Hey Entdecker:in,
mindestens 20 Wörter verhindern, dass Kommentare bei TikTok öffentlich erscheinen. Die Nutzer erfahren davon nichts, es ist ein sogenannter Shadowban.
TikTok schränkt Meinungsfreiheit ein
Recherchen von NDR, WDR und der Tagesschau zeigen auf, dass TikTok mindestens 20 Wörter über automatisierte Filter zurückhält. In mindestens vier Versuchen von unterschiedlichen Testaccounts war dies der Fall.
Auf Nachfrage räumte eine Sprecherin von TikTok Fehler ein, da die Kommentare an sich nicht gegen die Community-Richtlinien verstießen. Der Medienwissenschaftler Christian Stöcker betont, dass automatisierte Wortfilter billiger seien, als Menschen für die Moderation einzustellen.
Bereits im Februar 2022 führte das Recherche-Team ein ähnliches Experiment durch. In der jetzigen Recherche unterliegen die folgenden 20 Wörter einem Shadowban: Cannabis, Crack, Drogen, Gas, gay, Heroin, Heterosexuelle, homo, Kokain, LGBTQ, LGBTQI, LSD, Nazi, Porno, Pornografie, Prostitution, schwul, Sex, Sexarbeit, Sklaven. Die Tagesschau berichtet. Link
Mitten in der Energiekrise kürzen die Ölstaaten die Förderung
Während sich die meisten Länder der Welt sorgen um eine Energiekrise machen, drehen die Ölländer den Ölhahn weiter zu. Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten (OPEC plus) haben sich gestern dazu entschieden, die Ölproduktion für den Monat November um zwei Millionen Barrel am Tag zu kürzen.
Einige Ölstaaten fördern derzeit aber eh weniger als die abgesprochenen Quoten. Dennoch ist es die stärkste Förderkürzung seit dem Frühjahr 2020. Der Ölpreis war bereits am Montag schon gestiegen, zu dem Zeitpunkt machten Spekulationen zu den Plänen der Ölstaaten bereits die Runde.
Ob dadurch auch Heizöl in Deutschland teurer wird, ist offen. Laut dem Internetportal Heizoel24 kosteten 100 Liter Heizöl zuletzt rund 160 Euro. Laut dem Chef des Vergleichsportals kommen Heizölkunden dennoch günstiger weg, als mit Neuverträgen für Erdgas. Die FAZ berichtet. Link
Russischer Staatskonzern Rosatom übernimmt AKW Saporischschja
Nachdem die ukrainische Region Saporischschja durch Russland völkerrechtswidrig annektiert wurde, übernimmt Russland nun auch das dortige Atomkraftwerk. Laut dem russischen staatlichen Einheitsregister hat der russische Atomkonzern Rosatom dazu die „JointStock Company Zaporozhye NPP Operating Organization (ZNPP OO JSC)“ gegründet.
Die neue Aktiengesellschaft soll als neue Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk dienen. Das Betriebspersonal könne aber nicht so leicht ausgetauscht werden, so Sebastian Stransky von der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Die Übernahme des Atomkraftwerks wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich per Dekret angeordnet. Rosatom untersteht der russischen Regierung und ist bei rund einem Drittel der weltweit im Bau befindlichen Kernkraftwerke federführend. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Krieg in Osteuropa: Putin befördert „Bluthund“ Kadyrow, Ukraine will Fußball-WM ausrichten. Spiegel
Deutsch-spanische Regierungskonsultationen: Scholz, Sanchez und die Pipeline-Connection. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Proteste im Iran: Iranische Justiz weist Vorwürfe zu Tötung weiterer junger Frau zurück. Zeit
Nach Wallraff-Recherche: Wie Burger King aus dem Vegan-Fiasko herauskommen will. Spiegel
Nobelpreis für Chemie 2022: Es hat Click gemacht. Zeit
Pilotenstreik bei Eurowings: Jeder zweite Flieger bleibt am Boden. FAZ
Nobelpreis: Wie Svante Pääbo die Erforschung unserer Urgeschichte revolutionierte. Riffreporter