Hey Entdecker:in,
seit 2017 darf in Deutschland medizinisches Cannabis verschrieben werden. Der Großhändler im staatlichen Auftrag dafür ist das Startup Cansativa – eine GmbH mit undurchsichtigen Offshore-Strukturen.
Die Cannabis-Connection der Bundesrepublik: Snoop Dogg und Staatsauftrag
Im August 2020 erhielt ein einziges Unternehmen den staatlichen Zuschlag: Die Cansativa GmbH hat einen Vertrag über vier Jahre mit einem Volumen von 10,4 Tonnen Cannabis. Sie soll sich um die Logistik und den Vertrieb von einheimischem Cannabis für therapeutische Zwecke kümmern.
Correctiv hat sich die Strukturen des Unternehmens genauer angeschaut. Hinter Cansativa stecken teils Offshore-Firmen, Hedgefonds und Investmentgesellschaften in Steuerparadiesen. Unter anderem ist Calvin Broadus ein Investor in dem Unternehmen – besser bekannt als Snoop Dogg.
In der Branche sorgt die Doppelrolle des Unternehmens für Sorgen. Denn das Unternehmen agiert auf der einen Seite als Vertragspartner der Bundesregierung, auf der anderen Seite zählt es auch zu den größten Importeuren von medizinischem Cannabis in Deutschland. Die gesamte Recherche gibt es bei Correctiv. Link / Exklusiv
Tausende Tote in Nahost: So hoch sind die Verluste
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat sich die Lage zwischen Israel und Palästina in Zahlen angeschaut. Vor allem geht es um die Zahl der Toten. Israels Präsident Jizchak Herzog sagte bereits, dass seit dem Holocaust nicht mehr so viele Jüdinnen und Juden an einem Tag getötet wurden wie am 7. Oktober 2023 – rund 1.400.
Die Reaktion Israels forderte auf der anderen Seite bislang fast 7.000 Tote. Insgesamt sind in diesem Jahr bereits mehr Menschen in diesem Konflikt gestorben wie in allen Jahren seit 1989 zusammen.
Das letzte Mal kam es 2014 zu einem vielfachen Verlust. Damals wurden drei jugendliche Israelis entführt und ermordet, außerdem gab es Raketenbeschüsse auf Israel. Israel startete damals die Operation „Protective Edge“, dabei wurden mehr als 2.000 Palästinenser:innen getötet. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland gibt einen Überblick anhand von Zahlen – inklusive den Orten, an denen Menschen in dem Konflikt getötet wurden. Link / Grafiken
Schnellere Abschiebungen: Was soll sich ändern und wie viele Menschen betrifft das überhaupt?
Die Zahl der Abschiebungen für Personen ohne Aufenthaltsrecht soll steigen – das fordern die Bundesregierung und die Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Gestern wurde dazu ein Gesetzentwurf im Kabinett gebilligt.
Konkret soll durch das neue Gesetz unter anderem die Höchstdauer im Ausreisegewahrsam auf 28 Tage verlängert werden – bisher waren es 10. Die Polizei soll außerdem auch Nachbarwohnungen in Gemeinschaftsunterkünften betreten können, um beispielsweise Identitäten festzustellen.
Außerdem sollen Abschiebungen nicht mehr mit einmonatiger Frist angekündigt werden und Abschiebungen in der Nacht sollen ebenfalls erleichtert werden. Alle weiteren Details zum neuen Gesetzentwurf gibt es beim Redaktionsnetzwerk Deutschland. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Liveblog zum Krieg in Nahost: Biden verurteilt Angriffe auf Palästinenser im Westjordanland. Süddeutsche Zeitung / Liveblog
Zersprungene Fenster: Atombehörde berichtet von schweren Explosionen nahe AKW Chmelnyzkyj. Spiegel
Recherche: Wie eng die AfD-Fraktion in Brandenburg mit Neonazis zusammenarbeitet. BuzzFeed.News / Exklusiv
Spur führt auch nach Russland: Chinesisches Schiff zerstörte wohl Gasleitung. ZDFheute / FAQ
Hardliner und Trump-Anhänger: Republikaner Johnson neuer Chef im US-Repräsentantenhaus. Tagesschau
Missbrauchsskandal: Der Mann, der Kardinal Woelki angezeigt hat. ZDFheute / Exklusiv
Frauen in Afghanistan: Schweigen, Schuld und Scham. Zeit