Hey Entdecker:in,
das Informationsungleichgewicht zwischen den sondierenden Parteien und den Medien bleibt bestehen. Aus den Sondierungen hin zu einer möglichen Ampel-Koalition dringen so gut wie keine Details.
Geräuschlos in Richtung Ampel?
Der zweite Verhandlungstag zu den Sondierungen zwischen der SPD, den Grünen und der FDP ist vorbei. Das Stillschweigen über die Inhalte der Sondierungen bleibt weiterhin stabil. Das Medienaufgebot vor Ort ist groß, die Informationen zu den Sondierungen rar.
Von viel Strecke, die noch zu bewältigen sei, spricht SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. Der Grüne Michael Kellner betont, dass die Menge an Gemeinsamkeiten größer geworden ist.
Am konkretesten zur Frage nach den Inhalten wird an diesem Tag Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident aus Baden-Württemberg: „Europa, Migration und Flucht und noch was.“ Was das „noch was“ war, kann Kretschmann nicht mehr beantworten, da er nicht mehr dabei war. In einem sind sich die Parteien aber öffentlich einig: Bis Freitag sollen die Gesprächsgrundlagen erarbeitet sein und in einem gemeinsamen Papier niedergeschrieben werden. Die Tagesschau berichtet. Link
Was bei der CureVac-Studie schieflief
Das Tübinger Biotechunternehmen CureVac galt zu Beginn der Corona-Pandemie als aussichtsreicher Kandidat für einen weiteren Corona-Impfstoff. Zu einer Zulassung kam es aber nicht, der erste Corona-Impfstoff von CureVac wurde inzwischen begraben.
In einem Gespräch mit der WirtschaftsWoche erklärt Peter Kremsner, Leiter der weltweiten CureVac-Impfstoffstudie mit etwa 40.000 Probanden, die Ursache hinter der zu niedrigen Wirkung. Bereits Ende Juni 2020 verkündete das Unternehmen, dass ihr Impfstoff nur bei 48 Prozent der Geimpften gegen eine Infektion schützt, deutlich weniger als bei anderen Impfstoffen.
Aus Sicht von Kremsner war die Dosierung zu niedrig. Mit 12 Mikrogramm lag die Dosierung deutlich unter jener von Konkurrenzpräparaten wie von BioNTech (30 Mikrogramm) und Moderna (100 Mikrogramm). Auch eine App für die Probanden führte zu weiteren Problemen während der Studie. Am Dienstag verkündete das Unternehmen, dass es die Arbeit zu dem Impfstoff vollends einstellt und den Zulassungsantrag zurückzieht. Die WirtschaftsWoche berichtet. Link
„Wir verlieren unseren Krieg gegen die Natur“
Aktuell tagt eine virtuelle UN-Biodiversitätskonferenz in China, das Thema ist der Artenschutz. Der UN-Generalsekretär betonte in seiner Auftaktrede: „Wir verlieren unseren selbstmörderischen Krieg gegen die Natur“. Mehr als eine Million Pflanzen- und Tierarten könnten seiner Aussage nach in den nächsten zehn Jahren aussterben.
Die Konferenz selbst bleibt jedoch hinter den erhofften Erwartungen. Wegen der Pandemie wurde es in zwei Teile aufgeteilt, viele Personen sind digital zugeschaltet. Und die entscheidenden Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit konkreten Zielen wurde auf April und Mai 2022 verschoben.
Bereits 2011 wurde in einer Vorgängerkonferenz ein strategischer Plan von 2011 bis 2020 vereinbart. Beispielsweise sollten die Schutzgebiete zu Lande auf 17 Prozent der Oberfläche und auf 10 Prozent auf See ausgedehnt werden. Allerdings wurde bisher keines der 20 gesetzten Ziele der Vorgängerkonferenz vollumfänglich erreicht. Die FAZ berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Medienbericht zu Corona-Ursprung: China will Zehntausende Proben aus Blutbank von Wuhan analysieren. Spiegel
Korruptionsskandal um Ex-Kanzler Kurz: Meinungsforscherin in Österreich festgenommen. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Debatte über Drogenreform: Lauterbach für Legalisierung von Cannabis. Süddeutsche Zeitung
Eric Zemmour: Der Donald Trump Frankreichs. Zeit / Analyse
Inflation und Wachstum: Neuer IWF-Bericht ist voller Warnungen – mit einem Seitenhieb auf Deutschland. Welt
G20-Sondergipfel zu Afghanistan: Afghanen helfen, nicht den Taliban. taz
Die Unbeugsamen: Gefährdete Pressefreiheit auf den Philippinen. Das Erste / Dokumentation