Was hilft gegen die Wand?
In Deutschland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen bei über 700 – ein neuer Höchstwert. In anderen Ländern gibt es bereits Inzidenzen von 3.000, 4.000 oder gar 10.000. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist die Zahl der neuen Coronavirusfälle in der vergangenen Woche um 20 Prozent auf mehr als 18 Millionen gestiegen.
Den stärksten Anstieg verzeichnet dabei Südostasien mit einem Anstieg im Vergleich zur Vorwoche um 145 Prozent. Im Nahen Osten sind es 68 Prozent. In Nord- und Südamerika sind es 17 Prozent, Europa hat einen Anstieg um 10 Prozent.
Regierungen wie die USA, Großbritannien, Dänemark oder die Niederlande verzichten auf allzu harte Maßnahmen, abgesehen von der Maskenpflicht und Abstandsregeln. Einige Länder in Ostasien halten weiter an Ein- und Quarantänebestimmungen fest. Die taz gibt einen Überblick über den Umgang mit Omikron in einigen Ländern. Link
Was die EU gegen Hass im Netz unternehmen will
Das EU-Parlament hat sich auf den sogenannten Digital Service Act (DSA) geeinigt. Nun soll es in die Verhandlungen mit den EU-Staaten gehen. Der DSA soll Nutzerinnen und Nutzern mehr Schutz und Transparenz bei großen Online-Plattformen geben. Betroffen sind Plattformen mit mehr als 45 Millionen Usern im Monat – je größer, desto strenger die Regeln.
Durch die angestrebten Regeln soll es zu mehr Transparenz und Sicherheit auf den Plattformen kommen. Beispielsweise sollen Nutzerinnen und Nutzer einsehen können, wer Werbung auf der Plattform schaltet und es soll ein Archiv für Online-Werbung geben. Außerdem soll personalisierte Werbung nicht mehr auf Basis persönlichster Daten wie sexueller Orientierung, ethnischer Herkunft oder politischer Meinung ausgespielt werden dürfen.
Zudem soll es mindestens einen Empfehlungs-Algorithmus geben, der ohne Profilbildung funktioniert. Dieser würde dann weitgehend ungefiltert Inhalte anzeigen. Am DSA gibt es aber auch Kritik, beispielsweise von der Betroffenenorganisation HateAid. Aus ihrer Sicht fehle der einfache Zugang zur Justiz oder eine leichter zugängliche Kommunikation mit den Plattformen. Der Deutschlandfunk berichtet. Link
Missbrauchsgutachten belastet Papst Benedikt schwer – Hunderte Opfer
Das 1.600 Seiten umfassende Missbrauchsgutachten sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht werden. Es gab aber neue Erkenntnisse, daher erschien es nun erst gestern. Laut Gutachten gab es zwischen 1945 und 2019 im katholischen Erzbistum München und Freising mindestens 497 Menschen, die Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind.
Es gab mindestens 235 Täter – darunter 173 Priester und 9 Diakone. 40 Kleriker seien dennoch weiterhin in der Seelsorge eingesetzt gewesen – bei 18 davon sogar nach „einschlägiger Verurteilung“. Und bei 43 Klerikern fanden „gebotene Maßnahmen mit Sanktionscharakter“ nicht statt. Laut der Anwaltskanzlei, die das Gutachten erstellt hat, sei aber von einer deutlich größeren Dunkelziffer auszugehen.
Im Gutachten wird auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. in vier Fällen belastet. In zwei Fällen wurden Priester von staatlichen Gerichten als Missbrauchstäter verurteilt, durften aber weiter in der Seelsorge arbeiten. Auch dem Auftraggeber der Studie, Kardinal Reinhard Marx, wird im Umgang mit zwei Fällen Fehlverhalten vorgewiesen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Corona-Pandemie: Österreich führt Impfpflicht ein. Tagesschau
Die Grünen: Verhängnisvolle Bonuszahlungen. Zeit
Nach Eklat um Reichelt-Recherchen: Investigativ-Team der Ippen Mediengruppe reicht Kündigung ein. Tagesspiegel
US-Justiz: USA klagen belarussische Beamte wegen Luftpiraterie an. Süddeutsche Zeitung
CSU-General Blume: „Freiheit heißt Impfpflicht für alle“. Welt
Omikron trifft die Logistik: Wenn die Lkw-Fahrer ausfallen. WirtschaftsWoche
Bericht zu „Havanna-Syndrom“: CIA geht nicht von ausländischem Angriff aus – in den allermeisten Fällen. Spiegel