Hey Entdecker:in,
mehrmals wöchentlich erscheinen neue Befragungen zur Bundestagswahl von Wahlforschungsunternehmen, welche ein Bild der Stimmungslage widerspiegeln sollen – und gleichzeitig auch für den Wahlkampf verwendet werden.
Mit diesen Zahlen wird Politik gemacht
Je nach Befragung durch die Wahlforscherinnen und Wahlforscher sei die Union und die SPD momentan gleich auf, gefolgt von den Grünen. Ob es auch das tatsächliche Bild der anstehenden Bundestagswahl annähernd korrekt darstellen wird, ist schwer abzusehen.
Der Konkurrenzkampf unter den Demoskopen ist härter geworden. Hinzu kommt ein sehr großer Anteil an Briefwählerinnen und Briefwählern – vor allem in diesem Jahr. Gleichzeitig geben aber beispielsweise bei einer der jüngsten Umfrage 25 Prozent der befragten Personen an, dass sie noch gar keine Präferenz haben.
Das sieht auch der Wahlforscher Bernhard Weßels so, „Wählerinnen und Wähler sind flexibler geworden, sie entscheiden kurzfristiger und sind wechselbereiter“. Die WirtschaftsWoche berichtet von dem Geschäft der Wahlprognosen und der Suche nach der Wahrheit. Link
Als der BND die Mudschaheddin unterstützte
Die Lage in Afghanistan bleibt weiterhin angespannt. Dass die deutsche Regierung das schnelle Voranschreiten der Taliban nicht richtig wahr nahm, ist auch einer der Kritikpunkte am Bundesnachrichtendienst, der Behörde für zivile und militärische Auslandsaufklärung.
Auch der BND gibt sich überrascht, da man grundsätzlich seit Jahrzehnten gute Kontakte in der Region pflegt und die nachrichtendienstliche Lage durchaus gut war.
Das diese Kontakte über Jahrzehnte bestanden, lag wohl auch daran, dass sich der BND schon in den 1980er Jahren in Afghanistan umtrieb. Sie knüpften Kontakte zu afghanischen Aufständischen, den Mudschaheddin, von welchen sich einige später auch der Taliban anschlossen. Dem WDR liegen zahlreiche Akten zu der damaligen BND-Operation vor, welche die Sowjets aus dem Land verdrängen sollte. Die Tagesschau berichtet. Link
Das Tausend-Dollar-Projekt
Die amerikanische Wohltätigkeitsorganisation Give Directly untersucht mit einem Experiment in Kenia die langfristige Wirkung von einmaligen Geldzahlungen an arme Dorfbewohner. Seit 2009 wurden so mehr als 140 Millionen Dollar an afrikanische Familien verteilt. Jede ausgewählte Familie erhielt umgerechnet 1.000 US-Dollar – das entspricht in etwa einem durchschnittlichen Jahresgehalt einer Familie.
Das Experiment ist auch wie eines aufgebaut: 10.500 Haushalte wurden ausgewählt, die Regionen wurden durch Satelittenaufnahmen von Strohdächern ausgewählt. Als Kontrollgruppe zählen andere Dörfer, die kein Geld von der Non-Profit-Organisation erhalten.
Das Geld helfe scheinbar nicht nur denen, die es erhalten. Brand eins berichtet von den ersten Ergebnissen und von Geschichten aus den Dörfern. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Covid-19: Bundesregierung will Inzidenzwerte streichen. Süddeutsche Zeitung
Widerstand gegen die Taliban: Eine unüberwindliche Kluft. taz
Schnellstudie zu Extremwetter: So hoch ist der Anteil des Klimawandels an der Flutkatastrophe. Spiegel
Die Afghanistan-Liste: Wer wird aus Kabul gerettet und wer muss bleiben? „Das ist wie eine Triage“. Focus
Drogenbeauftragte zu Cannabis: „15 Gramm sind zu viel – sechs Gramm sind vertretbar“. Redaktionsnetzwerk Deutschland / Interview
Lastenrad: Die Last des Privilegs. Zeit
Streichung von 50er-Inzidenz „ein falsches Signal“: Lauterbach kritisiert Bundesregierung für geplante Corona-Strategie. Tagesspiegel