Hey Entdecker:in,
auf dem gestrigen Corona-Gipfel wurden mehrere Einigungen durch Bund und Länder erzielt. Es soll der Fahrplan für den Winter werden.
2G, Booster, Impfpflicht: Das ist der Corona-Fahrplan von Bund und Ländern
Als neuer Maßstab für schärfere Maßnahmen sollen nun klar definierte Schwellenwerte der Hospitalisierung gelten, die Hospitalisierungsrate. Sie gibt an, wie viele Klinikeinweisungen von Infizierten es in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gab.
Ab einer Hospitalierungsrate von 3 soll es zu einer flächendeckenden Einführung von 2G kommen. Momentan liegen die meisten Bundesländer über diesem Wert. Den höchsten Wert hat momentan Thüringen mit einem Wert von 18,6, Sachsen-Anhalt liegt bei 8,6, Bayern bei 8,2. Besonders harte Maßnahmen kann das Bundesland ab einem Wert von 9 nutzen, darüber muss der jeweilige Landtag dann aber noch entscheiden.
Die Bundesländer wollen außerdem eine Impfpflicht für bestimmte Gruppen, beispielsweise für Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Der Bund hält sich dabei aber noch zurück und möchte in Kürze darüber entscheiden. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland gibt einen Überblick zu allen neuen Maßnahmen und visualisiert die aktuelle Hospitalisierungsrate je Bundesland auch anhand einer Deutschlandkarte. Link
Exportiertes Gift kommt über Obst zurück
Neonikotinoide gehören wohl zu den gefährlichsten Pestiziden, die je von Chemiekonzernen entwickelt wurden. Etliche Studien haben bereits negative Auswirkungen auf Bienen und Bestäuber-Insekte nachgewiesen. Daher wurde das Pestizid in der EU auch bereits 2013 im Freiland verboten.
Eine Recherche von der Schweizer Nichtregierungsorganisation Public Eye sowie der britischen Recherchegruppe Unearthed, die zu Greenpeace gehört, wertete Exportpapiere aus Europa zu diesen Pestiziden aus. Das Ergebnis: Alleine von September bis Dezember 2020 wurden fast 3.900 Tonnen Neonikotinoid-Produkten angemeldet – laut Public Eye reicht das aus, um die Agrarflächen Frankreichs komplett einzuspritzen.
Die Exporte landen vor allem in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommensniveau. Wichtigster Abnehmer ist Brasilien – jenes Land, das etwa 20 Prozent der verbliebenen weltweiten Biodiversität beherbergt. Zudem können die ausgebrachten Neonikotinoide über Agrarimporte wieder zurück zu den Verbrauchern kommen – etwa in Mais, Soja, Mangos und Avocados. Die Tagesschau berichtet. Link
Ampel-Parteien einigen sich auf Legalisierung von Cannabis
In einem Ergebnispapier der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege von SPD, Grünen und FDP wurde sich darauf geeinigt, dass der Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken legalisiert werden soll. Das entsprechende Papier liegt dem Tagesspiegel bereits vor.
Konkret heißt es darin: „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein“. Nach vier Jahren soll das Gesetz dann nochmals evaluiert werden. Durch das Gesetz soll der Jugendschutz gewährleistet werden, zudem soll auch die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert werden.
Auf der anderen Seite sollen die Regelungen für Marketing und Sponsoring von Alkohol, Nikotin und Cannabis verschärft werden. Und es sollen Modelle zum „Drugchecking“ ausgebaut werden. Dabei können Personen ihre illegal erworbenen Drogen auf die chemische Zusammensetzung hin prüfen lassen und werden vor besonders gefährlichen Inhaltsstoffen gewarnt. Der Tagesspiegel berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
NS-Erbe der Bundesanwaltschaft: Braune Kontinuitäten. taz
Gesundheitspolitik: Bremen hat die höchste Impfquote – wie ist das gelungen? Redaktionsnetzwerk Deutschland
Afghanistan: Deutscher Botschafter erstmals wieder in Kabul. FAZ
Coronavirus: Münchner Kliniken bereiten sich auf Triage vor. Süddeutsche Zeitung
Österreich: Ex-Kanzler Sebastian Kurz verliert Immunität. Zeit
Belarus: Fotos zeigen leeres Camp – Hunderte Migranten verlassen Grenzstreifen. Welt
Nach Enthüllungen von Whistleblowerin: US-Bundesstaaten prüfen, ob Instagram Kindern schadet. Spiegel