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das neu erbaute Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos ähnelt einem Gefängnis. Genau davor warnte jedoch die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte.
Kameras, Drohnen, Ausgangssperre: Geflüchtete in Griechenland hinter Stacheldraht
In einer gemeinsamen Recherche von Ippen Investigativ, FragDenStaat, dem ZDF Magazin Royale und dem französischen Magazin Médiapart haben sie den Bau des neuen Flüchtlingslagers auf Samos über Monate hinweg begleitet und konnten interne Dokumente über den Planungsprozess auswerten.
Nachdem das Flüchtlingslager in Moria abgebrannt war, wurde mehrmals öffentlich von EU-Politikerinnen und -Politikern beteuert, dass es kein zweites Moria geben darf. Dennoch entspricht das neue Lager auf Samos laut den Recherchen eher den Strukturen eines Gefängnis.
Überwachungskameras liefern Live-Bilder in eine Kommandozentrale, Drohnen fliegen über dem Areal, verlassen dürfen die Geflüchteten das Lager nur von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends und das gesamte Areal ist umgeben von Stacheldraht. Kommen die Flüchtlinge zu spät zurück, dürfen sie nicht mehr rein und werden bestraft. Eine Taskforce für Migrationsmanagement sollte sicherstellen, dass EU-Standards gewahrt bleiben – ignorierte aber scheinbar einen Bericht der europäischen Menschenrechtsagentur. Die gesamte Recherche gibt es bei BuzzFeed. Link
Mehr als mahnende Worte?
Die Untersuchungen zu den Maskendeals vom Ex-CSU-Abgeordneten Georg Nüßlein gehen weiter. Nach Informationen von WDR, NDR und der Süddeutschen Zeitung bringt ihn eine Zeugenaussage von Gesundheitsminister Jens Spahn weiter in Bedrängnis, diese liegt dem Rechercheteam vor.
Nüßlein vermittelte im März 2020 eine Lieferung von Atemschutzmasken der hessischen Firma Lomotex an das Bundesgesundheitsministerium – 8,5 Millionen Masken für rund 35 Millionen Euro. Davon soll Nüßlein später 660.000 Euro Provision von der Firma erhalten haben, weitere 540.000 Euro Provision wurden nicht bezahlt.
Das Bundesgesundheitsministerium reklamierte jedoch Mängel, dadurch kam es zu Problemen bei der Bezahlung. Daraufhin habe der CSU-Abgeordnete Spahn mehrmals angerufen. Laut Zeugenaussage von Spahn habe Nüßlein ihn darauf hingewiesen, dass es besser wäre, wenn die Firma bezahlt werden würde – ansonsten könnte eine ungünstige öffentliche Berichterstattung drohen. Nüßleins Anwälte bestreiten diese Drohung. Die Tagesschau berichtet. Link
Metaverse erklärt: Was steckt hinter dem neusten Hype aus dem Silicon Valley?
Das Unternehmen hinter Fortnite, Epic Games, berichtete im April 2021, dass in der langfristigen Vision des Unternehmens ein Metaverse umgesetzt werden soll. Wenige Monate darauf folgt Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der gegenüber Investoren preisgibt, dass er Facebook in Zukunft als Metaverse-Unternehmen sieht. Und auch Microsoft hat angekündigt, dass der Konzern ein Enterprise-Metaverse bauen möchte.
Erstmals benutzt wurde der Begriff bereits 1991 im Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ und beschreibt das Metaverse als eine Art globale virtuelle Realität. Im Gegensatz zu virtuellen Spielen soll es im Metaverse aber keine festgelegten Ziele geben, es soll eher eine digitale Alternative zur physischen Welt werden.
Diese Dystopie wird in dem Roman jedoch nicht als sonderlich erstrebenswert dargestellt. Die neue fiktive Welt wird im Roman von Großkonzernen und dem organisierten Verbrechen regiert – Staaten sind größtenteils irrelevant. t3n berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
WHO: Wohin Deutschlands übrige Corona-Impfdosen gehen. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Osman Kavala: Vier Jahre Haft – ohne Urteil. Süddeutsche Zeitung
Soziales Netzwerk: Enthüllungen zu Indien-Geschäft bringen Facebook weiter unter Druck. Zeit
Krise der CDU: „Dann muss man den Frauenquoten-Versuch machen“. Welt / Interview
Springer-Chef Döpfner übt sich in Demut: „Ich bedauere persönlich zutiefst“. Tagesspiegel
Massive Abholzung im Kongo: Rebellion im Regenwald. Spiegel
Abzocke in WhatsApp-Gruppen: Die Masche von esoterischen Schneeballsystemen. Y-Kollektiv / Reportage