Hey Entdecker:in,
sieben Monate lang hat Correctiv.Lokal mit unterschiedlichen Lokalzeitungen zur Logistik und dem System von Amazon recherchiert.
Die Maschine Amazon
Das Rechercheteam hat mit mehr als 100 Menschen zur Logistikkette von Amazon gesprochen, Arbeitsverträge und Dienstpläne eingesehen und auch Kontrollberichte von Arbeitsschutzbehörden ausgewertet. Die Lokalzeitungen berichten jeweils ihre eigenen lokalen Geschichten zur großen Recherche.
Amazon reagierte auf eine Anfrage zu prekärer Arbeit nur mit pauschalen Phrasen, beispielsweise mit der Aussage, dass die Beschäftigten das „Herz von Amazon“ seien. Dem gegenüber stehen die Recherchen. Sie zeigen auf, wie die prekären Umstände bei Amazon sind.
So müssen manche Arbeiter einen Halbmarathon am Tag in den Lagerhallen laufen, haben kaum Zeit für Toilettenpausen, Handscanner zählen mittels Countdown runter. Besonders eindrucksvoll wird die Maschinerie am Fall eines Mitarbeiters, der in einem Amazon-Lager starb. Er starb zwar nicht durch einen Arbeitsunfall, wurde aber nur durch Pappen abgeschirmt – die Maschinerie Amazon lief währenddessen einfach weiter. Die gesamte Recherche gibt es in einem Longread bei Correctiv. Link
Nach Russlands Verurteilung als Terrorismusunterstützer: Cyberattacke auf Europaparlament
Gestern Nachmittag hat das EU-Parlament eine weitere Resolution gegen Russland mit großer Mehrheit verabschiedet. Unter anderem wurde gefordert, dass die EU eine Terrorliste für Staaten wie Russland schaffe.
Kurz danach kommt es zu einer Cyberattacke auf die Website des EU-Parlaments – mittels einer DDOS-Attacke. Bei einer solchen Attacke werden die Server des Opfers mit Datenanfragen geflutet, bis die Server lahmgelegt sind.
Die Kreml-nahe Hackergruppe „Killnet“ hat danach einen Screenshot in ihrem Telegrammkanal veröffentlicht, welcher nahegelegt, dass die Gruppe für die Attacke verantwortlich sein könnte. Einige EU-Politiker:innen sehen die Attacke als Warnschuss. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
240.000 Tote in der EU durch Feinstaub
Etwa 240.000 Menschen starben im Jahr 2020 vorzeitig durch Feinstaubbelastung. Zu diesem Ergebnis kommt die EU-Umweltagentur EEA in einem nun veröffentlichten Bericht. Besonders groß sei demnach die Luftbelastung für Menschen in Städten.
Der Richtwert für die Feinstaubbelastung liegt laut der Weltgesundheitsorganisation bei fünf Mikrogramm pro Kubikmeter. In den Städten seien 96 Prozent der Bewohner:innen höheren Feinstaubwerten ausgesetzt.
Im Rahmen des European Green Deals hat sich die EU-Kommission das Ziel gesetzt, bis 2030 die Feinstaubbelastung um 55 Prozent zu reduzieren. Die Luftqualität in der EU werde auch immer besser, für das Jahr 2020 gab es aber Sondereffekte durch die Pandemie-Maßnahmen. Die Tagesschau berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Krieg gegen die Ukraine: Kiew zu 80 Prozent ohne Strom und Wasser, Selenskyj fordert Schritte gegen Russland. Spiegel
Bürgergeld: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Hartz-IV-Nachfolge. Zeit
Übergewinnsteuer für Energiekonzerne: Noch weniger geht nicht. taz
Politik im sozialen Netzwerk: Wie Abgeordnete über Twitter denken. Süddeutsche Zeitung
Fußball-WM in Katar: Protestgeste bleibt für DFB-Mannschaft ohne Folgen. Zeit
Ausgezwitschert: Diese Firmen kehren Twitter den Rücken. WirtschaftsWoche / Exklusiv
Serie: Der kleine Unterschied … zwischen Frauenknie und Männerknie. RiffReporter