Hey Entdecker:in,
der Markt für klimabewusste oder gar klimaneutrale Produkte steigt rasant an. Es soll ein gutes Gefühl bei der Kaufentscheidung oder bei der Auswahl einer bestimmten Marke wecken. Doch die Werbebegriffe dazu sind bisher kaum geregelt.
Ist das wirklich klimaneutral?
Die Wettbewerbszentrale, die sich als Kontrollinstanz der deutschen Wirtschaft versteht, hat Klage gegen vier Unternehmen eingereicht. Sie alle werben in unterschiedlicher Form für sich als Unternehmen oder für bestimmte Produkte mit dem Werbeslogan „klimaneutral“.
Inwieweit Unternehmen diesen Begriff zur Bewerbung von ihrem Unternehmen und ihrer Produkte nutzen dürfen, ist bisher kaum geregelt. Die Unternehmen nutzen für ihr klimaneutrales Image meist Angebote zur Kompensation durch CO2-Zertifikate. Klimaschützer sehen darin eine Gefahr: Unternehmen könnten keinen Anreiz darin sehen, ihre Prozesse klimaverträglicher zu gestalten und einfach Zertifikate erwerben.
Das Urteil zu den vier Klagen könnte nicht nur für die Unternehmen von Bedeutung sein. Es könnte sich um einen wegweisenden Vorgang handeln, denn die Gerichte sollen klären, welche Bedingungen es für Werbung mit dem Slogan „klimaneutral“ gibt. Die Zeit berichtet. Link
Die meisten Abgeschobenen flüchten wieder
Was mit abgeschobenen Personen aus Deutschland passiert, sobald sie in Afghanistan wieder angekommen sind, war bislang kaum erforscht. Eine Studie der Ethnologin Friederike Stahlmann von der Universität Bonn kommt nun zu dem Ergebnis, dass die meisten aus Deutschland abgeschobenen Personen wenig später erneut das Land verlassen.
Seit dem EU-Abschiebeabkommen im Dezember 2016 wurden insgesamt 1.035 Asylbewerber aus Deutschland wieder nach Afghanistan abgeschoben. Die Studie führte Interviews mit 113 Abgeschobenen, 27 Prozent von ihnen seien erneut in Europa, 41 Prozent in umliegenden Ländern wie dem Iran, Pakistan oder der Türkei.
Gründe für ihre erneute Flucht sind vor allem die Erfahrung von Gewalt, Erpressung und Diskriminierung. Es erfolgt auch eine Art der Stigmatisierung der Abgeschobenen – die meisten Einheimischen gehen davon aus, dass die Abgeschobenen kriminell gewesen sein müssen. Mehr zu der Studie gibt es bei der Tagesschau. Link
Fällt ein Stein, beginnt das riskante Klima-Domino
Bestandteil der Klimaschutz-Diskussionen sind auch Modellierungen zu sogenannten Kippelementen. Sie zeigen bestimmte entscheidende Szenarien auf, die einen gewissen Schaden oder eine Änderung am Klima ausmachen können. Mit dazu zählen beispielsweise die Eisschilde der Arktis, der Amazonas-Regenwald, die globale Zirkulation von Meeresströmungen oder Monsune in Südasien.
Bei den Modellrechnungen wird beispielsweise das Abschmelzen der Eisschilde in der Arktis simuliert. Solche Modelle zu simulieren ist jedoch extrem komplex, da viele Abhängigkeiten entstehen und teils negative und teils positive Folgen aus diesen Kippelementen entstehen könnten.
In Potsdam wurde nun auch das Zusammenwirken oder Überlagern von mächtigen Kippelementen untersucht. Mit mehr als 3.000 Simulationen wurden die Verbindungen zwischen vier Kippelementen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass es auch ein Risiko eines Domino-Effektes geben könnte. Die FAZ berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
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USA und China: Biden erweitert Schwarze Liste mit chinesischen Firmen. Süddeutsche Zeitung
EuGH-Urteil zur Stickoxid-Belastung: Ein Urteil, das Folgen haben muss. taz / Kommentar
„Klassische antisemitische Stereotype“: Erstmals äußert sich ein Chef einer Verfassungsschutzbehörde zum Fall Maaßen. Tagesspiegel
Tiananmen-Gedenken in Hongkong: „Wir dürfen die Geschichte nicht vergessen“. Tagesschau
Spargel: Kein einziger mit Corona infizierter Saisonarbeiter entschädigt. BuzzFeed.News
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