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am letzten Freitag gab Jörg Meuthen bekannt, dass er aus der AfD austritt. Damit ist er der bereits dritte Vorsitzende der AfD, der diese wegen einem zu starken Abdriften nach Rechtsaußen verlässt.
Die AfD nach Meuthens Rücktritt
In einem ARD-Interview erklärte Meuthen, dass Teile der AfD nicht mehr auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stünden. Er könne die Partei nicht mehr auf einen gemäßigten Kurs bringen. Zudem sprach er von einer Niederlage gegenüber dem formal aufgelösten rechtsextremen Flügel der Partei.
Sein Mandat im Europäischen Parlament will Meuthen allerdings behalten. Wegen Verstrickungen in einer Parteispendenaffäre droht Meuthen dort allerdings die Aufhebung seiner Immunität. Eine Schweizer Firma soll Meuthen im baden-württembergischen Landtagswahlkampf 2016 mit einer Werbekampagne unterstützt haben.
Laut dem Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder von der Universität Kassel habe Meuthen bereits seit zwei Jahren nicht mehr seine nötige Position in der Partei gehabt. Nach Aussage der Bundestagsabgeordneten Joana Cotar (AfD) sei der größte Teil der Partei freiheitlich-konservativ und Meuthen sei ausgestiegen, da er glaubte, dass er die Partei alleine führen könne. Der Deutschlandfunk berichtet. Link
Die große Lebensmittellüge
Die Verbraucherschützer von Foodwatch vergeben jedes Jahr einen Negativpreis an die Lebensmittelindustrie. Ausgezeichnet werden die dreistesten Lügen. Verbraucherschützer warnen bereits davor, dass die Lebensmittelindustrie versuche, mit den Bedürfnis nach mehr Nachhaltigkeit Kasse zu machen.
Manuel Wiemann von Foodwatch fordert daher bessere Gesetze zum Schutz vor Täuschung. So müsse es beispielsweise untersagt werden, Zuckerbomben als gesund zu bewerben oder umweltschädliche Produkte als „klimaneutral“ zu vermarkten.
Meist lasse sich das wahre Produkt erst erkennen, wenn man auf das Kleingedruckte achtet. Oder auf die genaue Bezeichnung. So sollte ein „Erdbeer-Milchmischgetränk“ auch tatsächlich aus Erdbeeren bestehen, ein „Milchmischgetränk mit Erdbeergeschmack“ darf aber auch einfach nur Aroma enthalten. Die Tagesschau berichtet. Link
Corona-Expertenrat fordert bessere Aufklärung
In der fünften Stellungnahme des Corona-Expertenrat fordern sie die Bundesregierung zu einer veränderten Kommunikation mit den Bürgern auf. Die Kommunikation müsse wissenschaftliche Evidenz einfach erklären, in Handlungsempfehlungen übersetzen und zur ersten hilfreichen Quelle werden.
Dazu sind laut dem Rat vier Bausteine notwendig: Die Zusammenführung und Erzeugung des besten verfügbaren Wissens. Die Übersetzung relevanter Daten in zielgruppenspezifische und verständliche Informationsformate. Eine Kommunikation über die verschiedenen Kanäle einer modernen Informationsgesellschaft. Sowie die Überprüfung der erzielten Effekte und falls notwendig die Anpassung der Strategie.
Außerdem sollte die Bundesregierung schnell die Infrastruktur für Risiko- und Gesundheitskommunikation ausbauen – diese sollte dann fachlich unabhängig sein. Der fünften Stellungnahme stimmten alle 18 Mitglieder zu. Das ZDF berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Portugal: Sozialisten gewinnen Parlamentswahl. Zeit
Parteitag der Grünen: Eine Partei, zwei Welten. FAZ
Blutkonserven, Fluchtpläne, ausgesperrte Beobachter: Drei schlechte Zeichen in der Ukraine-Krise. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Kurier statt Kellner: Viele haben die Chance auf einen Neuanfang ergriffen – und kommen nicht zurück. WirtschaftsWoche
Premier Trudeau an geheimen Ort gebracht: Tausende Teilnehmer bei Trucker-Demo gegen Corona-Vorgaben in Kanada. Tagesspiegel
Schwangere Neuseeländerin: Ausgerechnet die Taliban helfen. taz
Nebenjob trotz Traumjob: Warum sich Landwirtschaft für Bauern nicht mehr lohnt. Y-Kollektiv / Reportage