Hey Entdecker:in,
dass die Superreichen durch gekonnte legale Steuertricks versuchen, möglichst viel von ihrem Vermögen für sich zu behalten, ist vermeintlich bekannt. Neue Enthüllungen zeigen aber das Ausmaß dieser Methodik.
Bezos, Buffet & Co. zahlten kaum Einkommenssteuer
Der amerikanischen Online-Plattform und Non-Profit-Organisation für investigativen Journalismus ProPublica wurden Steuererklärungen von den reichsten US-Amerikaner zugespielt. Die Daten reichen mehr als 15 Jahre zurück und ProPublica besitzt nun Einblicke in die Steuererklärungen der reichsten tausend US-Amerikaner.
Die ersten Enthüllungen dazu offenbaren, was viele bereits vermuteten: Die Superreichen zahlten kaum Einkommenssteuer. Die 25 reichsten Amerikaner hatten einen Vermögenszuwachs in Höhe von 401 Milliarden Dollar von 2014 bis 2018. Und zahlten zusammen genommen nur 13,6 Milliarden Dollar Einkommenssteuer – das entspricht 3,4 Prozent.
Der aktuelle Spitzensteuersatz in den USA beträgt 37 Prozent. Die Enthüllungen zu den Steuererklärungen der Superreichen sind aber nicht illegal. Sie nutzen Steuertricks, um möglichst wenig abzugeben. So musste Jeff Bezos beispielsweise in den Jahren 2007 und 2011 keine Einkommenssteuer bezahlen und Warren Buffet hat im Zeitraum von 2014 bis 2018 im Schnitt 0,1 Prozent Einkommenssteuer bezahlt. Die FAZ berichtet von den ersten Enthüllungen, die gesamten Informationen zur ersten Auswertung gibt es bei ProPublica. Link / FAZ Link / ProPublica
Große Koalition einigt sich auf Staatstrojaner-Einsatz schon vor Straftaten
Über Monate hatten Ministerien und die Regierung verhandelt, dreimal wurde die Abstimmung über das Gesetz verschoben. Gestern nun haben sich Union und SPD auf die Änderungen geeinigt.
Mit dem neuen Bundespolizeigesetz kann die Polizei gegen Personen Staatstrojaner einsetzen, welche noch gar keine Straftat begangen haben – eine Befugnis zur präventiven Telekommunikationsüberwachung.
Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken sagte noch im Februar, dass die Bundespolizei den Staatstrojaner „auf keinen Fall präventiv, also nicht unterhalb der Schwelle der Strafprozessordnung“ erhalten soll. In der letzten Woche hatte eine breite Front vom Chaos Computer Club, Google und Facebook noch dagegen protestiert. Mehr dazu gibt es bei Netzpolitik.org. Link
So pendelt Deutschland
In 2020 schaffte der Verkehrssektor sehr knapp noch sein Klimaziel. Grund dafür dürfte vor allem die Pandemie und folglich die Nutzung des Homeoffice sein. Die Pendlerstrecken wurden spürbar entlastet. In diesem Jahr ist mit sinkenden Infektionszahlen davon nicht mehr auszugehen.
Und ein Trend bleibt durchgängig bestehen: Die Distanz zwischen dem Arbeits- und Wohnort wird seit Jahren immer länger. Inzwischen pendeln etwa 13 Millionen Menschen zwischen Landkreisen, 1,3 Millionen zwischen unterschiedlichen Bundesländern.
Für Pendlerinnen und Pendler gibt es oft nicht direkt vorhersehbare Kosten. Neben den steigenden Benzin- und Bahnpreisen gehört auch die verlorene Zeit in Staus mit dazu. Der Spiegel hat die Pendlerströme in Deutschland visualisiert und gibt einen Einblick in die Probleme. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Hunderte Festnahmen weltweit: „Einer der größten und ausgeklügeltsten Einsätze überhaupt“. FAZ
Merkel zum Klimaschutz: „Was wir bisher tun, reicht schlichtweg nicht aus“. Süddeutsche Zeitung
Corona-Überbrückungshilfe: Bund einigt sich auf Verlängerung von Wirtschaftshilfen. Zeit
Corona-Schutz: Apotheken stellen ab Montag den digitalen Impfnachweis aus. Spiegel
Sonderermittler gefordert: Opposition macht Druck im Maskenstreit. Tagesschau
Coronapandemie in Afrika: Impfquote 0,5 Prozent. taz
Epidemie des Schlafentzugs: „Der größere Teil der Weltbevölkerung gewährt sich selbst nicht ausreichend Schlaf´“. WirtschaftsWoche / Interview