Hey Entdecker:in,
die Recherchekooperation NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung hat wochenlang zu iranischen Gefängnissen und Folter an den Häftlingen recherchiert. Die Recherche berichtet von Knochenbrüchen, Peitschenhieben und psychischer Gewalt.
Wie das Regime Demonstranten foltert
Das Rechercheteam berichtet exemplarisch von der Inhaftierung und Folter von Laleh Salawi. Sie wurde verhaftet, als sie mehrere demonstrierende Frauen sah und mit ihnen anfing zu singen. Auf der Wache selbst wurde sie geschlagen und mit Elektroschockern verletzt.
Das Rechercheteam hat mit mehr als ein Dutzend Iraner:innen gesprochen, die seit Beginn der Proteste verhaftet wurden. Neben der reinen physischen Gewalt gab es auch psychische. Es wurde mit der Todesstrafe gedroht, damit sollten Protestierende eingeschüchtert werden.
Solche Aussagen von Gefolterten sind für Journalist:innen sei Beginn der iranischen Proteste nur schwer zu verifizieren. NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung konnten dennoch die Berichte systematisch überprüfen, beispielsweise anhand von öffentlich verfügbaren Informationen und Abgleichen von geografischen Details. Die Tagesschau berichtet. Link
US-Notenbank Fed erhöht den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte – und bremst damit erneut das Tempo ihrer Zinserhöhungen
Von 4,5 auf 4,75 Prozent: Die US-Notenbank Federal Reserve hat gestern den Leitzins in den USA erneut angehoben – allerdings nicht mehr in solch großen Zinsschritten wie zuvor.
Eine Zinserhöhung in der Größenordnung wurde vom Markt auch so erwartet. Grund für den leichteren Anstieg des Leitzins seien Indikatoren, dass sich die Inflation leicht abschwächt.
Heute entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) ebenfalls zu den Leitzinsen in Europa. Dabei wird erwartet, dass die EZB den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte anheben wird. Business Insider berichtet. Link
Deutsche spenden weiterhin viel
Der Deutsche Spendenrat hat seine „Bilanz des Helfens 2022“ veröffentlicht. Die Anzahl der Spender:innen sei zwar weiterhin rückläufig, die Spendensumme blieb aber fast unverändert.
Insgesamt wurden im letzten Jahr 5,7 Milliarden Euro in Deutschland gespendet. 2021 war mit rund 5,77 Milliarden Euro das bisher beste Spendenjahr seit Beginn der Erhebung.
Die Zahl der Spender:innen sinkt aber weiterhin und ist mit 18,7 Millionen Menschen nun auf einem neuen Tiefststand. Im Vorjahresvergleich ging die Anzahl um 6,5 Prozent zurück. Eine durchschnittliche Spende betrug 43 Euro, je Spender:in werden im Schnitt 7,1 Spenden pro Jahr gegeben. Die Tagesschau berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Ukraine-News: Selenskyj rechnet mit mehr Angriffen vor Jahrestag der Invasion. Zeit / Liveblog
Australien: Vermisste radioaktive Kapsel gefunden. Deutsche Welle
Brüssel reagiert auf US-Subventionen: Milliardenfonds für die Wirtschaft. taz
Klimakrise: Physikalisch wären 1,5 Grad noch drin – gesellschaftlich nicht. RiffReporter
Angeblich Geld für todkranken Hund veruntreut: FBI ermittelt offenbar gegen Republikaner George Santos. Spiegel
Uran-Anreicherung: IAEA berichtet über heimlichen Umbau iranischer Atomanlage. Spiegel
Ex-Häftlinge an der Front: Werden traumatisierte Wagner-Söldner für Russland zum Problem? Focus