Hey Entdecker:in,
es ist das größte Leak zu staatlichen Umerziehungslagern in China, das bisher veröffentlicht wurde. An der Recherche ist ein internationales Medienteam beteiligt, aus Deutschland sind der BR und der Spiegel involviert.
#XinjiangÂPoliceÂFiles: Die Spur zu den Lagern
Das Leak umfasst 300.000 Daten der chinesischen Behörden zu registrierten Chinesen, zum größten Teil Uiguren. Auch Fotos aus dem Inneren des Lagersystems sind enthalten. Dem deutschen Anthropologen Adrian Zenz wurden die Daten von einer anonymen Quelle zugespielt. Zenz war in der Vergangenheit bereits maßgeblich an der Aufdeckung der Lagersysteme beteiligt.
Nach Einschätzung von Experten wurden in der Region Xinjiang zeitweise bis zu eine Million Uiguren in Lagern festgehalten. Die chinesische Regierung verfolge eine rigorose Assimilationspolitik, um die mehrheitlich muslimischen Uiguren umzuerziehen.
Für zahlreiche Personen finden sich in den Daten auch die Gründe der Inhaftierung. Sie zeigen das absurde Ausmaß. Die Sicherheitsbehörden werteten beispielsweise das Trainieren für 15 Tage in einem Fitness-Center als Vorbereitung einer terroristischen Handlung – die Strafe sind zwölf Jahre Gefängnis. Fluchtversuche sind den Unterlagen zufolge lebensgefährlich. Die Tagesschau berichtet. Der BR zeigt in einem interaktiven Artikel, wie sie die Spur zu den Lagern fanden. Link / Tagesschau Link / BR, interaktiv
Wie russisches Ă–l ĂĽber die Weltmeere irrt
Die Zeit hat Schiffsdaten der finnischen Nichtregierungsorganisation Crea ausgewertet. Sie zeigen, dass Russland seit Beginn des Angriffskriegs Schwierigkeiten hat, Abnehmer für die Erdölexporte zu finden. Die Daten zeigen aber auch, wo und wie sie es schaffen, ihre Fracht dennoch loszuwerden.
Seit Kriegsbeginn verlassen immer mehr Schiffe die russischen Häfen ohne direkte Angabe des Zielhafens. Sie funken „for orders“ – bieten also das Ă–l zum Verkauf an. Vor dem Kriegsbeginn hatte Russland noch etwa zwei Millionen Tonnen Ă–l pro Woche geliefert, inzwischen seien es nur noch 1,3 Millionen Tonnen. Das zeigen Daten des Thinktanks Bruegel.
Zudem schalten russische Schiffe häufiger ihr Radar aus. „Going dark“ ist in der Tankerbranche eine ĂĽbliche Methode, „um Sanktionen zu umgehen und unbemerkt irgendwo hinzufahren“, sagt der Hamburger Ă–lexperte Steffen Bukold. Die Zeit stellt die Routen einzelner Ă–ltanker in ihrem Artikel visuell dar. Link
Diese illegalen Waffen setzt Russland offenbar im Ukraine-Krieg ein
Der britische Guardian hat sich in einer Recherche mit den von Russland eingesetzten Waffen im Ukraine-Krieg beschäftigt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass einige illegal eingesetzt werden. Menschenrechtsorganisationen, UN- und EU-Ermittler sind ebenfalls dran, die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen zu recherchieren und dokumentieren.
Laut Guardian soll Russland FAB-250 Bomben ĂĽber Borodjanka, nördlich von Kiew, abgeworfen haben. Die Bomben stammen noch aus Sowjetzeiten und sollen eigentlich nur zum Angriff auf militärische Ziele verwendet werden, nicht auf zivile Gebäude wie in Borodjanka.Â
Als besonders brutal gelten Fléchettes. Diese Bomben mit kleinen Metallpfeilen wurden bereits in den Weltkriegen und im Vietnamkrieg eingesetzt. Dringen die Metallpfeile in den Körper ein, verändern sie durch die Wucht beim Aufprall ihre Form oder brechen auseinander. Dadurch haben die Opfer gleich zwei oder mehrere Wundkanäle. Auch Streumunition soll laut Recherchen von Bellingcat verwendet worden sein. Diese sind laut Genfer Konvention verboten. Einen Überblick zu den Recherchen gibt der Stern. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
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Liveblog zum Krieg in der Ukraine:Â Ukraine berichtet von 20 000 Anzeigen wegen mutmaĂźlicher Kriegsverbrechen. SĂĽddeutsche Zeitung
Vereinigte Staaten:Â 21 Todesopfer nach Amoklauf in Grundschule in Texas. Zeit
Industrieländer im Vergleich: Deutsche zahlen höhere Sozialbeiträge und Steuern als fast alle anderen. FAZ
Angst- und Stressbewältigungstrainerin im Interview: Raus aus dem Kopf, rein ins Bauchgefühl – Wie man Angst im Alltag bezwingen kann. Redaktionsnetzwerk Deutschland / Interview
„Systemisches Versagen“: Wiederholung der Bundestagswahl in sechs Berliner Wahlkreisen beantragt. Tagesspiegel
Internationale Reaktionen zu Xinjiang Police Files:Â GroĂźbritannien verlangt Antworten von China. Spiegel
Zinswende rückt näher: Die neue Ära an den Kapitalmärkten – und ihre Folgen für Anleger. WirtschaftsWoche
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