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die Ukraine fordert Munition – viermal mehr als die EU gerade anbietet. Deutschland und die EU haben aber selbst „Engpässe“.
Munition: Was Kiew will, was Kiew bekommt
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow fordert eine Million Schuss Munition, um sich gegen Russland verteidigen zu können. Konkret soll es sich um Geschosse handeln, die unter anderem in der Panzerhaubitze 2000 zum Einsatz kommen.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat dazu ein Hilfspaket von einer Milliarde Euro vorgeschlagen. Allerdings würde das nur für rund 250.000 Schuss reichen. Estland fordert daher die Freigabe von vier Milliarden Euro.
Das Problem: Die Munitionsbestände der EU-Armeen sind weitgehend leer. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte bei einem Treffen in Stockholm, dass die Bundeswehr bei der Munition selbst „Engpässe bewältigen“ müsse. Alle wichtigen Fragen zum Thema beantwortet ZDF heute in einem FAQ. Link / FAQ
3000 Nord-Stream-2-Röhren für LNG-Terminal? Es bahnt sich ein heikler Deal an
Laut Informationen der Welt möchte die Bundesregierung Pipeline-Rohre von der insolventen Nord Stream 2 AG abkaufen – damit ein Flüssiggasterminal ans deutsche Gasnetz angeschlossen werden kann. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck soll sich dazu im Austausch mit dem Sachwalter der AG befinden.
Der neue geplante Einsatz für die Röhren: Eine rund 37 Kilometer lange Verbindung zwischen dem in Rügen geplanten Terminal und dem Küstenort Lubmin. Eigentlich sind die Röhren auch zu groß, aber eine Neubeschaffung würde viel länger dauern.
Dabei soll sichergestellt sein, dass für den Kauf kein Geld nach Russland fließe. Dadurch gebe es auch keine Probleme durch die US-Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG. Die Welt berichtet. Link
Johannes Paul II. soll von Missbrauch gewusst haben
Zwei Investigativjournalisten aus Polen und den Niederlanden berichten, dass Papst Johannes Paul II. von sexuellem Kindermissbrauch gewusst habe. Das soll in seiner Zeit als Erzbischof geschehen sein, die Priester soll er gedeckt haben.
Eine entsprechende Reportage wurde am Montag im privaten polnischen Fernsehsender tvn ausgestrahlt. Schriftstücke aus der Zeit von Karol Wojtyłas als Erzbischof sollen dies belegen. Dabei wurde die Kommunikation zu drei Pfarrern untersucht, von denen bereits bekannt war, dass sie Kinder missbraucht haben.
Die polnische Regierung ging nicht auf die Vorwürfe ein. Polens Premierminister Mateusz Morawiecki postete ein Foto vom Papst und sich selbst auf einer Pilgerreise. Die regierungsnahen Medien sind empört, die Mehrheit der Polen fordert laut einer Umfrage aber Untersuchungen. Die Tagesschau berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Russischer Angriffskrieg: McCarthy schlägt Einladung nach Kiew aus, Vorwürfe gegen Pentagon. Spiegel
Patente: Deutschland schwächelt bei Zukunftstechnologien. Süddeutsche Zeitung
Energiewende: Diese drei Grafiken zeigen den Wärmepumpen-Boom in Deutschland. WirtschaftsWoche
Start für „Greensand“: Dänemark eröffnet ersten CO2-Speicher unter der Nordsee. Deutsche Welle
Umstrittene Corona-Maßnahme: Folge der Schulschließungen – Die Intelligenz der Kinder sinkt. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Berlin zweitteuerste Großstadt: Die Mieten sind laut Immowelt seit November um 27 Prozent gestiegen. Business Insider
Die Machtmaschine: Wie Facebook und Co. Demokratien gefährden. ARD Mediathek / Dokumentation