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mittels Künstlicher Intelligenz solle das neue Bundesfinanzkriminalamt eigentlich verdächtige Finanztransaktionen aufspüren. Laut Recherchen von Kontraste wurde die Finanzierung für das Millionen-Projekt aber gestrichen.
Millionenvorhaben zur Geldwäschebekämpfung gestoppt
Im Jahr 2021 wurde die Ausschreibung für das mehrere Hundert Millionen Euro große Projekt auf den Weg gebracht. Im selben Jahr, kurz vor der Bundestagswahl, hatte der damalige Bundesfinanzminister Olaf Scholz selbst noch betont, dass man ohne ausgereifte „KI-Tools auf Weltniveau“ nicht in der Lage sei, die Transaktionen angemessen zu analysieren.
Laut Recherchen von Kontraste wurde das Verfahren aber am 1. September gestoppt. Den internen Dokumenten nach heißt es: „Haushaltsmittel für das Projekt sind nachträglich fortgefallen.“ Die zuständige Generalzolldirektion möchte dazu keine Auskünfte erteilen, das Bundesfinanzministerium ebenso nicht.
Banken und andere Verpflichtete müssen verdächtige Transaktionen an die Financial Intelligence Unit, die FIU, melden. 2021 waren es fast 300.000 Meldungen. Die FIU muss dann prüfen, ob sie auf kriminelle Handlungen zurückgehen. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Ein Jahr nach den Anschlägen: Was wir wissen – und was nicht
Die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines sind nun ein Jahr her. Mehrere Rechercheteams versuchen die Tat zu rekonstruieren. Nach gemeinsamen Recherchen von ARD, der Süddeutschen Zeitung und der Zeit geht der Generalbundesanwalt davon aus, dass der Anschlag mittels einem Segelboot ausgeführt wurde.
Laut den Recherchen halten das sowohl Ermittler als auch unabhängige Fachleute für möglich. Den Zahlen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe nach könnte für die Sprengung viel weniger Sprengstoff benötigt worden sein als zunächst angenommen – da die Rohre selbst unter starkem Innendruck standen.
Es gebe „Spuren in die Ukraine“, allerdings ist dadurch nicht klar, ob die ukrainische Regierung involviert sei. Außerdem sei auch eine „False Flag“-Operation möglich – also eine Täuschung, die zu einem falschen Land als Verursacher führe. Einen Überblick über die Recherche-Ergebnisse nach einem Jahr gibt es bei der Tagesschau. Außerdem gibt es im Ersten eine Dokumentation dazu. Link / Tagesschau Link / Das Erste
Marsalek als russischer Spion verdächtigt
Die Londoner Staatsanwaltschaft teilte gestern mit, dass der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek im Verdacht steht, für ein russisches Spionagenetzwerk tätig gewesen zu sein. Marsalek soll als Kontaktmann für fünf Bulgaren gedient haben.
Die fünf Bulgaren erschienen zuvor vor Gericht, sie wurden im Februar festgenommen. Die Spione sollen unter anderem militärische Ausrüstung für Russland beschafft haben.
Aus den Gerichtsdokumenten geht laut dem Spiegel auch hervor, dass Marsalek von russischem Boden aus die Agenten in Großbritannien nicht nur geleitet, sondern auch finanziert haben soll. ZDFheute berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Angriff auf Schwarzmeerflotte: „Toter“ russischer Admiral aufgetaucht? ZDFheute / FAQ
Zivilklage in New York: Niederlage für Trump in Betrugsverfahren. FAZ
Erneuerbare statt Fossile: So geht der 1,5-Grad-Stop. taz
Abholzung: Deutsche Entwicklungsbank finanziert Umweltzerstörung. Correctiv / Exklusiv
Einspruch abgelehnt: Gericht bestätigt Nawalnys 19-jährige Haftstrafe. Tagesschau
Allianz Global Wealth Report: Warum der Wohlstand der Deutschen erodiert. WirtschaftsWoche
Scheinbare LGBTQ-Unterstützung: Pinkwashing – Wie Firmen ihr Image aufwerten. ZDFheute