Hey Entdecker:in,
die Menge an Altkleiderspenden aus der EU hat sich in den letzten 20 Jahren verdreifacht – pro Kopf etwa 3,8 Kilogramm jährlich. Laut EU-Umweltagentur EEA wird das zunehmend zum Müllproblem für Afrika und Asien.
Textilienexport aus EU wird zunehmend zu Müllproblem
Die EU-Umweltagentur EEA hat heute einen Bericht zum Textilienexport aus der EU veröffentlicht. Demnach seien die Kapazitäten für Recycling und Wiederverwertung in Europa begrenzt. Folglich werde ein großer Teil von Textilien nach Afrika und Asien exportiert.
Was dabei nicht wiederverwendet werden kann, lande in offenen Mülldeponien. Vor knapp zwei Wochen hat die Stiftung Changing Markets Foundation auch ein Fallbeispiel zu Kenia veröffentlicht. 2021 wurden rund 900 Millionen gebrauchte Kleidungsstücke dorthin exportiert – bei einer Bevölkerung von etwa 53 Millionen.
Laut dem Bericht bestehe ein großer Teil aus synthetischen Materialien wie Polyester, so sei etwa ein Drittel „getarnter Plastikmüll“. Der Spiegel berichtet zur Meldung der EEA und hat auch einen ausführlicheren Artikel zum Altkleiderproblem in Kenia. Link / EEA Link / Kenia
Auf die lange Bank
In der vergangenen Woche wurden internationale Recherchen zur „ewigen Chemikalie“ PFAS veröffentlicht. Schon länger ist bekannt, dass PFAS gefährlich für Mensch und Umwelt sein kann. Dennoch sind die Chemikalien in Deutschland bisher kaum reguliert.
NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung haben im Rahmen der Recherche auch 150 private und kommunale Wasserversorger kontaktiert. Sie wollten herausfinden, inwieweit ihr Wasser auf PFAS geprüft wird. Das Ergebnis: Ohne entsprechendes Gesetz gebe es keine systematische Kontrolle.
Das soll sich 2026 ändern, ein Gesetz dazu liegt im Bundesrat. Das Problem: Es soll nicht für industrielles Abwasser gelten. Vor 13 Jahren kritisierten die Umweltminister der Bundesländer die Bundesregierung – es solle einheitliche Messverfahren für PFAS geben. Doch bis heute ist noch nichts geschehen. Die gesamte Recherche dazu gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Die SPD will Erben ärgern
Rund 400 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich vererbt. Der Staat erhält davon jedoch meist nur einen Bruchteil. Julia Jirmann vom Netzwerk Steuergerechtigkeit sieht vor allem die „Ausnahmen für Firmenerben bei der Erbschaftsteuer“ als größte Steuersubvention.
Ein Beispiel wird im Artikel direkt mitgeliefert: Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, bekam vor gut zwei Jahren Unternehmensanteile im Wert von über einer Milliarde Euro geschenkt. Mindestens 300 Millionen Euro hätten an den Staat gehen müssen.
Doch wahrscheinlich nutzte Döpfner einen Trick und wandelte sein Privatvermögen vorab in Betriebsvermögen um. Ein Trio aus der SPD-Fraktion möchte solche Praktiken beim Erben nun angehen. Alle Details dazu gibt es bei der taz. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Der Ukraine-Krieg im Zeitraffer: So ist die Lage ein Jahr nach dem russischen Angriff. ZDFheute / Interaktiv
Altbekannte oder neue Bewegung? Wen der „Aufstand für den Frieden“ tatsächlich anzog. Tagesspiegel
Klimaschutzziele adé? Wie die Gaslobby die deutsche Politik vor sich hertreibt. RiffReporter / FAQ
Vor Ende der Sondierungen: Berliner CDU favorisiert Koalition mit der SPD. Tagesspiegel / Exklusiv
Abo-Modelle bei Twitter, Facebook und Co: Sind die Zeiten des Gratis-Internets vorbei? WirtschaftsWoche
Rial hat in zehn Jahren mehr als 90 Prozent an Wert verloren: Iranische Währung fällt und fällt und fällt. Spiegel
Mehr als die Altersbezüge von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel: Gefeuerte RBB-Intendantin Patricia Schlesinger klagt auf eine Betriebsrente von 18.384,54 Euro pro Monat. Business Insider