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Russlands Krieg gegen die Ukraine wird für gestiegene Nahrungsmittelpreise verantwortlich gemacht. Doch China und Russland haben schon vor dem Krieg die Preise steigen lassen.
Wie China und Russland die Agrarmärkte in Griff nahmen
Die Ukraine ist einer der wichtigsten Lieferanten von Getreide. Entsprechend alarmiert waren einige Länder, als am 24. Februar 2022 der russische Angriffskrieg begann. Der Chinese Qu Dongyu, Generaldirektor der UN-Welternährungsorganisation FAO, äußerte sich dazu erstmals am 11. März 2022.
In einem „Meinungsartikel“ auf der Website der FAO betonte er, dass der Westen keine Sanktionen gegen die Nahrungsmittelproduktion in Russland erheben solle. Russland gilt als weltgrößter Exporteur von Weizen und führender Hersteller von Dünger.
Allerdings gab es nie Sanktionen vom Westen für diesen Bereich. Stattdessen gab es aber bereits vor dem Krieg Verbote von Düngemittelexporten von China und Russland – die Preise stiegen bereits vor dem Krieg. Einen Getreide-Deal zwischen China und Russland setzte China am 23. Februar 2022 in Kraft – einen Tag vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link / Exklusiv
Jan Marsalek meldet sich mit einer Botschaft beim Gericht
Der Wirecard-Prozess läuft weiterhin am Landgericht München. Der mutmaßliche Haupttäter Jan Marsalek fehlt, nach ihm wird international gesucht. Nun hat er sich aber zum Prozessverlauf über seinen Anwalt gemeldet.
Laut Informationen der WirtschaftsWoche soll Marsalek in dem Schreiben an die Staatsanwaltschaft nicht auf konkret gegen ihn erhobene Vorwürfe eingegangen sein. Er betont aber, dass die Drittpartnergeschäfte von Wirecard sehr wohl existierten – entgegen den Aussagen der Staatsanwaltschaft.
Laut der Recherche hat Marsalek auch Oliver Bellenhaus belastet. Bellenhaus war für die Wirecard-Geschäfte in Dubai zuständig, er hat seinen Betrug zugegeben und seine anderen Kollegen belastet. Marsalek gab dem Gericht wohl nun die Information, dass Bellenhaus in mehreren Punkten nicht die Wahrheit sage. Exklusive Einblicke gibt es bei der WirtschaftsWoche. Link / Exklusiv
Das Geschäft mit der geklonten Stimme
Mittels Künstlicher Intelligenz können Stimmen geklont werden. Der Aufwand ist dafür sehr gering. Recherchen vom SWR und deren Investigativformat Vollbild zeigen auf, dass Kriminelle solche Audio-Deepfakes auch für Telefonate nutzen.
Mit der gefälschten Stimme werden dann sogenannte Schockanrufe durchgeführt. Das Bundesinnenministerium teilte dem Rechercheteam mit, dass die Behörde aufgrund der technologischen Entwicklung „täglich vor vielfältigen und komplexen Herausforderungen“ stünden.
Eine polizeiliche Erhebung der Betrugsfälle mit künstlicher Intelligenz wird noch nicht erfasst. Die EU will mit dem „Artificial Intelligence Act“ bis Mai 2024 mehr Transparenz bei Deepfakes schaffen. Die Recherche zum Lesen gibt es bei der Tagesschau. Die gesamte Reportage bei Vollbild. Link / Tagesschau Link / Vollbild
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