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die Hacker-Gruppe „Snake“ gilt als eine der gefährlichsten Hackergruppen der Welt. Recherchen haben nun Spuren gefunden, die zum russischen Geheimdienst FSB führen.
Die Elite-Hacker des FSB
Seit mehr als zwei Jahrzehnten werden die Hacker von „Snake“ weltweit beobachtet. Laut internen Analysen des kanadischen Geheimdienstes sei die eingesetzte Schadsoftware der Gruppe von „Genies“ programmiert worden. Und auch die deutschen Behörden nennen eine „herausragende technische Qualität“, wodurch eine hohe Gefahr entsteht.
Beispielsweise hackte die Gruppe 2017 das IT-System der Hochschule des Bundes. Von dort aus arbeiteten sie sich dann zum eigentlichen Ziel weiter: dem Auswärtigen Amt. Sie erbeuteten Dokumente zur Osteuropa-Politik der Bundesregierung. Ein Rechercheteam vom BR und WDR hat sich auf die Spurensuche zu den Hackern begeben.
Das Team ist auf mehrere Personen gestoßen, die unter anderem scheinbar vergessen haben, ihre Nutzernamen „vlad“ und „urik“ auf den Computern zu löschen. Die Spuren führen zum Unternehmen Center-Inform in Rjasan. Zwischen 2004 und 2007 war Center-Inform in eine Firma eingegliedert, die den FSB im Namen trug: „Atlas des FSB“. Die gesamte Recherche gibt es in einer interaktiven Darstellung beim BR, die Tagesschau hat die Ergebnisse zusammengefasst. Link / BR Link / Tagesschau
Russland droht mit „militärisch-technischen“ Reaktionen
Gestern Nachmittag hat das russische Außenministerium eine Antwort auf eine amerikanische Stellungnahme veröffentlicht. Es geht um Entwürfe für Sicherheitsverträge mit den USA und der NATO. In dem Entwurf fordert Russland den Verzicht der künftigen Erweiterung der NATO, zudem soll es keine Beitrittsperspektive für die Ukraine und Georgien geben. Außerdem soll die gesamte militärische Infrastruktur auf den Stand von 1997 zurückgezogen werden.
Laut Russland fehlt es den USA und den Verbündeten an fehlender Bereitschaft, weshalb Russland zu Reaktionen gezwungen wird, „darunter auch zu Maßnahmen militärisch-technischen Charakters“. Laut dem Schreiben sei aber kein russischer Einmarsch in die Ukraine geplant.
Für eine weitere Deeskalation des Konflikts mit der Ukraine müsse der Westen aber Forderungen Russlands erfüllen. Unter anderem müssen alle Waffenlieferungen an die Ukraine eingestellt werden, die bereits gelieferten Waffen solle man zurücknehmen und die ukrainische Regierung müsse zur Verwirklichung der Minsker Vereinbarungen von 2014/2015 gezwungen werden. Einen Einblick in das Schreiben gibt die FAZ. Link
Griechenland dementiert Berichte über ins Meer geworfene Migranten
Das Magazin Der Spiegel, die britische Tageszeitung The Guardian und das Nachrichtenportal Mediapart haben einen Bericht veröffentlicht, in dem gegenüber Griechenland schwere Vorwürfe erhoben werden: Im September sollen griechische Grenzschützer Migranten, die die Insel Samos erreichten, wieder auf Boote gebracht und ins Meer geworfen haben. Zwei Menschen seien dabei ertrunken.
Die Medien haben dazu ein Dutzend Augenzeugen befragt und medizinische Berichte, Fotos, Videos und Satellitenaufnahmen ausgewertet. Zudem soll es Informationen aus griechischen Sicherheitsbehörden geben. Laut Aussage der türkischen Küstenwache habe sie seit Mai vergangenen Jahres 29 Pushbacks registriert, bei denen Menschen ins Wasser geworfen wurden.
Aus Sicht von Griechenland seien diese Berichte Teil der türkischen Desinformation, das teilte der Migrationsminister Notis Mitarakis mit. Griechische Anwälte bereiten wohl eine Klage vor einem örtlichen Gericht vor. Türkische Anwälte haben Beschwerde beim Europäischen Menschengerichtshof eingereicht. Die Zeit berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
E-Mobilität: Wie die Regierung ihre eigenen Ziele torpediert. Redaktionsnetzwerk Deutschland
„Zeynep“ bringt extremes Unwetter: „Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“. Spiegel
Studie zum klimagerechten Wohnen: Bauen, was das Zeug hält. taz
Fragwürdige Deals der Firma Agora: Verkaufte der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Termine und Kontakte? Tagesspiegel
New York: Trump und seine Kinder sollen unter Eid aussagen. Süddeutsche Zeitung
Clearview AI: Umstrittenes Überwachungs-Startup plant große Expansion. t3n
Handwerksportale in der Kritik: „Myhammer interessiert nur der eigene Profit“. WirtschaftsWoche