Hey Entdecker:in,
laut einem Rechercheteam, welches die Recyclingprogramme zu Sneakern untersucht hat, vernichtet Nike wohl gesetzeswidrig Neuware.
Nike vernichtet Neuware
Die „Sneaker-Jagd“ ist eine gemeinsame Recherche von NDR, der Zeit und dem Recherche-Startup Flip. Sie sammelten elf Paar Schuhe von Prominenten ein und verwanzten diese. Anschließend wurden sie in den Recyclingprogrammen entsorgt und deren Weg nachverfolgt.
Die Schuhe der Komikerin Carolin Kebekus wurden im Hamburger Nike-Store abgegeben, in einer Rücknahmebox mit der Aufschrift „Recycle Deine alten Schuhe“. Die Sneaker landeten schließlich in einer Halle in Belgien. Dort wurde laut den Recherchen aber auch systematisch und im großen Stil Neuware geschreddert – in vielen Sneakern steckte noch das Füllpapier.
Schon lange vermuten Umweltorganisationen wie Greenpeace, dass Neuware von Herstellern bei der Retoure teils direkt vernichtet wird, um Lagerkosten zu sparen und weil sie die Ware nicht günstiger verkaufen wollen. Laut deutschem Recht ist es aber verboten, gebrauchstüchtige Retouren zu vernichten. Der Nachhaltigkeits-Chef von Nike gab sich überrascht. Eine Sprecherin betonte, dass zumindest Retouren mit dem „Anzeichen“ möglicher Beschädigung oder Gebrauchsspuren zerstört und recycelt werden. Die Tagesschau berichtet, die gesamte Sneaker-Jagd-Recherche ist ebenfalls verlinkt. Link / Tagesschau Link / Sneaker-Jagd
Jagd auf den dritten Mann
Die Ermittlungen zu den Panama Papers rund um die Kanzlei Mossack Fonseca richteten sich vor allem gegen die beiden Namensgeber der Kanzlei: Jürgen Mossack und Ramón Fonseca. Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung soll es aber nun auch einen Haftbefehl gegen den Schweizer Christoph Zollinger geben.
Er war zwischenzeitlich der dritte Miteigentümer der Kanzlei, stieg ein paar Jahre vor dem großen Skandal aber bereits aus, heute lebt er in der Schweiz. Doch aus den Daten, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, ging heraus, dass Zollinger der dritte Mann bei Mossack Fonseca war.
Er wird nun international gesucht – wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Seine Festnahme dürfte auch im Interesse der USA sein, denn Zollinger bestand laut den Panama Papers darauf, eine sanktionierte Person des Assad-Regimes in Syrien als Endkunden von Mossack Fonseca zu behalten. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Zu früh gekauft
Das Oberlandesgericht Rostock hat entschieden, dass der Kauf der Luca-App von der Regierung in Mecklenburg-Vorpommern rechtswidrig war. Die Regierung habe mit ihrem Kauf der Lizenz für die Luca-App in Höhe von 440.000 Euro gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen.
Mecklenburg-Vorpommern war das erste Bundesland von insgesamt 12 weiteren, die die Lizenzen für die Luca App erwarben. Die Gesamtkosten aller Bundesländer liegen insgesamt bei rund 21 Millionen Euro. Der Vertrag in Mecklenburg-Vorpommern ist nun unwirksam, die Folgen daraus aber noch nicht klar absehbar. Laut Sprecher der Luca-App sollen die Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern in der aktuellen Phase dennoch die Systeme weiterhin nutzen können.
Die Luca-App an sich steht auch immer wieder in der Kritik. Einige Gesundheitsämter haben immer wieder durchdringen lassen, dass sie mit den Daten der App nichts anfangen können, da sie beispielsweise zu ungenau seien. Außerdem wiesen IT-Sicherheitsfachleute immer wieder auf Sicherheitslücken in der App hin. Die Zeit berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Explodierende Infektionszahlen: RKI rät wieder zu Absage von Veranstaltungen und Vermeidung von Kontakten. FAZ
Zum zweiten Mal in zwei Monaten: Was über den Ausfall der Notfallnummern bekannt ist. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Pläne der Grünen in Ampel-Koalition: Wollen sie Finanzen – oder nicht? taz
„Lockdown Alaaf!“: Kann das gut gehen? Riesenandrang zum Karnevalsauftakt in Köln. Tagesspiegel
Ampel-Koalitionsverhandlungen: Lindner hält am Zeitplan zur Regierungsbildung fest. Spiegel
VW, Porsche, BMW lehnten ab: Warum nur Daimler das Glasgow-Ziel zum Verbrenner-Aus unterschreibt. WirtschaftsWoche
Sind Daten Gemeinschaftseigentum? Alles für alle. brand eins