Hey Entdecker:in,
die Taliban scheint momentan den Eindruck von Normalität erwecken zu wollen. Sie geben eine Pressekonferenz und betonen, dass sie keinen Groll gegen irgendjemanden hegen.
„Kein Groll gegen irgendjemanden“
Nach der Machtübernahme ist es das erste mal, dass sich die Taliban offiziell zu Wort meldet. Der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte das Ende des Krieges sowie eine allgemeine Amnestie.
Frauenrechte sollen im Einklang mit dem islamischen Recht gewahrt bleiben – sie würden weiterhin in der Scharia leben. Sie sollen laut Sprecher auch in Zukunft „Bildung und höhere Bildung in Anspruch nehmen“ können. Eine Burka für Frauen soll nicht verpflichtend werden, aber ein Hijab (ein Kopftuch) werde erwartet.
Private Medien sollten „unabhängig“ arbeiten können – sie dürfen die „nationalen Werte“ aber nicht untergraben. Außerdem möchte Afghanistan niemandem Unterschlupf gewähren, der anderen Nationen schaden möchte – ungenannt ist damit beispielsweise Al Kaida gemeint, welche Afghanistan jahrelang als Rückzugsgebiet nutzten. Allgemeine Berichte zu Durchsuchungen in Häusern und die Übernahme von Objekten zeigen ein anderes Bild von der Taliban. Die Tagesschau berichtet von der Pressekonferenz. Link
Auf Messers Schneide
Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios zeigen auf, wie brenzlich die Evakuierung der Deutschen Botschaft in Kabul ablief. Am letzten Freitag wartete das Personal der Botschaft noch auf grünes Licht. Die britische Botschaft und jene der USA fingen dabei schon an, alle zu evakuieren.
Am Samstag sei dann ein Transport mit Fahrzeugen zum Flughafen Kabul aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich gewesen. Das deutsche Personal fuhr dann in einem Konvoi zur US-Botschaft. Ob grünes Licht zur Evakuierung gegeben wurde, ist unklar und wird vom Auswärtigen Amt auf Nachfrage auch nicht beantwortet.
Erst durch Hubschraubereinsätze der USA wurde das deutsche Botschaftspersonal von der US-Botschaft zum Flughafen Kabul geflogen. Zu der Dramatik der Situation und der benötigten Hilfe der USA gab es kein Wort in den Pressestatements. Die gesamte Recherche gibt es bei der Tagesschau. Link
CDU-Chef Laschet bei RND vor Ort: „Mein Vater guckt zu viel Google“
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland führt seine Bühnentalks mit den Kanzlerkandidaten der Union und SPD und der Kanzlerkandidatin der Grünen fort. Dieses mal war Armin Laschet zu Gast.
In dem 75 Minuten langen Talk geht es zunächst um die Ereignisse in Afghanistan: Es sei ein bitteres Fazit, eine generelle Absage zu Auslandeinsätzen sei das aber nicht.
Beim aktuellen Wahlkampf beklagt der Kanzlerkandidat der Union, dass es in sozialen Medien zu Verkürzungen und Aufgeregtheit zu seinen Aussagen und Auftritten gibt – und nennt als Beispiel seinen Auftritt mit Tesla-Chef Elon Musk. Den gesamten Bühnentalk als Video sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen gibt es beim Redaktionsnetzwerk Deutschland. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Haiti: Fast 2.000 Tote nach Erdbeben. Zeit
Afghanistan: Auch Deutschlands ökonomischer Rückzug ist bereits besiegelt. Welt
Arbeitskampf bei Deutscher Bahn: Zeichen stehen auf Streik. taz
Luca-App: Innenministerium lässt Luca-App nicht durch das BSI überprüfen. heise online
Afghanische Hauptstadt: US-Luftwaffe ermittelt nach tödlichem Chaos am Flughafen in Kabul. Spiegel
Kipppunkt erreicht: Dorschbestand in der Ostsee wird sich nicht mehr erholen. FAZ
Grüne Aktien: So investieren Sie in Klimaschutz – aber richtig. WirtschaftsWoche