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mehrere Ex-Partnerinnen von Profifußballern sprechen gegenüber Correctiv und der Süddeutschen Zeitung erstmals von struktureller Gewalt in ihren Beziehungen.
Draußen Held, drinnen Gewalt
Die Spielerfrauen berichten dem Recherche-Team anonym von Schmutzkampagnen, Schlägen, Tritten und Psychoterror. Allerdings werden die meisten durch Verschwiegenheitserklärungen zum Schweigen gebracht. Die Recherche zeigt ein System, in dem Gewalt verschwiegen wird.
Die juristischen Verträge dazu halten Fachleute in Teilen für rechtswidrig. Einen solchen Vertrag unterschrieb offenbar auch Katarzyna Lenhardt, Ex-Freundin von Jérôme Boateng. 15 Tage später stirbt sie. Mit dem Vertrag verpflichtet sie sich offenbar zu „absolutem Stillschweigen“ über alles, was während der Beziehung geschah. SMS, E-Mails, Dateien und Fotos müssen „unverzüglich“ von sämtlichen Speichern gelöscht werden.
Der Strafverteidiger von Boateng schickt dazu eine Stellungnahme: „eventuelle mediale Spekulationen“ kommentiere man derzeit nicht. Das Recherche-Team ist insgesamt neun Fällen von Ex-Frauen und -Freundinnen von Profi-Fußballern nachgegangen. Die gesamte Recherche gibt es bei Correctiv. Link
Tote und Verletzte nach Gefängnis-Brand
Bei einem Brand im Evin-Gefängnis in Teheran sind nach offiziellen Angaben der iranischen Behörden vier Häftlinge getötet und 61 weitere Personen verletzt worden. In dem Gefängnis sind politische Gefangene inhaftiert, unter anderem auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den jüngsten Protesten.
Laut offizieller iranischer Sicht kam es zu einem internen Konflikt im Gefängnis, die Feuerwehr habe den Brand inzwischen gelöscht. Teherans Staatsanwalt bestreitet einen Zusammenhang mit den anhaltenden systemkritischen Protesten im Land.
Menschenrechtsorganisationen kritisieren das Evin-Gefängnis schon seit Längerem wegen der dortigen Zustände. Das US-Außenministerium zeigt sich über die Entwicklungen im Evin-Gefängnis besorgt. Die Tagesschau berichtet. Link
Kein Ende beim Atomstreit in Sicht? Treffen von Scholz, Habeck und Lindner endet wortlos
Gestern trafen sich Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner zum Atomstreit im Kanzleramt. Im Streit um die weitere Nutzung von Atomkraftwerken wächst der Zeitdruck. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands sei es auch nach dem Treffen „noch nicht zu einer Einigung gekommen“.
Auf der Seite der Grünen wurde auf dem Grünen-Parteitag, der ebenso am Wochenende stattfand, mit klarer Mehrheit der bisherige Kurs der Parteiführung beschlossen. Dieser sieht vor, dass die beiden süddeutschen Atomkraftwerke bis zum 15. April in Reserve gehalten werden sollen, das dritte noch laufende Atomkraftwerk soll abgeschaltet werden.
Die FDP verlangt hingegen einen Weiterbetrieb aller drei Atomkraftwerke bis ins Jahr 2024 und eventuell auch die Reaktivierung bereits stillgelegter Kraftwerke. Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise sieht die FDP das als nötig an. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Krieg in der Ukraine: Selenskyj ruft Bevölkerung zum Stromsparen auf, Belarus teilt Waffen aus. Spiegel
Masken-Affäre: Ermittlungen im Gesundheitsministerium. Tagesschau
Ansteckungsgefahr: Jeder Zehnte geht trotz Corona-Infektion zur Arbeit. Zeit
Eine Frage der Macht: Was passiert eigentlich, wenn Putin stirbt? Stern
Chipfertigung: Neue US-Sanktionen haben das Potenzial, Chinas Halbleiterbranche abzuschlachten. heise online
Fürsorge: Was schulden wir einander? FAZ
Software: Wie ein deutscher Entwickler den Kurs von Snowflake abstürzen ließ. WirtschaftsWoche