Hey Entdecker:in,
eine neue internationale und investigative Recherche widmet sich dem System der Honorarkonsuln mit ihren rechtlichen Privilegien, die auch von Kriminellen ausgenutzt werden.
Honorarkonsuln als Sicherheitsrisiko
Eine internationale Recherche des Internationalen Netzwerks für Investigative Journalistinnen und Journalisten (ICIJ), Pro Publica und zahlreichen internationalen Medien verdeutlicht das Problem mit Honorarkonsuln. Aus Deutschland sind der NDR, WDR, die Süddeutsche Zeitung sowie der Spiegel an dem Projekt beteiligt.
Die Recherche deckt auf, dass mehr als 500 derzeitige und ehemalige Honorarkonsuln weltweit in Straftaten, Skandale und staatliche Ermittlungen verwickelt waren. 57 von ihnen wurden gar während ihrer Amtszeit strafrechtlich verurteilt.
Verurteilte Drogenhändler, Mörder, Sexualstraftäter und Betrüger waren als Honorarkonsuln tätig, auch für die korruptesten Länder der Welt wie Nordkorea, Syrien, Südsudan oder der Hisbollah. Sie sollen dabei ihre diplomatischen Privilegien ausgenutzt haben, um etwa kriminelle Interessen durchzusetzen. Einen Einblick in die internationale Recherche gibt es bei der Tagesschau. Beim ICIJ gibt es in englischer Sprache noch mehr Einblicke in die Recherche und Beispiele zu 14 kontroversen Honorarkonsuln und ihrer Geschichte. Link / Tagesschau Link / ICIJ
Biden und Xi verurteilen Russlands Atomdrohungen – Taiwan bleibt brisantes Streitthema
US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping haben sich vor dem G20-Gipfel auf Bali zu einem Gespräch getroffen – zum ersten Mal persönlich. Das Weiße Haus teilte nach dem Treffen mit, dass beide Seiten übereinstimmen, dass „ein Atomkrieg niemals geführt werden sollte“.
Sie verurteilten russische Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine. Diese Worte fanden sich aber nicht mehr im Papier der chinesischen Seite. Biden betonte, dass er keinen Konflikt mit China suche. Beide Seiten werden zwar energisch konkurrieren, aber er suche keinen Konflikt.
Laut Angaben des Weißen Hauses hat Biden auch seine Sorge zu Menschenrechtsverletzungen in China geäußert. Außerdem soll Biden vor Militäraktionen gegen Taiwan gewarnt haben. Die Lösung der Taiwanfrage sei laut Xi aber eine „interne Angelegenheit“ Chinas. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Fragwürdiger Kompensationshandel
Katar und die FIFA versprechen die erste klimaneutrale Fußball-WM. Damit das klappen könnte, muss der CO2-Ausstoß ausgeglichen werden. Laut Angaben der FIFA werden für die WM in Katar 3,6 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen.
Katar möchte diese Emissionen kompensieren und dazu Emissionsgutschriften von Projekten, die CO2 einsparen, einkaufen. Die dafür eingerichtete katarische Organisation Global Carbon Council (GCC) habe bisher allerdings nur Zertifikate von drei Klimaschutzprojekten gekauft.
Laut Recherchen des BR handelt es sich bei einem der Projekte um einen Windpark in Serbien. Dieser Windpark wurde von einem österreichischen Unternehmen eingereicht und ein Gutachter aus Bayern habe den Antrag geprüft. Der Interessenskonflikt dabei: Sowohl der österreichische Projektentwickler als auch der bayerische Gutachter sitzen im Lenkungsausschuss des GCC. Das Versprechen, dass die WM klimaneutral sei, ist nach bisherigem Stand noch nicht eingelöst. Die Tagesschau berichtet. Link / Exklusiv
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Krieg in der Ukraine: Kiew spricht von mehr als 11.000 verschleppten Kindern, Infrastruktur in Cherson komplett zerstört. Spiegel
Keine Mehrheit für Sozialreform: Bürgergeld scheitert im Bundesrat – so geht es nun weiter. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Markus Söder: Auch Bayern erwägt Ende der ÖPNV-Maskenpflicht. Zeit
Brasilien, Indonesien, Kongo: Regenwaldstaaten fordern Geld für Reduzierung der Abholzung. FAZ
Journalismus in Iran: Frauen an vorderster Front. taz
BSI-Präsident: Faesers teurer Abstellposten für Schönbohm. WirtschaftsWoche
Überbevölkerung: Verkraftet die Erde acht Milliarden Menschen? Deutsche Welle