Hey Entdecker:in,
beim gestrigen Flüchtlingsgipfel zwischen Bund und Ländern gab es einen Teilkompromiss. Der wichtigste Punkt dabei: Der Bund stellt für 2023 zusätzlich eine Milliarde Euro für Länder und Kommunen zur Verfügung.
Was Bund und Länder beim Flüchtlingsgipfel vereinbart haben
Laut Protokollerklärung haben Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt erklärt, dass die zusätzliche Milliarde „völlig unzureichend“ sei und „der Belastungssituation vor Ort in keiner Weise gerecht“ wird. Außerdem wurden Positionen für weitere Verhandlungen festgelegt.
Die Bundesländer fordern ein „atmendes System“ – die Unterstützung des Bundes soll sich an den Zugangszahlen der Geflüchteten orientieren. Dabei sollen vier Kostenpunkte getragen werden.
Außerdem sollen weitere Migrationsabkommen mit Herkunftsländern geschlossen werden. Zudem soll sich die Bundesregierung für eine verbindliche Vereinbarung zur Aufnahme Geflüchteter in der EU einsetzen. Es soll auch schnellere Verfahren geben. Einen Überblick zu allen Punkten aus dem gestrigen Gipfel gibt es beim Spiegel. Link
Boni für Tausende DB-Beschäftigte
Die Deutsche Bahn hat bei der Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit im Jahr 2022 ein historisch schlechtes Jahr hingelegt. Laut Informationen von NDR und Süddeutscher Zeitung gab es dennoch Boni für rund 30.000 DB-Beschäftigte. Die Gesamtsumme soll mindestens ein dreistelliger Millionenbetrag sein.
Den Bonus erhielten Führungskräfte als „Erfolgsbeteiligung“. Die Ziele der Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit wurden nicht erreicht – und auch bei der Berechnung der Boni mit null Prozent gewichtet. Dennoch gab es Boni mit bis zu 95 Prozent des variablen Gehaltsbestandteils, bei außertariflich Beschäftigten sogar bis zu 112 Prozent.
Scharfe Kritik an dem System kommt von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, es sei eine „Belohnung für Nichterfolg“. Die Entscheidung zur Auszahlung der Boni sei laut SPD-Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin „keine politische Entscheidung“. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Megakirche Hillsong: Das Geschäft mit dem Glauben
Die Hillsong Kirche zählt zu den größten Freikirchen der Welt. Nach eigenen Angaben besuchen wöchentlich rund 150.000 Menschen deren Gottesdienste, sie haben Standorte in 30 Ländern. Hillsong ist in der christlichen Szene auch durch ihre Songs bekannt – Bands des Labels gewannen sogar schon mehrere Grammys.
In Deutschland ist Hillsong noch nicht sonderlich groß. Sie sind als Verein in Konstanz registriert. Sie finanzieren sich hauptsächlich über Spenden. Correctiv konnte interne Finanzdokumente von 2010 bis 2015 einsehen. Zudem konnten sie Gespräche mit Hillsong-Insidern führen.
Die Ergebnisse der Recherche zeigen ein anderes Bild der Freikirche: Der deutsche Chef-Pastor übernachtete in Luxushotels, Vorstand und Führungskräfte haben luxuriöse Reisen erhalten. Zudem zahlte die Kirche teure Wohnungen in Düsseldorf in bester Lage. Die gesamte Recherche gibt es bei Correctiv. Link / Exklusiv
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Um zwei Kilometer zurückgedrängt: Ukraine meldet Rückzug russischer Truppen aus Teilen Bachmuts. Tagesspiegel / Liveblog
Zahlen im Überblick: Wie viele Geflüchtete es gibt, wo sie herkommen, wo sie unterkommen. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Cyberangriffe: IT-Dienstleister des Bundes im Visier. Tagesschau / Exklusiv
Wirtschaftsministerium in der Krise: Habeck will an Graichen festhalten. taz
Brexit: Großbritannien behält deutlich mehr EU-Gesetze als geplant. Zeit
Verlag gesteht Fehler ein: Klage gegen „Mirror“ – Anwalt von Prinz Harry spricht von „entsetzlichen“ Recherchemethoden. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Die BKA-Kampagne „Identify me“: Wer sind die toten Frauen? Tagesschau