Hey Entdecker:in,
während die Deutschen in der Gesamtheit betrachtet während der Pandemie mehr Rücklagen auf ihren Bankkonten gebildet haben, traf es andere hart: Sie mussten in Kurzarbeit gehen und verloren einiges von ihrem Einkommen.
Kurzarbeit rettet mindestens zwei Millionen Jobs
Das Modell der Kurzarbeit wurde inzwischen in einigen Ländern kopiert. Es ist laut Ansicht von Ökonomen ein gutes Instrument, um in Krisenzeiten gegenzusteuern.
Der Süddeutschen Zeitung liegt zum Modell Kurzarbeit während der Corona-Pandemie eine Studie des Institut für Makroökonomie mit anderen Forschern vor. Demnach rettete die Maßnahme 2,2 Millionen Jobs. Damit habe man sechsmal so viele Arbeitsplätze sichern können wie in der Finanzkrise.
Doch die Studie zeigt auch die Grenzen des Modells auf. Gerade in dieser Pandemie traf es vor allem viele schlecht bezahlte Jobs aus der Gastronomie und dem Einzelhandel. Das Einkommen der Betroffenen lag vor der Krise im Schnitt bei 1700 Euro netto – und sank im April 2020 um 300 Euro. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Millionen-Honorar für Andrea Tandler
Die Recherchen von WDR, NDR und der Süddeutschen Zeitung zu Maskendeals gehen weiter. Und sie bringen immer wieder neue Dimensionen auf. Die neueste Recherche betrifft Masken-Deals von Andrea Tandler, der Tochter von Ex-CSU-Politiker Gerold Tandler.
Mit ihrer PR-Agentur Little Penguin GmbH betrieb sie vor der Pandemie Werbung für bayrische Wurst, Bier, Müsli und Ähnliches. Als Schweizer Jungunternehmer ihre Corona-Schutzmasken aus China aber an Ministerien verkaufen wollten, half Tandler ebenfalls.
Ihr Honorar lag je nach Geschäft bei 5 und 7,5 Prozent. Gemessen an der Gesamtsumme sind das etwa 34 bis 51 Millionen Euro. Die Masken gingen an das Bundesgesundheitsministerium, Bayern und NRW. In NRW waren die Masken aus diesen Deals die teuersten, die man bezogen hat – 9,90 Euro pro Stück. Die Tagesschau berichtet. Link
Chinas Trawler fischen Afrikas Küsten leer – für unseren Lachs aus Norwegen
Der Kreislauf scheint absurd und zunächst nicht miteinander zusammenzuhängen: Damit wir unseren Lachs aus Norwegen erhalten können, fischen chinesische Trawler die Küsten von Afrika leer.
Mehr Licht in das Dunkel der globalen Fischerei kommt, sobald man sieht, wie der Lachs aus Norwegen gezeugt wird. Größtenteils stammt dieser aus Aquakulturfarmen. Und diese benötigen Fischmehl – welche ihnen chinesische Unternehmen liefern. Es ist eine 260 Milliarden Dollar schwere Industrie.
Der globale Pro-Kopf-Konsum von Fisch und Meeresfrüchten hat sich seit den Sechzigerjahren verdoppelt, es kann also nicht mehr nachhaltig gefangen werden. Der Spiegel berichtet im Rahmen des Projekts Globale Gesellschaft von diesem Geschäft. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Klempner, Elektriker, Fleischer: So dramatisch ist Deutschlands Handwerker-Problem. Welt
Wann kommt der Kohleausstieg? Schulze: „Wahrscheinlich in den 30er Jahren“. ZDFheute / Interview
Kinder in der Corona-Krise: So viel aufzuholen. Zeit
Kupfer, Öl, Holz: Rohstoff-Superzyklus drückt auf die Gewinne der deutschen Industrie – Inflationsrisiken steigen. Handeslblatt
Instagram-Serie von BR und SWR: Mehr als 450.000 folgen „@ichbinsophiescholl“. Tagesschau
Nachrichtenmedien in Polen: Wenn ein Ölkonzern Zeitungen kauft. Tagesschau
Boris Palmer soll die Grünen verlassen: Ein Klick zu viel. taz