Hey Entdecker:in,
nach zwölf Jahren als Ministerpräsident in Israel könnte die Ära von Benjamin Netanjahu zu Ende gehen. Die Opposition habe nach eigenen Angaben ein komplexes Koalitionsabkommen geschlossen.
Acht-Parteien-Koalition will Netanjahu-Ära beenden
Bereits vier Parlamentswahlen gab es in den letzten zwei Jahren in Israel – klare Mehrheitsverhältnisse gab es dennoch nicht. Da eine Regierung nie zustande kam, gab der Präsident Reuven Rivlin dem Oppositionschef Jair Lapid den Auftrag zur Regierungsbildung, die Frist dazu lief gestern Abend ab.
Die nun entstehende Acht-Parteien-Koalition beinhaltet erstmals auch eine arabische Partei, die Vereinte Arabische Liste. Den Posten des Ministerpräsidenten wollen sich der bisherige Oppositionschef Jair Lapid und der Ultranationalist Naftali Bennett der Jamina-Partei teilen. Zunächst soll Bennett für zwei Jahre regieren, anschließend Lapid.
Die gemeinsame Arbeit der Acht-Parteien-Konstellation könnte sich jedoch als schwierig erweisen. Sie eint vor allem die Ablehnung zum aktuellen Ministerpräsidenten Netanjahu – ihre politischen Ziele sind aber sehr unterschiedlich. Die Zeit berichtet. Link
Wer oft im Bundestag geredet hat – und wer fast nie
Unter Bundestagsabgeordneten gab und gibt es Vielredner, Wenigredner und Kaumredner. Eine Statistik der Parlamentsdokumentation dazu liegt der Süddeutschen Zeitung vor.
So kommt Volker Ullrich (CSU) mit 165 Reden im 19. Bundestag mit Abstand auf den ersten Platz, gefolgt von Sebastian Brehm (CDU) mit 111 Reden. Auf Platz drei befindet sich Helge Lindh (SPD) mit 109 Reden – unter den Top Ten befinden sich ausschließlich Männer und die Fraktionsvorsitzenden der Parteien befinden sich im Mittelfeld.
Von den insgesamt 709 Mitgliedern des Bundestages sind 63 Personen mit weniger als drei Redebeiträgen aufgelistet. Die Süddeutsche Zeitung hat bei unterschiedlichen Politikern und Politikerinnen nach den Gründen gefragt. Link
Titandioxid in Zahnpasta: Hersteller verzichten auf krebsverdächtigen Stoff
Anfang Mai hatte die Europäische Lebensmittelbehörde den mineralischen Stoff als „nicht mehr sicher“ für Lebensmittel eingestuft. Bei oraler Aufnahme sei es nicht auszuschließen, dass Titandioxid erbgutschädigend und krebsauslösend wirkt.
Eingesetzt wird der Stoff vor allem in Zahnpasta, aber auch teils in Kaugummi, Zuckerguss oder Schokonüssen. Die genaue Fachbezeichnung des Stoffes lautet bei den meisten Zahnpasten CI 77891, diesen Begriff findet man auch so auf den Etiketten. Der Stoff an sich hat aber für die funktionale Bedeutung der Zahnpasta keinerlei Funktion, es dient der strahlend weißen Farbe.
Es zeichnet sich jedoch noch kein Verbot ab – einige größere Hersteller verzichten aber bald auf den Stoff, andere sehen noch keinen Handlungsbedarf oder wollen sich nicht äußern. Die gesamte Recherche zu Titandioxid gibt es bei BuzzFeed.News. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Undercover auf Schlachthöfen: Verstöße bei Schweinebetäubung. Tagesschau
Festlegung des Strafmaßes: Verteidigung fordert Bewährungsstrafe für Mörder von George Floyd. FAZ
Werteunion: Max Ottes Vize mit Neonazivergangenheit. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Ex-„Spiegel“-Reporter Relotius: Schreiben als Selbstbetrug. taz
Koalitionen, Gegner, Kursdebatten: Die strategischen Probleme der CDU im Osten. Tagesspiegel
CDU-Chef Laschet bei „Maischberger“: „Vom ersten Cent an sagen, was das für Nebeneinkünfte sind“. Spiegel
Rätsel um Ursprung von Sars-Cov-2: Wie sicher sind Laborexperimente mit Viren? WirtschaftsWoche