Hey Entdecker:in,
in 11 Tagen beginnt die FuĂźball-WM in Katar. Aber neben diesem Prestige-Projekt verfolgt Katar auch eine andere Strategie: Sie kaufen sich weiter in deutsche Unternehmen ein.
VW, Siemens, Deutsche Bank: Warum sich Katar in Deutschland einkauft
Katar ist klein, aber dank riesiger Öl- und Gasvorkommen eines der reichsten Länder der Welt. Über einen der größten Staatsfonds der Welt, die Qatar Investment Authority, investiert Katar auch in Deutschland. Anders als China liegt der Fokus der Beteiligungen von Katar aber bisher nicht auf der kritischen Infrastruktur in Deutschland.
Katar investiert vor allem in die Bereiche Transport, Finanzdienstleistungen und Energiewende. Daher sei Katar laut Auswärtigem Amt „ein wichtiger Partner“ – obwohl es wegen gravierender Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht.
An Volkswagen ist Katar mit 17 Prozent beteiligt, an der Deutschen Bank mit 6,1 Prozent, bei Hapag-Lloyd sind es 12,3 Prozent. Zudem ist Katar größter Aktionär von RWE. Laut dem Wirtschaftsexperten Rolf Langhammer verfolgt Katar dabei eine Doppelstrategie: ökologische Transformation im Westen zeitlich strecken und gleichzeitig längerfristige Investitionen in den Umstieg auf erneuerbare Energien. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Zudem beleuchtet ZDFzeit den mächtigen Einfluss von Katar bei der WM-Vergabe in einer Dokumentation (siehe unten). LinkÂ
Die EU fordert zu digitalen Gegenangriffen auf
Am 24. Februar 2022, als der Angriff Russlands auf die Ukraine begann, startete Russland auch komplexe Cyberangriffe. Laut NATO-Auswertung habe Russland in dieser Zeit mehr zerstörerische Software eingesetzt als alle anderen Cybermächte typischerweise in einem ganzen Jahr.
In einer neuen EU-Strategie zur Verteidigung des Cyberraums mahnt die Kommission zu engerer Zusammenarbeit bei der Analyse und Entschärfung von Cyberangriffen – fordert auch sogenannte „Hackbacks“, ohne den Begriff explizit in der Strategie zu nennen.
Bei diesen Hackbacks werden beispielsweise die Server des Angreifers oder andere Teile dessen kritischer Infrastruktur lahmgelegt. Dass sich der Begriff nicht direkt in der Strategie findet, liegt wohl auch an Deutschland. Die deutsche Bundesregierung sorgt sich vor dem Risiko der Eskalation bei Hackbacks, bei einem Gegenschlag seien militärische, öffentliche und private Ziele auch kaum voneinander zu unterscheiden. Die FAZ berichtet. Link / Exklusiv
Ampel einig bei Entlastungen fĂĽr Mieter
Bisher tragen Mieter:innen die Kosten fĂĽr die Kohlendioxid-Abgabe komplett allein. Bei der Neuregelung hat sich die Ampel-Koalition nun aber geeinigt. Laut Informationen von Reuters soll das Gesetz am Donnerstag im Bundestag aufgesetzt werden und wie geplant 2023 in Kraft treten.
Der Kompromiss sieht vor, dass sich Mieter:innen und Vermieter:innen die Kosten der CO2-Abgabe teilen sollen. Geplant ist dabei ein Stufenmodell. Bei besonders emissionsreichen Gebäuden müssten Vermieter:innen demnach 95 Prozent der Abgabe tragen. Umgekehrt sind Vermieter:innen bei emissionsarmen Gebäuden im oberen Segment weitgehend entlastet.
Eigentlich sollte das Gesetz bereits im Oktober beschlossen werden. Allerdings hatte der baupolitische Sprecher der FDP Bedenken, in einer Zeit der Energiekrise und Inflation weitere BĂĽrokratie aufzubauen. Der Spiegel berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
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Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj wirft Russland Gefährdung der Klimaziele vor. Zeit / Liveblog
UN-Klimakonferenz: Deutschland gründet mit acht Staaten Bündnis zur Offshore-Förderung. Zeit
Viel Kritik an Ampelfinanzpolitik: Die bemerkenswerten Ratschläge der Wirtschaftsweisen. Redaktionsnetzwerk Deutschland
US-Zwischenwahlen: Leichte Verschiebungen im Repräsentantenhaus. Tagesschau / Liveblog
Investitionen: 125 Milliardäre verursachen so viel CO2 wie ganz Frankreich – laut Oxfam. t3n
Bootsmigranten dürfen an Land: Erst Hungerstreik, dann Erlösung. Tagesschau
Skandal-WM:Â Geheimsache Katar. ZDFzeit / Dokumentation