Hey Entdecker:in,
interne Dokumente von Facebook sind weiter im Umlauf unter diversen Medien und deren Auswertungen zeigen ein Bild von einem weltweiten Konzern auf, welcher seine eigenen Probleme nicht in den Griff bekommt.
Was Facebook nicht in den Griff bekommt
Die Whistleblowerin Frances Haugen hat dem US-Kongress mehr als tausend interne Dokumente, Chats zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Untersuchungen von Facebook zur Verfügung gestellt. Ein europäisches Medienkonsortium, unter anderem bestehend aus dem NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung konnte diese Dokumente weiter auswerten.
Facebook selbst bezeichnet diese Dokumente als nicht mehr aktuell, aus dem Kontext gerissen und unvollständig. Sie offenbaren aber unter anderem, dass Facebook selbst weiß, wie schnell die Nutzerinnen und Nutzer auf der Plattform abdriften können.
So reichten in Testläufen wenige Likes aus, um binnen weniger Tage extrem hasserfüllte, misogyne und abwertende Inhalte auf der Plattform angezeigt zu bekommen. Das Fazit der Facebook-Forscher war klar: Die Inhalte, die „in erster Linie unseren eigenen Empfehlungssystemen“ folgten, nahmen in „extrem kurzer Zeit ziemlich besorgniserregende, polarisierende Züge an“. Die gesamte Recherche dazu gibt es bei der Tagesschau. Link
Wenn es plötzlich Streit um den Sitzplatz gibt
Heute ab elf Uhr kommt der neu gewählte Bundestag erstmals zusammen, die erste konstituierende Sitzung findet statt. Wolfgang Schäuble wird dann nicht mehr Bundestagspräsident sein, die Sitzung aber noch eröffnen. Anschließend kommt es zur Wahl einer neuen Bundestagspräsidentin oder eines Bundestagspräsidenten.
Wobei die Wahl hierbei recht klar ausfallen dürfte: Von der SPD wird Bärbel Bas als künftige Bundestagspräsidentin zur Wahl aufgestellt. Traditionell stellt auch die größte Fraktion im Bundestag dieses Amt.
Außerdem möchte die FDP ein symbolisches Zeichen setzen. Sie wollen im Bundestag nicht mehr neben der AfD sitzen. Aus Sicht der Union soll die Sitzordnung bleiben wie sie ist, die FDP also rechts neben der Union. Würde die FDP ihren Sitz mit der Union tauschen, so wäre die FDP in der Mitte verortet, die Union müsste im Saal nach rechts rutschen. Ob es zu einer Änderung kommt, kann der Ältestenrat entscheiden. Sollte dieser sich nicht einigen, reicht eine einfache Mehrheit. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Warum die große Gehirn-Simulation zum Scheitern verurteilt sein könnte
Im September 2011 trafen sich Neuro- und Nanowissenschaftler:innen, um Wissen aus ihren Fachgebieten zusammenzuführen. Ein Proposal wollte die Aktivität des gesamten menschlichen Gehirns bis ins Detail kartieren – quasi eine Art von Google Earth für das Gehirn.
Kartiert werden sollte alles bis hin zur Beschreibung einzelner Neuronen und Schaltkreise. Zu dem damaligen Zeitpunkt konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nur die Aktivität von ein paar hundert Neuronen auf einmal aufzeichnen – das Gehirn besitzt aber rund 86 Milliarden Neuronen.
Die Idee faszinierte die Obama-Regierung, welche dazu die BRAIN-Initiative gründete. Europa gewährte im Januar 2013 dem Neurowissenschaftler Henry Markram 1,3 Milliarden Euro für den Bau seines Gehirnmodells. Eine neue Ära der Neurowissenschaften und der ambitionierten Projekte wurde geschaffen. Eine Dekade später blickt heise online auf die bisherigen und die noch zu erwartenden Ergebnisse. Link
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