Hey Entdecker:in,
der Wirecard-Untersuchungsausschuss lädt in den letzten Tagen immer mehr prominente Politiker:innen als Zeugen vor. Gestern war es Olaf Scholz, heute Angela Merkel.
Die letzte Zeugin
Der Untersuchungsausschuss zu Wirecard soll aufklären, ob sich die Bundesregierung und die zuständigen Behörden im Fall von Wirecard entsprechend korrekt verhalten haben. Die erste Sitzung fand im Oktober 2020 statt. Befragt wurden auch Vertreter von Wirecard, welche teils noch in Untersuchungshaft sind.
Olaf Scholz wurde ebenfalls im U-Ausschuss befragt. Er lehnte gestern eine persönliche Verantwortung ab und bekam laut eigener Aussage vom Wirecard-Skandal bis kurz vor der Pleite wenig mit.
Heute ist nun Angela Merkel geladen. Politisch gefährlich dürfte der Auftritt für sie nicht werden. Sie wird vermutlich vor allem zu einer China-Reise im September 2019 befragt, auf der sie sich persönlich für Expansionspläne von Wirecard stark machte. Die Tagesschau berichtet. Link
„Alles dicht machen“ ist so schäbig, dass es weh tut
Am späten Donnerstagabend wurden viele Videos von prominenten Schauspieler:innen hochgeladen und unter dem Hashtag #allesdichtmachen veröffentlicht. Darin machen sie sich durch Hohn und Zynismus gegen die Maßnahmen zum Coronavirus lustig. Mit dabei sind beispielsweise Heike Makatsch, Jan Josef Liefers und Ulrike Folkerts.
Die Videos enthalten Botschaften, die man so von Querdenker-Demonstrationen kennt. Und genau die feiern die Aktion der Schauspieler, genauso wie Rechtsextreme. Ein entsprechender Vermerk auf der Aktions-Website im unteren Bereich zeigt noch folgende Botschaft auf: „Übrigens: FCKNZS“.
Die andere Seite verurteilt die Video-Botschaften als schäbig, da sie die Maßnahmen, die Medien, das Maskentragen und weiteres höhnisch anprangern, aber keinen Gegenvorschlag liefern. Der Tagesspiegel berichtet in einem Kommentar von dem Logikfehler, den die Schauspieler:innen dabei machen. Link / Kommentar
Sie nennen sie Nestbeschmutzer
Viele Polizist:innen bleiben lieber anonym, wenn sie ihre Kritik an ihren Kolleg:innen üben. Beim Berliner Kriminalhauptkommissar Oliver von Dobrowolski ist das nicht so. Er ist für seine kritische Haltung inner- und außerhalb der Polizei bekannt.
Für die einen mag er ein Hoffnungsträger sein, der den Berufsstand aufmischt und neue Forderungen stellt. Für andere mag er ein Nestbeschmutzer sein.
Björn Müller ist ebenfalls Polizist, heißt aber gar nicht Björn Müller. Er ist einer derjenigen, die lieber anonym bleiben möchten. Er berichtet in der Zeit von Whatsapp-Chats mit rassistischen Witzen unter Kollegen und einer Ausgrenzung, sobald Kritik geübt wird. Die Zeit berichtet von den beiden Polizisten und deren Erfahrungen. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Straftäter und Gefährder: Bundesregierung bereitet mögliche Abschiebungen nach Syrien vor. Welt
Amazon: Amazon verbietet Mitarbeitern FFP2-Masken. Panorama
Tarifpolitik: Ein Gesetz verfehlt sein Ziel. Süddeutsche Zeitung
Mittelmeer: Rund 130 Flüchtlinge vor der Küste Libyens ertrunken. Zeit
Fünf Millionen Dosen im Lager: Bundesärztekammer fordert sofortige Nutzung aller Impfstoff-Bestände. FAZ
Russischer Oppositionsführer: Nawalny wurde in Zivilkrankenhaus untersucht. Spiegel
Corona-Impfstoff: So abhängig sind die Impfstoff-Hersteller von Patenten anderer. WirtschaftsWoche