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gestern wurde in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Laut vorläufigem Endergebnis gewinnt die CDU die Wahl, die Grünen kommen auf ihr bislang bestes Ergebnis.
Sieg für die CDU, Rekord für die Grünen
Die CDU kommt laut vorläufigem Endergebnis auf 35,7 Prozent der Stimmen, die SPD kommt auf 26,7 Prozent. Vor der Wahl gab es laut Prognosen noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Parteien.
Der CDU-Politiker Hendrik Wüst löste vor einem halben Jahr Armin Laschet im Amt des Ministerpräsidenten ab, da dieser nach Berlin wechselte. Wüst kann nun einen großen Erfolg verkünden. Für die bisherige Regierungskonstellation aus CDU und FDP reicht es aber nicht mehr. Die FDP verlor 6,7 Prozentpunkte und landet bei nur noch 5,9 Prozent.
Die Grünen konnten ihre Stimmen im Gegensatz zu 2017 sogar beinahe verdreifachen. Ein Stimmenzuwachs um 11,8 Prozentpunkte führte zu ihrem bisher besten Ergebnis in Nordrhein-Westfalen, 18,2 Prozent. Die SPD hingegen verlor 4,6 Prozentpunkte. Die Linke fliegt mit nur noch 2,6 Prozent aus dem Landtag, die AfD landet bei 5,4 Prozent. Alle Ergebnisse und Analysen zur Landtagswahl gibt es bei der Tagesschau. Link
Ukrainische Truppen sollen bei Charkiw bis zur Grenze vorgestoßen sein
Bei einer Gegenoffensive im östlichen Gebiet Charkiw meldeten ukrainische Truppen einen symbolträchtigen Erfolg: Sie sind zumindest an einer Stelle bis zur russischen Grenze vorgestoßen. Russland konzentriere sich momentan vor allem auf die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk.
Auf das Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol gingen laut einem auf Telegram veröffentlichten Video Brandbomben nieder. Das Video teilte Alexander Chodakowski, Kommandeur der pro-russischen selbsternannten Republik Donezk. Laut Reuters konnte nicht sofort festgestellt werden, was für eine Waffe es war.
Nach einer Sondersitzung am Sonntag sprach sich nun auch Schweden für einen NATO-Beitritt des Landes aus. Sie wollen allerdings keine Stationierung von Atomwaffen oder dauerhafte NATO-Stützpunkte auf ihrem Gebiet akzeptieren. Alle neuesten Entwicklungen gibt es im Liveblog der Süddeutschen Zeitung. Link
Ermittlungen zum Tod von Journalistin belasten Israel
Am letzten Mittwochmorgen wurde in Jenin im Westjordanland die Journalistin Abu Akle getötet. Sie berichtete von einem Antiterroreinsatz der israelischen Armee. In der Nacht zuvor waren Militäreinheiten in das Flüchtlingslager eingedrungen. Am Morgen fielen dann Schüsse, eine Kugel traf Akle tödlich am Kopf.
Die aus Ostjerusalem stammende Journalistin zählte zu den renommiertesten Journalistinnen von Al-Dschasira und berichtete vor allem über den Nahostkonflikt. Sowohl die palästinensische als auch die israelische Seite haben Ermittlungen eingeleitet. Eine weitere Untersuchung gibt es auch zur Gewalt überschatteten Beisetzung von Akle. Sicherheitskräfte hatten Trauergäste mit Schlagstöcken attackiert, die Sargträger konnten dadurch den Sarg nicht mehr stabil halten.
Die Investigativgruppe Bellingcat veröffentlichte zu dem tödlichen Vorfall ihr vorläufiges Ergebnis einer Analyse von Video- und Audio-Dateien aus sozialen Medien. Sie legen den Schluss nahe, dass Akle durch die Kugel von israelischen Soldaten getötet wurde. Die Zeit berichtet. Die vollständige Analyse gibt es bei Bellingcat (Englisch). Link / Zeit Link / Bellingcat
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Norderweiterung: Nato sieht sich „handlungsfähiger als jemals zuvor“. Welt
Mehr als 100 Spezialisten im Einsatz: Russischer Hackerangriff auf ESC – Italienische Polizei verhindert Votingmanipulation. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Streit um Zollgrenze: Irische Regierung warnt Johnson vor Bruch des Brexit-Abkommens. Spiegel
Insight Innovation: CO2-Sünder Landwirtschaft – Wie Carbon-Farming das Klima retten soll. Handelsblatt
Klimawandel: Der Wald steht im Weg. Correctiv
Siemens-Rückzug aus Russland: „Dann fahren die Züge halt durch die Ukraine statt durch Russland“. WirtschaftsWoche
Gleiches Recht für alle? Ungerechtes Recht. brand eins / Interview