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in der westchinesischen Region Xinjiang werden Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslagern festgehalten. Eine Menschenrechtsorganisation klagt nun dazu gegen deutsche Firmen.
Menschenrechtler zeigen deutsche Firmen an
Die Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) verklagt mehrere deutsche Bekleidungsmarken und Einzelhändler. Der Vorwurf lautet: „Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Form der Versklavung durch Zwangsarbeit“.
Es geht vor allem um das Pflücken von Baumwolle. Schätzungsweise bis zu einer halben Million Uiguren, eine muslimische Minderheit in China, müssen gegen ihren Willen von September bis November auf den Feldern Xinjiangs Baumwolle pflücken.
Der Süddeutschen Zeitung und Report Mainz liegt die Anzeige vor. Darin wird Lidl namentlich genannt. Lidl selbst teilt mit, dass man mit zwei Firmen „seit über einem Jahr nicht mehr“ zusammenarbeite, mit einem dritten Unternehmen seit Ende Juni nicht mehr. Ob es überhaupt eine Grundlage für eine strafrechtliche Untersuchung gibt und die Generalbundesanwaltschaft ermitteln wird, ist noch offen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Link
Immer mehr Covid-Fälle an Schulen
In den USA stockt die Impfkampagne. Gleichzeitig steigen die Infektionszahlen an den Schulen rasant. Mehr als 1.000 Schulen haben bereits wieder geschlossen, der Unterricht hat nach den Sommerferien gerade erst wieder begonnen.
Schaut man auf die Zahlen, erkennt man einen unschönen Trend: Der Anteil von infizierten Kindern stieg von 15 Prozent im Frühjahr zu inzwischen 22 Prozent im August. Die Zahlen der hospitalisierten Kinder hat sich in Florida verzehnfacht, pro Tag landen mehr als 60 Kinder im Krankenhaus.
Die Ausbreitung unter den Kindern erfolgt vor allem in Staaten, in denen die Impfquote vergleichsweise niedrig ist. Dadurch entsteht auch eine hitzige Diskussion um Rechte und Pflichten von Eltern. Einen zugelassenen Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren gibt es derweil noch nicht. Die Tagesschau berichtet. Link
Putsch aus „Liebe“ zum Land
Innerhalb von weniger als einem Jahr kam es im westafrikanischen Land Guinea zu einem Putsch – der gewählte Präsident wurde vom Militär gestürzt. Spezialkräfte des Militärs verhafteten am Sonntag den Präsidenten und haben die Regierung samt Institutionen „aufgelöst“.
Zuvor kam es zu schweren Gefechten um den Präsidentenpalast. Der Präsident Alpha Condé änderte 2020 die Verfassung, sodass er in eine dritte Amtszeit gehen konnte. Sein Wahlsieg löste bürgerkriegsähnliche Zustände in dem Land aus. Die taz berichtet vom Putsch und der komplexen Lage im Land. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Afghanistan: Taliban garantieren offenbar Sicherheit von humanitären Helfern. Zeit
RKI-Zahlen: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 84,3. FAZ
Forsa-Umfrage: Die Deutschen drängen auf eine Reform der Rente. Welt
Bundessprecher der Kinder- und Jugendärzte: „Die unter Zwölfjährigen werden sich irgendwann anstecken“. Redaktionsnetzwerk Deutschland / Interview
Warnung vor „explosiver Dynamik“ im Herbst: Corona-Modellierer fordern Teststrategie auch für Geimpfte. Tagesspiegel
Kupfermine in Norwegen: Wie eine indigene Minderheit sich erfolgreich gegen ein Milliardenprojekt wehrte. Spiegel
Scholz’ Cleverness ist Lindners Risiko: Königsmacher-Rolle in Gefahr – Will die FDP mitregieren, muss sie ihren Kurs ändern. Focus