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nach neuen Recherchen gibt es eine weitere Spendenaffäre der AfD für eine anonym finanzierte Plakatkampagne aus 2016 bis 2018.
Spendenaffäre: AfD taucht bei Millionen-Kampagne von anonymen Spendern als „Direktkunde“ auf
Zwischen 2016 und 2018 hingen in diversen Wahlkämpfen Plakate, auf denen zur Wahl der AfD aufgerufen wurde. Allerdings nicht von der AfD direkt, sondern initiiert von einem Unterstützerkreis.
Correctiv, ZDF Frontal und dem Spiegel liegen nun interne Buchungsunterlagen des Werbeflächenvermarkters Ströer vor. Sie zeigen, dass die Unterstützer allein bei Ströer knapp 3,5 Millionen Euro für rund 9.400 Plakate zugunsten der AfD gebucht haben – in den internen Unterlagen wurde die AfD aber dabei als „Direktkunde“ vermerkt.
Nach Ansicht der Parteienrechtsexpertin Sophie Schönberger müssten Staatsanwaltschaft und Bundestagsverwaltung Ermittlungen gegen die AfD aufnehmen. Die AfD dementiert die Vorwürfe, sie basieren auf „mehreren falschen tatsächlichen Annahmen“. Ströer bestreitet die Vorwürfe ebenso und verstehe sich als „neutraler Dienstleister“ – nach diesen Recherchen wolle Ströer sich aber vom Geschäft mit politischer Werbung trennen. Die gesamte Recherche gibt es bei Correctiv. Link
In Mali droht eine Spirale der Gewalt
Der Abzug aus Afghanistan wird in der kommenden Legislaturperiode wohl den Bundestag durch einen Untersuchungsausschuss beschäftigen. Ein anderer Bundeswehr-Einsatz, jener in Mali und der Sahel-Zone, geht aber weiter.
Dort ist die Bundeswehr Teil einer EU-Ausbildungsmission, Streitkräfte Malis und anderer Staaten sollen für den Kampf gegen islamistischen Terror gewappnet werden.
Die in Mali regierende Junta misstraut der EU und der UN wohl – und verhandelt deshalb mit der russischen Söldnerfirma „Gruppe Wagner“, man möchte sich „mittelfristig diversifizieren“. Dadurch wird die Situation in den Gebieten noch prekärer, Außenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer stellt die Fortführung des Einsatzes bereits in Frage. Die Welt berichtet. Link
Interne Dokumente: Facebook weiß um die schädliche Wirkung von Instagram
Das Wall Street Journal berichtet von internen Dokumenten bei Facebook, geleakt von einem internen Whistleblower: Darin wird deutlich, dass Forschende im Auftrag des Unternehmens seit Jahren herausfinden, dass Instagram für einen bedeutenden Prozentsatz der jungen Menschen, die die App nutzen, schädlich ist.
So soll jedes dritte jugendliche Mädchen auf Instagram eine negativere Wahrnehmung ihres eigenen Körpers haben. Ein nicht unerheblicher Teil der Teenager mit suizidalen Gedanken gebe dafür Instagram die Schuld.
Die Analysen legen zwar nahe, dass Instagram nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer negative Folgen habe, da die positiven Möglichkeiten meist überwiegen. Dennoch sei Instagram negativer als die Konkurrenz, das gelte vor allem für soziale Vergleiche. Heise online berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Zugriff auf Atomwaffen: Wurde Trumps Macht eingeschränkt? Tagesschau
EU: Ein Europa, das den Rücken gerade macht. Redaktionsnetzwerk Deutschland / Kommentar
Signal an China: USA versprechen Atom-U-Boote für Australien. FAZ
Midi-Jobs: Nur mittelprächtig beschäftigt. Süddeutsche Zeitung
Terrorismus: Französische Soldaten töten Anführer von IS-Terrorgruppe im Sahel. Zeit
Cum-Ex-Steuerskandal: Scholz-Ministerium will Geheimprotokoll freigeben – und schwärzen. WirtschaftsWoche
Projekt Lightspeed: Wie den Biontech-Gründern der beispiellose Impfstoff-Coup gelang. Gründerszene