Hey Entdecker:in,
eine gemeinsame Recherche vom SWR, der Zeit und Flip zeigt auf, dass Zalando Kund:innen beim nachhaltigen Retourenversand täuscht. Das Rechercheteam nutzte dazu GPS- und Bluetooth-Tracker.
Greenwashing bei Zalando-Retouren
Im Jahr 2021 verzeichnete der Online-Modehändler Zalando nach eigenen Angaben mehr als 250 Millionen Bestellungen. Etwa die Hälfte der Bestellungen wird wieder retourniert. Auf der eigenen Website wird allerdings angegeben, dass 97 Prozent der retournierten Kleidungsstücke nach bestimmten Prozessen wieder über den Zalando Shop verkauft würden.
Im August 2022 wollte das Rechercheteam es genau wissen und bestellte zehn Kleidungsstücke, in die dann GPS- und Bluetooth-Tracker eingenäht wurden. Die Retouren wurden über Monate verfolgt. Das erste Ergebnis: Sie werden quer durch Europa geschickt.
Zudem werden die Retouren auch an Großhändler weiterverkauft. Als Zalando mit den Rechercheergebnissen konfrontiert wurde, räumte Zalando den Weiterverkauf ein. Auf Nachfrage räumte Zalando auch ein, dass die versprochenen 97 Prozent nicht für alle Artikel auf der Plattform gelten. Die Recherche zum Lesen gibt es bei der Tagesschau und bei der Zeit (€). Außerdem gibt es eine Reportage beim SWR-Format Vollbild. Auf der Recherche-Plattform Flip gibt es nach kostenloser Registrierung via E-Mail ebenfalls die gesamte Recherche. Link / Tagesschau Link / Zeit (€) Link / Vollbild Link / Flip
Kein Konsens, nirgends: Worüber die Bundesregierung aktuell streitet
Laut der Süddeutschen Zeitung sind aktuell 30 Vorhaben in der Ampelkoalition strittig. Zur Klärung hätte eigentlich der Koalitionsausschuss in dieser Woche dienen können, der Termin platzte allerdings. Der nächste Ausschuss ist für Ende März geplant.
Gestern machten zwei neue Streitthemen die Runde. Zum einen möchte das Wirtschafts- sowie das Bauministerium an einem Verbot neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024 arbeiten – FDP-Politiker:innen äußerten sich bereits und sind dagegen.
Zum anderen hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing gestern einen Kompromiss zum Aus von Verbrennerneuwagen wieder aufgekündigt, da er auch synthetische Kraftstoffe inkludiert haben will. Weitere offene Punkte sind unter anderem die Kindergrundsicherung und der Abbau klimaschädlicher Subventionen. Einen Überblick liefert das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Link
Ministerium will Seenotrettung offenbar einschränken
Laut Informationen des ARD-Magazins Monitor plant das Bundesverkehrsministerium eine Verschärfung der Schiffssicherheitsverordnung. Das würde auch massive Teile der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer betreffen. Ein entsprechender Referentenentwurf liegt Monitor vor.
So sollen Schiffe mit „politischen […] und humanitären Aktivitäten oder vergleichbaren ideellen Zwecken“ nicht mehr zum Freizeitbereich gehören. Die Folge: Seenotretter hätten hohe Kosten für Umbau, zusätzliche Technik, Auflagen und neue Versicherungen.
Bereits 2019 versuchte das Bundesverkehrsministerium selbigen Versuch, damals noch mit Andreas Scheuer als Minister. Dagegen klagte eine Seenotrettungsorganisation, das Gericht sah Verfahrensmängel. Nun erfolgt erneut ein Versuch, diesmal unter Minister Volker Wissing. Doch im Koalitionsvertrag heißt es eigentlich dazu: „Die zivile Seenotrettung darf nicht behindert werden“. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Deportation ukrainischer Kinder: SOS-Kinderdorf-Sprecher: „Wir verurteilen jede illegale Adoption“. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Unfall: Mindestens 26 Tote bei Zugunglück in Griechenland. Welt
Geheimer IAEA-Bericht: Kontrolleure bestätigen Spuren von fast waffenfähigem Uran in Iran. Spiegel
Nordirland: Warum die DUP mit Sunaks Brexit-Deal hadert. Süddeutsche Zeitung
Falschaussagen bei Fox News: Es ging nie um Journalismus. taz
Prüfung von Jochen Schweizer mydays: ProSiebenSat.1 verschiebt überraschend Veröffentlichung der Bilanz. WirtschaftsWoche
Keine Gage, kein Problem: Rihannas unbezahlbarer Superbowl-Erfolg in Zahlen. t3n / Analyse