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am Dienstag wollen die 27 Umweltministerinnen und -minister über eine gemeinsame Position zum geplanten Verbrenner-Aus der EU-Kommission abstimmen. Es ist dabei noch nicht sicher, ob Deutschland dem zustimmen wird.
Das Verbrenner-Aus wackelt
Die EU-Kommission hat ein Gesetzesentwurf vorgestellt. Demnach werden Autohersteller gezwungen, bis 2035 den Kohlendioxidausstoß bei Neuwagen und leichten Nutzfahrzeugen um 100 Prozent zu senken – faktisch also ein Aus für den Verbrennungsmotor, ein Sieg für das Elektroauto.
Die FDP verlangt von der Bundesregierung allerdings, dass sie dem Vorhaben am Dienstag nicht zustimmen. Sie wünschen sich die Möglichkeit, dass Hersteller sogenannte E-Fuels auch weiterhin auf den Markt bringen dürfen. E-Fuels sind Verbrennungsmotoren, die klimaneutrale Treibstoffe nutzen. Ohne Einigung der Bundesregierung wird sich Deutschland enthalten müssen, was wie eine Ablehnung gezählt wird.
Nur die Blockade aus Deutschland würde bei der Abstimmung nicht reichen. Doch Italiens Regierung hat gemeinsam mit Portugal, Bulgarien, Rumänien und der Slowakei ein Positionspapier verschickt, das eine Reduzierung bis 2035 um 90 statt 100 Prozent verlangt. Darüber müssen die 27 Mitgliedsstaaten heute entscheiden. Ob es also am kommenden Dienstag zum Verbrenner-Aus kommt, bleibt weiterhin fraglich. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Pandemie hat Bildungsprobleme verschärft
Laut dem neuen nationalen „Bildungsbericht 2022“ beeinflusst die Corona-Pandemie die Entwicklung im deutschen Bildungssystem. Problembereiche wie der Fachkräftemangel, die fehlende Digitalisierung und soziale Ungleichheiten im Bildungssystem wurden durch die Pandemie sichtbarer und haben sich zudem verstärkt.
Laut Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bleibt die zentrale Herausforderung die Chancengerechtigkeit. Im internationalen Vergleich sei Deutschland dabei unterdurchschnittlich. Zu oft sei die soziale Herkunft immer noch entscheidend für Bildungsverläufe.
Gleichzeitig nimmt aber der Qualifizierungsgrad zu. Im Jahr 2020 verfügten rund 26 Prozent über einen höheren beruflichen oder akademischen Abschluss. 2010 waren es fünf Prozentpunkte weniger. Die Tagesschau berichtet. Link
Nach der Gas-Alarmstufe: Was Verbraucher jetzt tun können
Es ist offiziell. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Habeck, als auch die Verbraucherzentralen raten zum Sparen, denn der Gaspreis kann steigen. Wichtigste Botschaft laut der Verbraucherzentrale NRW sei es nun, Geld zur Seite zu legen.
Laut Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW sei die Situation gerade für Mieterinnen und Mieter schwierig, da sie oft wenig ändern können. Der Deutsche Mieterbund sieht das auch so. Zudem wird vom Deutschen Mieterbund ein Kündigungsmoratorium gefordert, wodurch niemand gekündigt werden darf, wenn die Nebenkostenabrechnung nicht fristgerecht bezahlt wurde.
Einspar-Tipps gibt es ebenso von unterschiedlichen Seiten: Heizungen richtig einstellen, in den Sommermonaten den Warmwasserverbrauch reduzieren oder einen hydraulischen Abgleich durchführen. Der Abgleich sorgt dafür, dass das Heizwasser richtig ankommt, wodurch bis zu 15 Prozent der Heizkosten eingespart werden könnten. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
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