Hey Entdecker:in,
ab heute gibt es keine Ökostromumlage mehr, die mit der Stromrechnung einkassiert wird. Inklusive Mehrwertsteuer entfallen so 4,43 Cent je Kilowattstunde.
Die Ökoumlage ist Geschichte – doch der Strom wird trotzdem teurer
Vor 22 Jahren wurde die Ökostromumlage, auch EEG-Umlage genannt, eingeführt. Sie diente zur Finanzierung von Sonnen- und Windstrom. Am gesamten Haushaltsstrompreis machte sie laut Berechnungen des Energiedachverbandes BDEW knapp 12 Prozent der gesamten rund 37 Cent je Kilowattstunde aus. Bei manchen Haushalten kann es sich dabei lohnen, jetzt nochmal den Stromzähler abzulesen.
Ob die Jahresrechnung aber gesamtheitlich günstiger wird, ist eher fraglich. Denn der Strompreis ist im Großhandel massiv gestiegen. Wenn die Preise weiterhin so hoch bleiben, können die Versorger den Anstieg immer seltener durch vorausschauende Beschaffung ausgleichen, so die BDEW-Chefin Kerstin Andreae.
Der Ökostrom wird auch weiterhin noch finanziert, nur nicht mehr durch die EEG-Umlage. Das Geld dafür kommt zukünftig aus dem staatlichen Energie- und Klimafonds (EKF). Dieser erhält die Einnahmen aus dem europäischen Handel mit Emissionszertifikaten und nationalen CO2-Bepreisungen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Ärztevertreter wollen Coronatests nicht abrechnen
Kaum in Kraft, sorgt die neue Corona-Testverordnung für Ärger. Die Kassenärztliche Vereinigung, die für die Abrechnung und Auszahlung der Corona-Tests gegenüber den Betreibern der Teststationen verantwortlich ist, geht dabei auf Konfrontation zum Bundesgesundheitsministerium.
Mit der neuen Verordnung gebe es eine Vielzahl von bislang nicht bestehenden Anspruchsvoraussetzungen für kostenlose Bürgertests. Diese könne die Vereinigung nicht leisten und die Richtigkeit „nicht ansatzweise prüfen“, heißt es in einem Brief an das Gesundheitsministerium, der dem WDR vorliegt.
Darin gibt es auch einen Verweis auf die ohnehin schon stattfindenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen – gegen die Kassenärztliche Vereinigung. An der Kontrollpraxis gibt es seit Längerem Kritik, da die Vereinigung für jede Abrechnung auch 3,5 Prozent der Abrechnungssumme erhält und somit auch an betrügerischen Tests verdient hat. Die Tagesschau berichtet. Link
Bundesregierung stützte Übergabe der deutschen Gasspeicher an Gazprom mit 1,8 Milliarden Euro
Möchte man die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas näher untersuchen, gehören auch die deutschen Gasspeicher zur Geschichte dazu. 2015 kam es dabei zu einem entscheidenden Deal: Gazprom übernahm zu einhundert Prozent die Kontrolle über die deutschen Gasspeicher des Versorgers Wintershall.
Wintershall gehörte damals noch zum Konzern BASF. Bei diesem Deal wurden aber nicht mit Euros bezahlt. Es kam zum Tausch mehrerer Konzernteile. Welche Teile zum Deal gehörten und wer dafür verantwortlich war, ist bis heute nicht vollkommen klar.
Denn das Bundeswirtschaftsministerium hält wichtige Unterlagen dazu weiterhin unter Beschluss. Mittels des Informationsfreiheitsgesetzes konnte Correctiv aber Einblick in wenige Dokumente erhalten. Sie zeigen: Deutschland sicherte die Gasgeschäfte von Wintershall mit Bürgschaften über mehrere Milliarden Euro ab, unter anderem 1,8 Milliarden Euro für den Tausch der Konzernteile. Damit wurde auch der Deal zu den Gasspeichern besiegelt. Die ganze Recherche gibt es bei Correctiv. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Liveblog zum Krieg in der Ukraine: Ukrainisches Außenministerium distanziert sich von Melnyk-Äußerungen. Süddeutsche Zeitung / Liveblog
Studie: Tausende Hitzetote in Jahren 2018 bis 2020. Zeit
Chinesischer Geheimdienst: Wie China Uni-Absolventen dazu gebracht hat, digitale Spione zu werden. t3n
5,5 Meter hoch: Polen stellt Zaun an der Grenze zu Belarus fertig. Welt
Personalmangel: Diese fünf Grafiken zeigen, wie Deutschland die Arbeitskräfte ausgehen. WirtschaftsWoche
Verordnung: Europols Mandat zur Massenüberwachung tritt in Kraft. heise online
Auslandssender: Deutsche Welle in Türkei gesperrt. FAZ