Hey Entdecker:in,
Deutschland befindet sich in einer angespannten Inflationslage. Die Fachleute des ifo-Instituts rechnen für das kommende Jahr im Schnitt mit 9,3 Prozent Inflation, im Frühjahr 2023 soll es gar 11 Prozent Inflation geben.
Wirtschaftsforscher sagen 11 Prozent Inflation im Frühjahr voraus
Ein Anstieg auf 11 Prozent im Frühjahr 2023 wäre ein kräftiger Anstieg. Laut der Prognose würden die realen Haushaltseinkommen damit kräftig zurückgehen, die Kaufkraft sinkt. Das habe auch Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum.
Das Wirtschaftswachstum liegt in diesem Jahr voraussichtlich bei 1,6 Prozent, für das kommende Jahr schrumpfe die Wirtschaftsleistung aber um 0,3 Prozent. Die Fachleute rechnen mit einer Normalisierung der Werte erst wieder für 2024, mit 1,8 Prozent Wachstum und 2,5 Prozent Inflation.
Zudem rechnet das Institut damit, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen im nächsten Jahr von aktuell 1,25 Prozent auf 4 Prozent anheben könnte. Die großen Differenzen erklären sich mit den hohen Energiepreisen, welche nur schwer abschätzbar sind. Die FAZ berichtet. Link
Importverbot für Produkte aus Zwangsarbeit
Heute will die EU-Kommission vorschlagen, dass alle Waren aus Zwangsarbeit nicht mehr in den europäischen Markt importiert werden dürfen. Dabei steht China in besonderem Fokus, da hier die muslimische Minderheit der Uiguren zur Zwangsarbeit gezwungen wird.
Das Importverbot soll alle Phasen der Herstellung abdecken, was extrem schwierig werden könnte. Das Problem sei auch nicht nur auf China beschränkt, es ist ein globales Problem. Weltweit befinden sich 25 Millionen Menschen in Zwangsarbeit.
Für die Umsetzung des Verbots wären dann die 27 Mitgliedsstaaten verantwortlich. Stellen sie in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen Zwangsarbeit bei einem Produkt fest, muss es binnen sechs Wochen vom europäischen Binnenmarkt verschwinden. Bei den komplexen Lieferketten sei es aber schwer, das zu beweisen. Die Tagesschau berichtet. Link
Von diesen Ländern hängt die deutsche Lebensmittelversorgung ab
Der Ukraine-Krieg zeigt auf, wie global die Versorgungsketten für Lebensmittel sind. Da Weizenexporte aus der Ukraine fehlen, hungern andere Länder. Auch Sonnenblumenöl wurde teurer, hier spielt die Ukraine eine ebenso wichtige Exporteur-Rolle.
Im Jahr 2020 hat Deutschland etwa 353 verschiedene Lebensmittel aus 175 Ländern importiert. 80 Prozent der deutschen Lebensmittelimporte stammen dabei aus der EU, aus den Niederlanden wird am meisten importiert (24,4 Prozent), gefolgt von Italien mit 8,1 Prozent und Polen mit 7,4 Prozent.
Die Situation mit der Niederlande ist jedoch eine besondere Beziehung. Die Niederlande ist auch ein wichtiges Re-Exportzentrum, sie importieren also selbst viele Produkte aus der ganzen Welt, verarbeiten sie in begrenztem Umfang und exportieren sie weiter – beispielsweise für Schokolade, Orangen, Bananen oder Avocados. Der Tagesspiegel hat einen interaktiven Artikel zu deutschen Importen von Lebensmitteln erstellt. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Krieg in der Ukraine: Ukraine hat offenbar 6.000 Quadratkilometer Land zurückerobert. Zeit / Liveblog
Kaukasus: Schwere Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien. Süddeutsche Zeitung
„Ihr Führungsmodell ist hoffnungslos veraltet“: Russische Lokalpolitiker verlangen Putins Rücktritt. Spiegel
100.000 Wohnungen pro Jahr als Ziel: Wie steht es um den sozialen Wohnungsbau? Redaktionsnetzwerk Deutschland
Leopard 2 für die Ukraine? Bei den Panzern null Prozent. FAZ
Nach Ende des Tankrabatts: Sprit wieder richtig teuer. taz
Geht da noch was? Wie lebe ich klimafreundlicher? Zeit / Podcast