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gestern gab es eine UN-Resolution, die den Angriff Russlands verurteilte. Fünf Länder (inklusive Russland) stimmten dagegen, 141 Länder stimmten dafür, 35 Länder enthielten sich.
Ukraine erlebt weitere Nacht mit schweren Kämpfen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij zählte bereits die vier Länder auf, die bei der gestrigen UN-Resolution gegen eine Verurteilung der Angriffe Russlands votierten: Neben Russland waren es Nordkorea, Eritrea, Syrien und Belarus. Dazu sagte Selenskij: „Das ist die Liste. Das sind die Freunde.“.
In der siebten Nacht nach der russischen Invasion kam es zu zahlreichen Angriffen auf unterschiedliche Städte in der Ukraine. 15 Städte und Bezirke meldeten Luftangriffe und Fliegeralarm. In der Nähe einer Metrostation in Kiew wurden mehrere Explosionen gehört, Videos in den sozialen Netzwerken zeigen mächtige Detonationen.
Die Stadt Cherson sei von russischen Soldaten umringt, Mariupol im Süden der Ukraine sei laut deren Bürgermeister nach Luftangriffen ohne Wasser, Heizung und Strom. Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium kam es bislang zu mehr als 5.840 getöteten russischen Soldaten. Das russische Verteidigungsministerium spricht von bisher 498 getöteten russischen Soldaten. Alle Entwicklungen gibt es im Live-Blog der Süddeutschen Zeitung. Link
„Es geht darum, sich nicht mehr so eng an Russland zu binden“
Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck betonte im Deutschlandfunk, dass sich Deutschland mehr auf eigene Energiequellen stützen müsse, sodass man unabhängiger vom russischen Gas werde. Dafür könnte es auch kurzfristig nötig sein, auf Kohle zurückzugreifen.
Als einen ersten Schritt will Habeck die Betreiber von Speichern dazu zwingen, dass die Speicherstände zum nächsten Winterbeginn voll sein müssen. Sollte es zu einem kompletten Lieferstopp aus Russland kommen, gehe es aber um die Gewährleistung der Versorgungssicherheit.
Dafür könnten dann kurzfristig Kohlekraftwerke in der Reserve gehalten werden oder gar in den Betrieb gehen. Habeck betont aber auch, dass Unternehmen, die LNG-Terminals (flüssiges Gas) betreiben wollen, sich frei auf dem Weltmarkt eindecken können. Eine direkte Abhängigkeit von amerikanischen Unternehmen sieht er nicht, dabei gebe es auch keinen Druck aus den USA. Das gesamte Interview gibt es im Deutschlandfunk. Link
Durchbruch gegen die Plastikflut
Gestern Nachmittag beschlossen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf einer Umweltversammlung, einen rechtsverbindlichen globalen Vertrag auszuarbeiten. Es geht um globale Regeln und Verpflichtungen für den gesamten Lebenszyklus von Plastik.
Ärmere Länder sollen bei der Bekämpfung der Verschmutzung unterstützt werden. Der Vertrag soll Ziele zur Bekämpfung der Verschmutzung enthalten. Ende 2024 soll das UN-Plastikabkommen ausverhandelt sein. Die erste Konferenz dazu soll im zweiten Halbjahr 2022 durchgeführt werden.
Beim WWF zeigte man sich begeistert: „Das ist schon historisch“ sagte Alois Vedder, Leiter des WWF Politik-Bereichs. Einige Beobachterinnen und Beobachter können es nicht direkt fassen, dass die Resolution nur drei Jahre benötigt habe. Laut Vedder liegt das aber auch daran, dass keine Wirtschaft davon profitiere, dass Plastikmüll im Meer lande. Es führe eher zu negativen wirtschaftlichen Konsequenzen, etwa für den Tourismus. Die taz berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Der Weg zum Schwangerschaftsabbruch: „Plötzlich gehört dir dein Körper nicht mehr“. Correctiv
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Der enthemmte Despot: Putins Weg zur Macht. ZDFzoom / Dokumentation