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Ende 2022 sollen die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Bis dahin könnte der geplante Ausstieg paradoxerweise zu leichtsinnigerem Verhalten der Betreiber führen.
Je älter, desto rostiger
Die Risikokurve eines Reaktors beschreibt die deutsche Gesellschaft für Reaktorsicherheit anhand eines Badewannenquerschnitts: Am Anfang, also bei Inbetriebnahme eines neuen Atomkraftwerkes, ist das Risiko hoch, in der Mitte flacht es ab und am Ende steigt es wieder stark an.
Eines der Atomkraftwerke, welches sich am Ende seines Betriebs befindet, ist das Atomkraftwerk Neckarwestheim. Und hier landet der Streit vor Gericht: Vor wenigen Tagen hat die Atominitiative Ausgestrahlt und der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar einen Eilantrag beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim gestellt.
Es geht um Dampferzeugerheizrohre. Durch sie strömt radioaktives Wasser und sie sehen die Rohre als so brüchig an, dass sie zu brechen drohen. Der Austausch an sich käme einer frühzeitigen Stilllegung gleich. Und die grüne Regierung hält mit zwei anderen Gutachten dagegen. So kommt es zu einem gutachterlichen Streit. Die gesamte Analyse dazu gibt es bei der Zeit. Link
Das Unionswahlprogramm: kein Zauber, nur wilde Entschlossenheit
CDU-Chef Armin Laschet und Markus Söder von der CSU haben das Wahlprogramm der Union gestern vorgestellt. Sie wollen weiterhin Einigkeit demonstrieren. Im Kampfthema Mütterrente hat sich Armin Laschet durchgesetzt, Söder möchte die Rentenaufstockungspläne für ältere Mütter aber dann eben in den Koalitionsvertrag schreiben und gibt sich dennoch kämpferisch.
Das Wahlprogramm an sich umfasst 140 Seiten. Laut Union wollen sie die 20er-Jahre zu einem „Modernisierungsjahrzent“ machen. Gelingen soll das ohne Erhöhung der Steuern, Vermögenssteuern oder der Erbschaftssteuer. Die Steuerlast für Gewinne in Unternehmen soll perspektivisch auf 25 Prozent gedeckelt werden.
Die Treibhausgasneutralität soll in Deutschland verbindlich bis 2045 realisiert werden, Angaben zum CO2-Preis sind aber nicht zu finden. Stattdessen soll es ein „Instrument eines Emissionshandels“ geben. Den gesamten Überblick zu allen Bereichen wie Soziales, Wohnen, Sicherheit oder Landwirtschaft gibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Link
Wie die Kliniken besser werden können
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft lud zum zweiten Krankenhausgipfel ein. Zugeschaltet für eine Video-Botschaft war Bundeskanzlerin Angela Merkel, vor Ort war Gesundheitsminister Jens Spahn. Spahn warb dafür, Lehren aus dem „Jahrhundertereignis“ Covid zu ziehen. Es gehe ihm dabei um eine „Phase des Aufarbeitens, nicht des politischen Abarbeitens“.
Aus Sicht des DKG-Vorstandsvorsitzenden Gerald Graß könnte nur eine regionale Neuordnung der Krankenhauslandschaft eine hochwertige Versorgungsqualität sicherstellen.
Die größte Herausforderung ist aber nicht die Struktur an sich, sondern das Personal. Es müsse laut Graß dringend zu einer guten Personalbemessung kommen und die Arbeit muss entbürokratisiert werden. Die gesamten Informationen zum Krankenhausgipfel gibt es bei der Tagesschau. Link
Was es sonst noch zu entdecken gibt:
Spahn korrigiert sich: Doch kein Schulstart mit Wechselmodell und Maske im Herbst. Tagesspiegel
Fundstück: Wie ein Zufall einen Milliardendiebstahl durch nordkoreanische Hacker verhindern konnte. t3n
Vereinte Nationen: Menschenrechtsbeauftragte prangert Verhalten von China und Russland an. FAZ
Vögel: Und wieder sind zwei Arten verloren. Süddeutsche Zeitung
Spaniens Konflikt mit Separatisten: Sánchez begnadigt Katalanen. taz
Hohe Frachtraten: Wie die Schifffahrt die Inflation anfeuert. WirtschaftsWoche
Gesichtserkennung und Social Scoring: EU-Datenschutzbehörde fordert Verbote. t3n