Hey Entdecker:in,
der russische Sender Russia Today darf in Europa eigentlich nicht mehr empfangen werden. Laut Recherche von Correctiv und taz werden mittels einer luxemburgischen Firma und Servern aus Deutschland die Inhalte aber weiterhin verbreitet.
Kriegsspiele gegen EU-Sanktionen
Das EU-Sanktionspaket gegen Russland beinhaltet auch ein Verbot des Senders Russia Today in Europa. Bis heute ist aber unklar, welche Behörde genau das Sendeverbot durchsetzen soll. Größere Plattformen blockieren den Sender zwar, aber auf alternativen Plattformen sieht man weiterhin die Inhalte.
Laut Recherchen von Correctiv und taz hilft beim Verteilen der Inhalte auch das Unternehmen GCore in Luxemburg. Es stellt einen sogenannten Content Delivery Network, kurz CDN. Der Gedanke dahinter ist es, Inhalte schneller auszuliefern, da sie nicht erst beispielsweise aus Russland heraus geladen werden müssen.
André Reitenbach, der GCore aufgebaut hat, bestreitet die Vorwürfe. Mit dem Rechercheteam will Reitenbach nicht sprechen. Dafür ändern sich aber Netz-Einstellungen, die auf GCore verweisen. Außerdem wird ein Video von Reitenbach und dem ehemaligen russischen Präsidenten Dimitrij Medwedew gelöscht. Die gesamte Recherche gibt es bei Correctiv. Link / Exklusiv
Einigkeit der Gleichgesinnten und ein kleiner Hoffnungsschimmer
In den vergangenen drei Tagen fand die Münchner Sicherheitskonferenz statt. Dabei kommt die außen- und sicherheitspolitische Elite der Welt zusammen – Russland und der Iran waren diesmal nicht eingeladen.
Wenig überraschend war das Hauptthema auch der Krieg in der Ukraine. Der ranghöchste Außenpolitiker der Volksrepublik China, Wang Yi, kündigte eine Friedensinitiative für den Ukraine-Krieg an: „Wir werden etwas vorlegen. Und zwar die chinesische Position zur politischen Beilegung der Ukraine-Krise“.
Zudem attackierte er die USA und warf ihr eine „absurde und hysterische Reaktion“ bezüglich des Abschuss eines chinesischen Ballons über den USA vor. Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz betonte zum Schluss hin, dass es immerhin ein Treffen zwischen Yi und US-Außenminister Anthony Blinken gab. Eine Zusammenfassung der Konferenz gibt es beim Redaktionsnetzwerk Deutschland. Link
Drei Jahre Trauer und Wut
Der rechtsextreme Anschlag in Hanau jährt sich zum dritten Mal. Damals erschoss ein rechtsextremer Attentäter neun Menschen. Die Tat an sich dauerte nur 12 Minuten. Der Täter erschoss anschließend seine Mutter und sich selbst.
Zur offiziellen Gedenkveranstaltung kam auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Gegen den Oberbürgermeister richtet sich auch die Wut der Hinterbliebenen. Es bleiben einige Fragen zur Tat offen. Zudem fordern sie ein Denkmal auf dem Hanauer Marktplatz. Die taz berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Russischer Angriffskrieg: Selenskyj spricht von hohen Verlusten des Feindes – und nennt Dialog mit Russen „Zeitverschwendung“. Spiegel
Erdbeben: Türkei beendet fast alle Rettungseinsätze im Erdbebengebiet. Deutsche Welle
Wahl in Berlin: SPD, Grüne und Linke sprechen über Fortführung der Berliner Koalition. Zeit
DIW-Präsident Fratzscher: Kriegsfolgen kosteten Deutschland 2022 rund 100 Milliarden Euro. Welt
12 Dollar für Meta Verified: Zuckerberg verlangt jetzt Geld für blaue Häkchen. t3n
49-Euro-Ticket: Für Flixbusse geht es um die Existenz. WirtschaftsWoche
Tesla-Gründer: Der entmachtete Tesla-Mitbegründer Martin Eberhard spricht über Elon Musk, den Wandel des Unternehmens und den Krieg der Elektroautos. Business Insider