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Angela Merkel befindet sich nach 16 Jahren als Kanzlerin auf einer Art Abschiedsrunde und zieht Bilanz.
DW-Exklusiv-Interview: Angela Merkel zieht Bilanz ihrer Amtszeit
Im Exklusiv-Interview mit der Deutschen Welle wirkte Merkel entspannt und hat Antworten schnell parat. Auf die Frage, welche Herausforderungen für sie die schwersten ihrer Amtszeit gewesen seien, gab es ebenso eine schnelle Antwort: „Der Fluchtdruck aus Syrien und aus den umliegenden Ländern, und dann die Corona-Pandemie.“.
Auf ihren berühmten Satz „Wir schaffen das!“ zum Zustrom von 800.000 Flüchtlingen im Jahr 2015 sagt sie nun: „Ja, wir haben das geschafft!“ – allerdings auch direkt mit der weiteren selbstkritischen Bemerkung, dass man noch nicht die Ursachen der Flucht bekämpft habe.
Beim Thema Klimawandel gebe es aus der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow laut Merkel zwar schon einige Ergebnisse, sie fügt aber auch hinzu, dass die jungen Leute weiterhin Druck machen müssen. Generell sei Merkel auch die Botschaft wichtig, dass es einen guten Kontakt zwischen der jetzigen Regierungschefin und dem wahrscheinlich zukünftigen Regierungschef gebe – das sei ein „beruhigendes Signal in einer ziemlich turbulenten Welt“. Das gesamte Exklusiv-Interview gibt es als Video und Text bei der Deutschen Welle. Link
Inzidenz mit 201,1 auf Allzeithoch – Planbare OP’s müssen verschoben werden
Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz zu den Neuinfektionen hat den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. Am Montagmorgen lag der Inzidenzwert bei 201,1. Der bisherige Höchstwert wurde am 22.12.2020 mit 197,6 erreicht.
Der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters Christian Karagiannidis gab bekannt, dass Krankenhäuser bundesweit sehr viele planbare Operationen verschieben werden müssten, damit man noch freie Kapazitäten für Corona-Kranke und akute Notfälle auf den Intensivstationen freihalten kann.
Außerdem warnt der Deutsche Lehrerverband vor einem Kontrollverlust an den Schulen – deren Verbandspräsident warb für eine Maskenpflicht an Schulen und kritisierte die unterschiedlichen Länderregelungen dazu. Heute soll zudem ein Gesetzesentwurf der SPD, der Grünen und der FDP im Parlament besprochen werden, welcher noch vor Auslaufen der epidemischen Notlage am 25. November in Kraft treten soll. Alle neuesten Entwicklungen gibt es im Live-Ticker bei der Welt. Link
Deutsche Motoren in russischen Drohnen
Die Rechercheorganisation „Conflict Armament Research“ (CAR) untersuchte drei Jahre lang Waffen, die in der Ostukraine eingesetzt werden. Die Organisation veröffentlichte nun ihren Bericht mit umfangreichen Details zur Herkunft und Verwendung der verschiedenen eingesetzten Bauteile.
Dabei wurden auch sechs russische Militärdrohnen sowie eine nicht-militärische Drohne untersucht. Das Ergebnis: Auch wenn die Drohnen in Russland zusammengesetzt wurden, stammen Komponenten wie Kameras und Triebwerke aus anderen Ländern, darunter auch aus Deutschland.
So wurden beispielsweise Einzylindermotoren von einer hessischen Firma gefunden. Auf einen Fragenkatalog von CAR teilte das Unternehmen mit, das es dieses Teil an die World Logistics Group in Tschechien verkaufte. Diese Firma aus Prag wurde laut Unternehmensregister 2018 liquidiert – die drei Geschäftsführer seien russische Staatsbürger gewesen. Die gesamte Recherche dazu gibt es bei der Tagesschau. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Corona-Gesetz: SPD, Grüne und FDP bereiten Entwurf für neue Pandemie-Regeln vor. Zeit
Bergkarabach: Propaganda aus Bogenhausen. Süddeutsche Zeitung
Fischereistreit: London und Paris veranstalten viel Lärm um relativ wenig. FAZ
Corona-Test: 2G in Österreich sorgt für 32.000 Impfungen allein am Samstag. Redaktionsnetzwerk Deutschland
Abtreibungsverbot in Polen: Protest nach Tod einer Schwangeren. taz
Aufbruch oder Niedergang: Warum die Evangelische Kirche echte Erneuerung braucht. Tagesspiegel / Kommentar
Wirtschaft von Oben #129 – Los Angeles, Rotterdam, Ningbo: Warum sich vor den Häfen Rekord-Staus bilden. WirtschaftsWoche