Hey Entdecker:in,
seit Oktober 2020 gibt es neben Rezepten für Medikamenten auch Rezepte für digitale Gesundheits-Apps. Der Nutzen dieser Apps ist häufig zweifelhaft. Nun kommen auch noch Sicherheitslücken bei zwei Apps hinzu.
SicherheitslĂĽcken bei Gesundheits-Apps
Es ist bisher noch nicht sonderlich bekannt. Aber neben Medikamenten kann man auch Rezepte für Gesundheits-Apps erhalten. Die Krankenkasse händigt für das Rezept einen Freischaltcode aus, den man in die App eintippt und dann kostenlos nutzen kann. 31 digitale Gesundheits-Apps, die Ärztinnen und Ärzte verschreiben können, gibt es inzwischen.
Im Durchschnitt kostet jede App die Krankenkasse 428 Euro – pro Quartal. Die meisten Apps fokussieren sich auf Depressionen und Verhaltensstörungen. Ehrenamtliche des Kollektivs „zerforschung“ haben nun massive SicherheitslĂĽcken bei mindestens zwei dieser Apps entdeckt. Bei beiden Apps war es möglich, Daten von Patientinnen und Patienten abzugreifen. Beide Hersteller räumten gegenĂĽber NDR und WDR das Problem ein und versicherten, dass die LĂĽcken inzwischen geschlossen sein.
Zudem steht auch die Preispolitik der Apps im Fokus. So haben manche Apps die Preise drastisch erhöht, wenn sie von den Krankenkassen bezahlt werden. Laut Gerhard Schillinger vom AOK-Bundesverband haben manche Apps ihre Preise verzehnfacht. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link
Mehr als ein Fototermin
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, wenn er in die Ukraine reise, dann nicht „fĂĽr ein kurzes Rein und Raus mit einem Fototermin“, sondern dann gehe es „immer um ganz konkrete Dinge“. Gestern war es dann so weit. Scholz reiste per Zug nach Kiew, gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. Klaus Iohannis, Präsident von Rumänien, ist ebenfalls dabei, als Vertreter der osteuropäischen Länder.
Zunächst machten sie sich ein Bild von den Ruinen in Irpin, einer Vorstadt von Kiew, in welcher der Vormarsch der russischen Truppen auf die Hauptstadt scheiterte. Danach ging es weiter zum Präsidentenpalast. Vor dem Treffen sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch, Scholz und seine Regierung „mĂĽssen sich entscheiden“, ob sie fĂĽr die Ukraine oder fĂĽr Russland sind.
Nach dem Treffen betont Scholz: „Wir unterstĂĽtzen die Ukraine auch mit der Lieferung von Waffen“. Zudem gehe es um den EU-Beitrittsstatus fĂĽr die Ukraine. „Deutschland ist fĂĽr eine positive Entscheidung zugunsten der Ukraine“, sagt Scholz. Und auch der französische Präsident Macron gibt seinen Widerstand auf und unterstĂĽtze den Beitrittsstatus der Ukraine zur EU. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Warum sich die Situation in der Pflege noch nicht verbessert hat
In den Sommermonaten rückt das Thema Corona gefühlt in den Hintergrund und damit auch die Diskussionen um die Situation in der Pflege. Dabei streiken beispielsweise an den Universitätskliniken in NRW die Beschäftigten seit Wochen. Sie wollen verbindliche Regelungen zur Entlastung.
Immer mehr Pflegekräfte verlassen ihren Beruf oder reduzieren ihre Arbeitszeit. Ende 2021 konnten daher bis zu 4.000 Intensivbetten weniger betrieben werden als noch im Jahr zuvor. Laut Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov denken zwei von drei Pflegenden über ihren Ausstieg aus dem Beruf nach. Laut Schätzungen des Pflegerats werden bis 2030 rund 500.000 Vollzeitkräfte fehlen. Zudem gehen in den nächsten zehn bis zwölf Jahren weitere 50.000 Pflegekräfte in Rente.
Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung wäre mehr als die Hälfte der ausgestiegenen Pflegekräfte bereit, wieder in den Beruf zurückzukehren. Voraussetzung dafür sind bessere Rahmenbedingungen. Je nach Szenario der Studie könnten so mindestens 300.000 Pflegekräfte wieder zur Verfügung stehen. Im optimistischen Szenario bis zu 600.000. Einen Einblick in die aktuellen Streiks und die Situation gibt der Deutschlandfunk. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
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Knotenpunkt in Russlands Kriegsstrategie: „Ziel Nummer eins“ – Ukraine droht mit Zerstörung von Krim-Brücke. Tagesspiegel / Liveblog
Corona-Sommerwelle: Robert-Koch-Institut mahnt zur verstärkten Vorsicht. Süddeutsche Zeitung
Mentale Gesundheit:Â WHO verzeichnet starke Zunahme psychischer Erkrankungen durch Corona. Zeit
EZB unter Druck: „Wir laufen in Europa womöglich auf zweistellige Inflationsraten zu“. WirtschaftsWoche / Interview
Welttag Wüstenbildung: Wasserknappheit? Vier originelle Lösungen. Deutsche Welle
Sturm aufs Kapitol: Pence verweigerte Flucht vor Trump-Anhängern. FAZ
Cyberangriff auf IT-System der GrĂĽnen: Hacker attackieren „GrĂĽnes Netz“. heise online