Hey Entdecker:in,
eine Journalistin und eine Gruppe von Hobby-Detektiven namens „Hildbusters“ haben den Aufenthaltsort von Attila Hildmann in der Türkei herausgefunden.
„Er wirkt auf mich relativ unglücklich“: stern-Reporterin über die Begegnung mit Attila Hildmann
Der antisemitische Hetzer Attila Hildmann wird seit über einem Jahr von Interpol gesucht. Eine Journalistin des Sterns und Hobby-Detektive recherchierten über Monate, sie sind auch undercover in Telegram-Chats eingestiegen.
Ab etwa Juli warb Attila Hildmann in öffentlichen Kanälen für eine exklusive Unterstützergruppe. Sendet man ihm Geld, kauft seine vegane Bolognese und besteht einen Gesinnungstest, wird man dazu eingeladen. In der exklusiven Gruppe namens „Wolfschanze“ schaffte es auch das Recherche-Team. Darin wurden Bilder und Videos freier geteilt.
Den Durchbruch brachte dann ein Video von einem Tierarzt, das Hildmann in die Gruppe stellte. Das Recherche-Team hat Hildmann dann auch vor Ort in der Türkei besucht. Laut der Berliner Morgenzeitung sollen sich die deutschen Behörden um eine Auslieferung bemühen. Die gesamte Recherche gibt es beim Stern, teils hinter der Paywall. Verlinkt ist ein Podcast vom Stern mit zugehörigem Artikel. Link / Exklusiv
Wo in Deutschland das Grundwasser sinkt
Correctiv hat erstmals Daten von rund 6.700 deutschen Messstellen aus den vergangenen drei Jahrzehnten analysiert. Die Daten geben einen Einblick darüber, wo in Deutschland das Grundwasser seit 1990 sinkt, gleich bleibt oder steigt.
Das Ergebnis: An knapp der Hälfte der ausgewerteten Orte ist das Grundwasser in den Dürrejahren zwischen 2018 und 2021 auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen. Alles zusammen betrachtet ist das Grundwasser in den letzten 32 Jahren mehr gesunken als gestiegen.
Basierend auf den Daten hat Correctiv auch eine interaktive Karte erstellt. Dabei kann man herausfinden, wie sich der Grundwasserspiegel in einzelnen Kreisen verändert hat. Die gesamte Recherche dazu gibt es bei Correctiv. Link / Exklusiv & Interaktiv
Wie der Nordatlantik leer gefischt wird
Die EU und weitere Anrainerstaaten streiten sich seit Jahren darüber, wie viel im Nordatlantik gefischt werden darf. Die Staaten treffen sich jährlich bei der North East Atlantic Fishery Commission und versuchen, sich auf Fangquoten zu einigen.
Laut Berechnungen von WDR, NDR, der Süddeutschen Zeitung und dem britischen Guardian wurde in den vergangenen Jahren aber regelmäßig mehr gefangen als von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern empfohlen. Die Staaten verwarfen eine Einigung für 2022 bereits, laut mehreren involvierten Personen sei auch eine Einigung für 2023 unrealistisch.
Für Makrelen gebe es schon seit 2009 keine Einigung mehr, für Hering seit 2013, für Blauen Wittling seit 2016. Sollten die Länder zu viel fischen, gibt es auch keine Strafen. Daher verklagte die Umweltorganisation ClientEarth in der vergangenen Woche auch die EU. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Russlands Beweise für Atomvorwürfe gegen Kiew offenbar falsch: Experten erkennen Fotos wieder. Redaktionsnetzwerk Deutschland / Liveblog
40 Tage nach Aminis Tod: Massen am Grab – Proteste in Teheran. Tagesschau
Bundesgesundheitsminister: Lauterbach will durch Cannabis-Legalisierung Schwarzmarkt trockenlegen. Zeit
Energiekrise: Bundesregierung bringt Soforthilfe für Gaskunden auf den Weg. Zeit
Arztbesuche, Krankenhaus-Aufenthalte, Abwasser: Mit diesen Faktoren lässt sich die Corona-Situation besser bewerten. Tagesspiegel
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Protestbewegung in Iran: Joko und Klaas verschenken Instagram-Reichweite an Iranerinnen – „und zwar für immer“. Spiegel