Hey Entdecker:in,
Russland schränkt die Ausfuhr von Weizen, Gerste und Rogen zeitweise ein. In Spanien kommt es zu ersten Hamsterkäufen.
Russland stoppt Getreideexport, Öl aus der Ukraine wird knapp
Vom 15. März bis zum 30. Juli gibt es in Russland einen Exportstopp von Weizen, Roggen, Gerste, Mais und Mischgetreide, sogenanntes Mengkorn. Für Zucker und Zuckerrohstoff gilt der Stopp bis Ende August. Damit möchte die russische Regierung verhindern, dass die Preise für russische Verarbeiter und Verbraucherinnen und Verbraucher zu hoch werden.
Nach Einschätzungen von Expertinnen und Experten könnten Störungen der Getreideausfuhr zu massiven Preissteigerungen führen – denn Russland ist der größte Weizenexporteur der Welt. Das kann auch zu weiteren Problemen in ärmeren Ländern führen. Zudem sind die Ukraine mit 51 Prozent und Russland mit 27 Prozent auch die weltweit wichtigsten Exportländer für Sonnenblumenöl.
In Spanien ist Sonnenblumenöl bereits größtenteils ausverkauft, die weitere Abgabe wird begrenzt. Spanien produziert zwar Olivenöl, das ist allerdings teurer. Laut dem Geschäftsführer des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland könnten die Vorräte an Sonnenblumenöl „voraussichtlich noch für wenige Wochen“ reichen. Allerdings kann man problemlos beispielsweise auf Rapsöl umsteigen, dabei seien keine Engpässe zu erwarten. Die Zeit berichtet. Link
Selenskij: Russland erkennt, dass es nichts erreichen kann
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj betont, dass die russische Armee binnen 19 Kriegstagen höhere Verluste erlitten habe als während der beiden Tschetschenien-Kriege. Außerdem sagte Selenskyj, dass die Ukraine mit Partnern „an neuen Strafmaßnahmen gegen den russischen Staat“ arbeitet.
Mehrere Evakuierungen aus den Regionen Mariupol, Kiew, Sumy und Charkiw seien nicht zustande gekommen. In Mariupol konnte am Montag zwar eine Kolonne von Privatautos die Stadt verlassen, „aber unsere humanitäre Fracht ist weiter nicht in Mariupol angekommen“, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Die Lage sei katastrophal, so Wereschtschuk: „Die Menschen kämpfen um Essen und Wasser, dort spielt sich ein Alptraum ab“.
Nach Ansicht des britischen Verteidigungsministeriums könnte Russland planen, chemische oder biologische Waffen einzusetzen. Das solle als Reaktion auf einen vorgetäuschten Angriff auf russische Truppen geschehen, so das Ministerium. Beweise für die Annahme wurden nicht genannt. US-Regierungsvertreter haben ähnliche Befürchtungen geäußert. Alle Entwicklungen der letzten Stunden gibt es im Live-Blog der Süddeutschen Zeitung. Link
„Wenn es nach mir geht, landen wir bei unter zwei Euro je Liter“
Finanzminister Christian Lindner hat gestern seine Pläne für einen Tankrabatt konkretisiert. Der Staat soll den Preis an der Tankstelle künstlich mit einem Rabatt senken. „Der Staat darf die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft mit steigenden Preisen nicht allein lassen“ sagte Lindner dazu.
Laut Lindner kostet den Staat eine Entlastung von zehn Cent für einen Monat bei Diesel und Benzin etwa 550 Millionen Euro. Gegenüber der Rheinischen Post nannte Lindner einen möglichen Krisenrabatt von 30 oder 40 Cent für drei Monate – das wären laut Lindner dann Kosten in Höhe von 6,6 Milliarden Euro für den Staat.
Für E- oder Gas-Autos sei die Maßnahmen nicht gedacht – doch für sie sind die Preise zuletzt auch gestiegen. Kritik gibt es unter anderem von den Grünen. Sie werben für ein Energiegeld, das an alle Bürger ausgezahlt werden soll. Die SPD wirbt vor allem für einen höheren Heizungskostenzuschlag und kritisiert die Pläne von Lindner ebenfalls. Der Tagesspiegel berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Steigende Preise in Ostafrika: „Das Leben ist hart geworden“. Tagesschau
„Keine strittigen Rechtsfragen“: Julian Assange darf keine Berufung gegen US-Auslieferung einlegen. Spiegel
Geflüchtete aus der Ukraine: Refugees Welcome auf dem Arbeitsmarkt. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Russische Soldaten in Belarus: Volle Kliniken und Leichenhallen. taz
Tracking der Energiewende #10: Die Lausitz zeigt, wie eine Energiewelt ohne Putin funktioniert. WirtschaftsWoche
Protest: Kriegsgegnerin unterbricht Nachrichten in Russlands Staats-TV. FAZ
Werbemarkt wächst: Akzeptanz von Paywall-Modellen bleibt auf der Strecke. t3n