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vor einem Jahr stürmten Hunderte Personen das US-Kapitol. Die Geschehnisse werden noch heute teils von Republikanern verharmlost, fünf Menschen starben dabei.
Ein folgenschwerer Angriff
Hunderte von Trump-Anhängern stürmten das US-Kapitol, um die dortige Bestätigung des Wahlergebnisses der Präsidentschaftswahl zu verhindern. Dieser Tag zieht für betroffene Personen vor Ort körperliche und mentale Konsequenzen mit sich. Andere verloren aufgrund der Teilnahme ihren Arbeitsplatz oder mussten ins Gefängnis. Fünf Menschen starben aufgrund des Angriffs.
Ein Jahr danach sind laut einer Umfrage unter Republikanern weiterhin zwei Drittel davon überzeugt, dass Betrug beim Wahlerfolg von Biden eine Rolle gespielt habe. Erst nach 187 Minuten gab es eine Videobotschaft des Ex-Präsidenten Trump, in der er die Meute auffordert, mit der Gewalt und Sachbeschädigung aufzuhören. Ein Untersuchungsausschuss konnte Dutzende von Nachrichten sicherstellen, die enge Vertraute an das Team von Trump sendeten.
Trumps ältester Sohn Donald Trump Jr. schrieb unter anderem an den damaligen Stabschef des Weißen Hauses: „Er muss diese Scheiße schnellstmöglich verurteilen. Die Nachricht der Kapitolpolizei auf Twitter ist nicht genug“. Mehr als 720 Personen wurden im Zusammenhang mit der Stürmung auf das US-Kapitol verhaftet. 160 davon bekannten sich bereits schuldig. 70 von ihnen greifen in ihrer Verteidigung auf Trump zurück und geben ihm die Schuld dafür. Die taz berichtet. Link
Falscher Alarm aus Frankreich?
In einigen Medien wird seit Dienstag über eine neue Corona-Variante namens B.1.640.2 berichtet. Die Variante weist im Vergleich zum Virus-Wildtyp 23 Mutationen im Spike-Protein auf. Laut dem Virologen Jörg Timm des Science Media Centers Deutschland habe diese Mutation aber „keinen Selektionsvorteil“, die Nicht-Ausbreitung in Frankreich sei dafür ein „starker Indikator“. Dennoch müsse man natürlich alle Varianten im Auge behalten.
Insgesamt wurde die neue Variante bisher nur 20 Mal sequenziert, beziehungsweise in eine Datenbank zur Genomsequenz hochgeladen – Omikron hingegen rund 120.000 Mal. Das zugehörige Preprint, also ein Forschungsmanuskript, das noch nicht von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begutachtet wurde, stammt unter anderem vom Mediziner und Infektiologen Didier Raoult.
Raoult ist in Frankreich hoch umstritten. Anfang Dezember wurde er von der französischen Ärztekammer gerügt, da er Corona-Patientinnen und -Patienten mit dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin behandelt hat. Seinen Posten als Institutsdirektor musste er bereits wegen Verstößen von Regeln zu klinischen Studien aufgeben. Er glaubte auch an ein schnelles Verschwinden der Pandemie und will sich selbst nicht impfen lassen. Unter Corona-Skeptikern in Frankreich hat er Kult-Status. Die Tagesschau berichtet. Link
Kürzere Quarantäne – ergibt das Sinn?
Nach einem neuen Strategiepapier, welches vom Gesundheitsministerium und dem RKI erarbeitet wurde, sollen die Quarantäne- und Isolationsregeln geändert werden. Erkrankte sollen so schon nach sieben Tagen mit obligatorischem PCR-Test die Isolation verlassen dürfen, Kontaktpersonen nach fünf Tagen mit Test. Voraussetzung sei, dass man mindestens 48 Stunden lang keine Symptome mehr hatte.
In anderen Ländern wurden solche Änderungen an der Quarantäne bereits beschlossen. Grund sei die Omikron-Variante, da die vielen Ansteckungen die kritische Infrastruktur beinträchtigen könnten. Die Gesundheitsminister als auch die Seuchenschutzbehörde der USA verweisen dabei auch auf erste virologische Studien und Annahmen.
So läuft mit Omikron scheinbar vieles anders. Beispielsweise zeigt eine Studie nach einem Omikron-Ausbruch mit 81 Infizierten in Oslo, das die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch – also dem Auftreten erster Symptome – kürzer sei. Studien zufolge scheiden geimpfte Infizierte auch weniger Viren aus als Ungeimpfte. Zum Infektionsverlauf an sich gibt es aber noch viele offene Fragen. Die Zeit gibt einen detaillierten Einblick in die aktuelle virologische Sicht zu verkürzten Quarantänezeiten. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Unruhen in Kasachstan: Moskau und Militär greifen ein. Süddeutsche Zeitung
„Mindestlohn-Kommission zu umgehen, ist ein Sündenfall“: 12 Euro – Die Kritik an den Mindestlohn-Plänen wird lauter. WirtschaftsWoche
Schwächelnde Konjunktur: Chinas neues Sorgenjahr. FAZ
Von Russland bis Südamerika: Wie die Inflation den Schwellenländern zusetzt. Handelsblatt
Von Religion bis Luftfahrt: Das sind die neuen Beauftragten der Bundesregierung. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Tennisstar Djokovic aus Australien ausgewiesen: Eklat um die Nummer eins. Spiegel
Sturm auf das Kapitol: Der Angriff auf die US-Demokratie. Das Erste / Dokumentation