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der NSU flog vor zehn Jahren auf – nach der Selbsttötung von zwei Tätern. Gegen mögliche Unterstützer wird weiterhin ermittelt.
Die alten Kameraden
In ihrer Bekenner-DVD bekundete der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) sich selbst als „Netzwerk von Kameraden“. Fast 14 Jahre lebten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Untergrund. Versorgt wurden sie von einem Neonazi-Netzwerk aus über 100 Personen.
In dieser Zeit töteten sie zehn Menschen, die nicht in ihr Neonazi-Weltbild passten, haben 15 Banken überfallen und drei Bombenanschläge verübt. Die einzige Überlebende der drei Personen, Beate Zschäpe, wurde zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt.
Zwei wichtige Unterstützer des NSU, André Eminger und Susann Eminger, leben in der Nähe von Zwickau. Nach Zeit-Recherchen führen die Sicherheitsbehörden André Eminger als Gefährder. Die Zeit hat bei ihnen geklingelt – und sie fingen an zu reden. Die Zeit berichtet von diesen und weiteren Unterstützern. Link
Produkte für die Autoindustrie: EU will Abholzung der Wälder für Leder und Gummi weiter erlauben
Ein neues Gesetz soll sicherstellen, dass Produkte, für die Wälder abgeholzt werden, künftig nicht mehr in der EU auf den Markt kommen sollen. Correctiv liegt jedoch ein geleakter Entwurf vor, wonach Produkte ausgenommen sind, die für die Autoindustrie wichtig sind.
Die beiden Produkte Leder und Kautschuk fehlen in dem vorliegenden Entwurf. Laut Europaparlament sind das aber genau jene Produkte, die zu den größten Verursachern der weltweiten Entwaldung gehören. Bis Ende 2019 zählte die Kommission beide Produkte in ihrer Mitteilung noch als Risikoprodukte auf.
Für die Autoindustrie sind diese Produkte essenziell: 70 Prozent des weltweit geernteten Kautschuks wird zu Autoreifen verarbeitet, Leder wird für Sitzbezüge importiert. Die Lobbying-Strategie eines Reifen- und Kautschukverbandes könnte womöglich Erfolg haben. Die gesamte Recherche gibt es bei Correctiv. Link
USA setzen Pegasus-Entwickler NSO auf Sanktionsliste
Der von der israelischen NSO Group entwickelte Trojaner namens Pegasus war Bestandteil einer internationalen Medienkooperation. Mithilfe dieser Software können Mobiltelefone lückenlos und unbemerkt ausspioniert werden. In Deutschland waren der NDR, WDR, die Süddeutsche Zeitung sowie die Zeit an den Recherchen beteiligt.
Das US-Handelsministerium teilte nun mit, dass es Beweise gebe, dass die NSO Group und ein weiteres israelisches Unternehmen namens Candiru „Spionagesoftware entwickelt und an ausländische Regierungen geliefert haben, die diese Tools zur böswilligen Überwachung von Regierungsbeamten, Journalisten, Geschäftsleuten, Aktivisten, Wissenschaftlern und Botschaftsmitarbeitern eingesetzt haben“.
Daher wurde die NSO Group auf die Sanktionsliste der USA gesetzt. Die NSO Group sei über diese Entscheidung „bestürzt“ und verkündet, dass sie sich dafür einsetzen werden, dass diese Entscheidung rückgängig gemacht wird. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Corona-Regeln: Diese Maßnahmen gelten in den einzelnen Bundesländern. Redaktionsnetzwerk Deutschland
UN-Klimakonferenz in Glasgow: Ärmere Staaten pochen auf Solidarität. Tagesschau
Lauterbach zur Corona-Lage: „2G ist der Königsweg“. Spiegel / Polit-Talk
US-Geldpolitik: Entscheidung der Fed zeigt ihre Angst vor höheren Zinsen. WirtschaftsWoche
Initiative der Finanzwirtschaft: 130 Billionen Dollar auf Klimakurs. taz
Döpfner-Affäre: Privates und Gedrucktes. FAZ
Bis zu 45 Euro pro Quadratmeter: Mikro-Apartments lösen kein Wohnungsproblem. Focus