Hey Entdecker:in,
das Internationale Konsortium für Investigative Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) enthüllt einen neuen Datensatz zu Briefkastenfirmen, welcher ihnen von einer anonymen Quelle zugespielt wurde. Es ist eine erneute weltweite Recherche.
Wie Politiker ihr Geld verstecken
11,9 Millionen vertrauliche Dokumente, 2,94 Terabyte groß. Dem ICIJ wurden Daten von insgesamt 14 Offshore-Dienstleistern zugespielt, überwiegend aus den Jahren 1996 bis 2021. Somit stellen die „Pandora Papers“ das größte Datenleck zu Geschäften an Schattenfinanzplätzen dar.
In den Dokumenten finden sich mehr als 330 Politiker und Amtsträger aus 91 Ländern, darunter 35 amtierende und ehemalige Staats- und Regierungschefs. Beispielsweise sind Daten von drei Briefkastenfirmen zu Andrej Babis, dem amtierenden Premierminister Tschechiens, vorhanden. Er nutzte die Konstruktion, um ein Herrenhaus in Frankreich zu erwerben. Auch amtierende Präsidenten der Ukraine, von Kenia und Ecuador sowie der ehemalige britische Premierminister Tony Blair tauchen in den Daten auf und wickelten Geschäfte über Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen ab.
Außerdem finden sich in den Daten neben Politikern auch prominente Spitzensportler, Firmenvorstände sowie Schwerverbrecher. Einen Teil der Datenbank mit mehr als 200.000 Briefkastenfirmen wurde von dem Recherche-Netzwerk aus über 600 Journalistinnen und Journalisten veröffentlicht. In den kommenden Tagen und Wochen werden vermutlich weitere Berichte zu einzelnen Personen folgen. Aus Deutschland ist der NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung an den Enthüllungen beteiligt. Die Tagesschau berichtet, der veröffentlichte Datensatz ist ebenfalls verlinkt. Link / Tagesschau Link / ICIJ Datenbank
„Lust auf mehr“
Am Wochenende fanden erste Gespräche in verschiedenen Zweier-Konstellationen zwischen den Parteien statt. Nach den Gesprächen zwischen FDP und SPD traten die jeweiligen Generalsekretäre vor die Presse. Die SPD spricht von konstruktiven Gesprächen, laut der FDP läge man aber noch „in wesentlichen Punkten“ auseinander.
Nach den Gesprächen zwischen der FDP, der CDU und CSU macht der Abend laut CSU-Generalsekretär „Lust auf mehr“, die FDP habe aber auch keine Lust auf irgendeine Hängepartie.
Inhaltlich gibt keine der Parteien viel preis. Auch bei den Gesprächen zwischen den Grünen und der SPD kommt es nicht zu inhaltlichen Details, die Parteien scheinen es zu schaffen, alles im Geheimen zu halten. Die Grünen-Chefs sprachen nach ihrer Begegnung allgemein von großen, großen Aufgaben unserer Zeit. Und erst morgen treffen sich die Grünen mit der Union. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Aus der Sache einen Krieg gemacht: Was Portugals Impfkampagne so erfolgreich machte
98 Prozent der über 12-jährigen Personen in Portugal sind geimpft. Den plötzlichen Erfolg für das Programm verdient laut New York Times vor allem ein Mann aus dem portugiesischen Militär: Vizeadmiral Henrique Gouveia e Melo.
Die Regierung wandte sich an ihn, als die Impfkampagne stockte und er nahm die Politik raus aus dem Thema. Bei Fernsehauftritten habe er stets seine Kampfuniform getragen und betonte: „Das erste ist, aus dieser Sache einen Krieg zu machen“.
Außerdem wurde eine Task Force aus etwa drei Dutzend Expertinnen und Experten gegründet, Ärztinnen und Ärzte galten als Vorbilder. Und während zu Beginn der Pandemie in Portugal noch 40 Prozent einer Impfung gegenüber unsicher waren, so sind es heute nur noch 2,2 Prozent. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Taiwan fühlt sich angegriffen: Welchen Plan Peking mit der ständigen Provokation Taiwans verfolgt. FAZ
Kalifornien: Riesiger Ölteppich verschmutzt Küste von Huntington Beach. Spiegel
Militär: Nordkorea und Südkorea nehmen Kommunikation wieder auf. Zeit
Abtreibungsgesetz in Texas: Das Herz schlägt schon. taz
Jugendforscher über gerechte Bildung: „Das föderative Gefüge muss auf den Prüfstand“. Focus / Interview
EU-Studie: Europa pennt auch bei Open Source. heise online
Pandora Papers: Was enthüllen die geheimen Dokumente? STRG_F / Reportage