Hey Entdecker:in,
es gibt ein neues internationales Investigativprojekt – die #SuisseSecrets. Der Süddeutschen Zeitung wurden Daten zu über 30.000 teils fragwürdigen Kunden zugespielt, allesamt Kunden der Schweizer Großbank Credit Suisse.
Credit Suisse und ihre kriminellen Kunden
Die Daten werteten 48 Medienhäuser weltweit aus. Aus Deutschland waren neben der Süddeutschen Zeitung auch der WDR und NDR beteiligt. Der Datenleak zeigt, dass die Schweizer Bank auch Kriminelle, umstrittene Staatschefs und korrupte Beamte jahrelang als Kunden führte. Der Datensatz reicht von den 1940er-Jahren bis weit in das vergangene Jahrzehnt zurück. Enthalten sind Daten von Eliten zahlreicher Entwicklungsländer.
Die Daten wurden von einer unbekannten Quelle zugespielt, diese sagte: „Ich glaube, dass das Schweizer Bankgeheimnis unmoralisch ist. […] Diese Situation ermöglicht Korruption und bringt die Entwicklungsländer um dringend benötigte Steuereinnahmen.“.
Prominente Vertreter in dem Datensatz sind mehrere Familienangehörige von Nursultan Nasarbajew, Kasachstan Ex-Präsidenten. Auf einem Firmenkonto, auf das auch Nasarbajews Schwiegersohn Zugriff hatte, befanden sich zeitweise mehr als 843 Millionen Schweizer Franken. Medien berichteten auch über das „Königreich der Korruption“ des jordanischen Königs Abdullah II. – doch selbst nach den Medienberichten konnte er weitere Konten bei der Credit Suisse eröffnen.
Auch der ehemalige Vize-Energieminister Venezuelas, Nervis Villalobos, findet sich in den Daten. Er soll einer der Strippenzieher im Schmiergeldskandal des staatlichen Ölkonzerns PDVSA gewesen sein. Die Credit Suisse weist die Vorwürfe zurück, die Fälle „basieren auf unvollständigen, zusammenhangslosen Informationen“. Die Tagesschau berichtet, zudem gibt es bereits eine Dokumentation des NDR. Die gesamte Recherche gibt es bei der Süddeutschen Zeitung, teils kostenpflichtig. Link / Tagesschau Link / NDR Dokumentation Link / Süddeutsche Zeitung
Putin und Biden stimmen Gipfeltreffen zu
Es gibt diplomatische Bewegung. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat ein persönliches Treffen zwischen US-Präsident Joes Biden und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin arrangiert. Beide Seiten stimmten einem Gipfeltreffen „grundsätzlich“ zu.
Das Treffen könne laut Macron aber nur stattfinden, „wenn Russland nicht in die Ukraine einmarschiert“. Selbiges lies Bidens Pressesprecherin verkünden. Das Treffen soll von den beiden Außenministern der USA und Russlands bei ihrem Treffen am Donnerstag vorbereitet werden.
Derweil nimmt die Gewalt in der Ostukraine weiter zu. Nach ukrainischen Angaben starben am Samstag zwei Soldaten durch Granatbeschuss. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über einen Waffenstillstand. Die FAZ berichtet. Link
Klimawandel bedroht die Sicherheit
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz wurde vor allem zur Krise um die Ukraine gesprochen. Diskutiert wurde aber auch über Sicherheitsbedrohungen durch den Klimawandel. Johan Rockström, einer der Direktoren des Klima-Folgenforschungs-Instituts in Potsdam, sieht die Klima-Krise als „planetarischen Notfall“ an.
Laut Rockström finden aktuell sechs von zehn UN-Friedenseinsätze in Ländern statt, die am stärksten von der Klima-Krise betroffen sind. 2020 wurden 30 Millionen Menschen wegen Extrem-Wetterereignissen aus ihrer Heimat vertrieben. Die Ursachen für Flucht und Vertreibung gehen immer häufiger auf den Klimawandel zurück.
Auch andere Repräsentanten zeichneten auf der Sicherheitskonferenz ein eher düsteres Bild. UN-Generalsekretär António Guterres sagte: „Beim Klimawandel gewinnen wir das Rennen derzeit nicht, wie verlieren es.“. Vom ursprünglichen Ziel der durchschnittlichen Erderwärmung von rund 2 Grade habe die Menschheit bisher bereits 1,2 Grad erreicht. Die Deutsche Welle berichtet. Link
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